Nach dem Vizemeistertitel in der Landesliga Ost und der Rückkehr in die OÖ-Liga hat der SC Marchtrenk einen passablen Start hingelegt und konnte in den ersten fünf Runden drei Siege feiern. In den übrigen zehn Spielen sprangen aber nur noch drei Zähler heraus, weshalb der Klub als Tabellenletzter überwintert. "Nach einem guten Start ist es in der zweiten Herbsthälfte nicht mehr gelaufen und Woche für Woche schlechter geworden. Gut, dass die Hinrunde dann vorbei war, denn sonst hätten wir noch weitere Niederlagen einstecken müssen", erklärt Obmann Herbert Riegel. Nach dem Rücktritt von Kurt Peterstorfer ist der Nachzügler auf der Suche nach einem neuen Trainer fündig geworden. Nach der Verpflichtung des neuen Übungsleiters soll in der Winterpause die eine oder andere Verstärkung an Land gezogen werden.
Der Tabellenletzte konnte sich mit Goran Kartalija auf eine Zusammenarbeit verständigen. Der Ex-LASK-Libero und ehemalige ÖFB-Teamspieler war beim SC St. Valentin, SK Asten, SK Enns und im vergangenen Herbst bei der Union Hofkirchen/Traunkreis tätig. "Nach meinem Rücktritt in Hofkirchen hatte ich einige Angebote, jenes des SC Marchtrenk war das interessanteste. Die neue Aufgabe ist für mich eine große Herausforderung, zumal ich erstmals in der OÖ-Liga tätig bin. Obwohl meine neue Mannschaft als Tabellenschlusslicht überwintert, ist der Klassenerhalt durchaus möglich, da einerseits nur drei Punkte ans rettende Ufer fehlen, und andererseits der Klub sich nach echten Verstärkungen umsieht", erklärt der 47-jährige Neo-Trainer, der mit dem Slowaken Jaroslav Prekop offiziell ein Trainerduo bildet, letztendlich aber das Sagen hat.
Nach der Lösung der Trainerfrage blickt man in Marchtrenk dem neuen Jahr zuversichtlich entgegen. "Ich denke, dass wir eine gute Wahl getroffen haben und mit der Verpflichtung von Goran Kartalija ein Zeichen gesetzt haben, dass wir die Klasse unbedingt halten wollen. Obwohl wir im Sommer gewusst haben, dass es wohl nur zu einer Präsenz in der unteren Tabellenregion reichen wird, und letztendlich auch auf dem letzten Platz gelandet sind, werden wir im Rahmen unserer Möglichkeiten alle Hebel in Bewegung setzen, um auch in der nächsten Saison OÖ-Liga-Luft schnuppern zu können. Denn die OÖ-Liga ist nun einmal die interessanteste Liga und wollen dieser auch in Zukunft angehören", meint Herbert Riegel.
Während sich der Nachzügler vom Slowaken Marian Adam, der die Erwartungen nicht erfülllen konnte, bereits getrennt hat, stehen auch bei Eigenbauspieler Volkan Gencer die Zeichen auf Abschied. "Volkan ist ein ausgezeichneter Spieler, aber auch ein Hitzkopf. Er hat angekündigt, uns im Winter verlassen zu wollen. Aber er hat schon mehrmals einen Wechsel angekündigt", schließt der Obmann einen Verbleib des Stürmers nicht aus. Auch hinter Yalcin Demir steht ein Fragezeichen, wird mit dem routinierten Verteidiger in Kürze ein klärendes Gespräch geführt. Aber auch auf der Zugangsseite wird sich in Marchtrenk im Winter etwas tun, ist der Nachzügler auf der Suche nach Verstärkungen. "Wir werden uns in jedem Fall mit ein, zwei Akteuren verstärken und halten in erster Linie Ausschau nach Offensivspielern. Wir werden nur Spieler verpflichten, die uns auch weiterhelfen können", meint Herbert Riegel.
Günter Schlenkrich