Nach vielen Ausfällen im Herbst, nächster Langzeitverletzter in Gmunden

Nachdem der SV Gmundner Milch 2014 den Klassenerhalt nur über den Umweg der Relegation - gegen Admira Linz - fixieren konnte, präsentierten sich die Traunseestädter im Vorjahr im Vorderfeld der Tabelle und kamen als Vierter ins Ziel. In der aktuellen Saison der OÖ-Liga zeigt der Pfeil wieder in die andere Richtung. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Brandstätter feierte im Herbst lediglich vier Siege, sammelte nur 16 Punkte und überwintert als Tabellenelfter nur hauchdünn über dem Strich. "Die Mannschaft hat sich zum Vorjahr kaum verändert, doch im Gegensatz zur letzten Saison hatten wir in der Hinrunde mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen und konnten die Ausfälle von Leistungsträgern nicht kompensieren", begründet der Coach, der vor wenigen Minuten in Kroatien angekommen ist und in Novigrad bis Sonntag mit seinen Mannen ein Trainingslager abhält, die magere Punkteausbeute.

Kiril Chokchev erlitt in der Vorbereitung einen Knöchelbruch

Cup-Aus im Achtelfinale

Im Baunti Cup war vor der heißen Phase Endstation. Nach einem 8:1-Schützenfest in Niederthalheim, wo Gmunden-Coach Brandstätter im Herbst ausgeholfen hatte und in der Kampfmannschaft des ASV einige Einsätze verzeichnete, und einem 5:0-Kantersieg in Friedburg, mussten sich die Traunseestädter im Achtelfinale verabschieden. Beim Landesligisten in Pettenbach, wo Jürgen Brandstätter vier Jahre lang als Coach tätig war, zog der OÖ-Ligist mit 1:4 den Kürzeren.

Fehlende Konstanz - erste Heimpleite seit 17. Oktober 2014

In der Meisterschaft startete der SV Gmundner Milch mit einer 1:2-Pleite in St. Martin, blieb in den folgenden drei Spielen aber ungeschlagen. Nach einer 2:4-Niederlage beim Herbstmeister in Grieskirchen mussten die Gmundner in den nächsten drei Runden den Platz nicht als Verlierer verlassen, ehe man sich in Wels und in Bad Schallerbach jeweils geschlagen geben musste. Nach einem 6:0-Kantersieg gegen Sierning und einer 1:3-Niederlage in Vöcklamarkt feierte der Tabellenletzte gegen Aufsteiger Perg seinen bislang letzten Sieg und verlor anschließend in Linz bei Edelweiß mit 1:3. Ausgerechnet im letzten Spiel des Jahres fand die imposante Heimserie der Brandstätter-Elf ein jähes Ende. Nach elf Siegen in den letzten 16 Heimspielen mussten die Gmundner gegen Schlusslicht St. Marienkirchen in der SEP Arena die erste Niederlage seit 17. Oktober 2014 einstecken. "Das Ende der stolzen Heimserie war bitter und zudem typisch für den Herbst. Denn nachdem wir in anderen Spielen in den Schlussminuten entscheidende Gegentore hinnehmen mussten, haben wir gegen den Nachzügler in Minute 93 durch einen Tausendguldenschuss das 1:2 kassiert", schüttelt Brandstätter den Kopf.

In der Fremde seit 22. Mai 2015 sieglos

"Wären wir weitgehend ohne Verletzungen durch den Herbst gekommen, hätten wir ähnlich gut abschneiden können wie im Vorjahr. Aber von Beginn an mussten wir Stammkräfte vorgeben und konnten aufgrund unserer dünnen Kaderdecke die Ausfälle nicht kompensieren", spricht der Coach das Fehlen der beiden Innenverteidiger, Branislav Bajza (Schambeinentzündung) und Ahmet Trejic (Bänderriss im Sprunggelenk), sowie den Ausfall der Mittelfeldspieler, Peter Augustini (Bänderriss) und Christoph Bader (Leiste), an. Während die Traunseestädter trotz der Niederlage gegen St. Marienkirchen ihre Heimstärke auch im Herbst unter Beweis stellten, ist die Brandstätter-Elf in der Fremde ein gerngesehener Gast. Die Gmundner ergatterten in den letzten zehn Auswärtsspielen lediglich zwei Punkte und warten in der Fremde seit 22. Mai 2015 vergeblich auf einen "Dreier".

Bärenstarke Offensive, aber jede Menge Gegentore

Trotz der Präsenz im unteren Tabellendrittel trafen nur die Top-Drei öfter ins Schwarze. Manuel Schmidl und Kiril Chokchev erzielten gemeinsam nicht weniger als 18 der bislang 29 Gmundner Tore. Auf der anderen Seite des Platzes war die Performance nicht berauschend, kassierten lediglich die Nachzügler aus Bad Schallerbach und St. Marienkirchen mehr Gegentore. "Natürlich haben wir zu viele Tore erhalten, die mangelnde Stabilität in der Defensive war aber vorwiegend dem Verletzungsteufel bzw. Fehlen der beiden Innenverteidiger geschuldet. Im Herbst ist es von Beginn an nicht nach Wunsch gelaufen, letztendlich ist alles zusammengekommen, haben neben den zahlreichen Verletzungen viele späte Gegentore zum mäßigen Abschneiden beigetragen", weiß Jürgen Brandstätter.

Je vier Zu- und Abgänge

Während Damir Gavric und Jovica Jesic sich eine Auszeit nehmen, haben Philipp Paulin (Donau Linz) und Michael Göschlberger (Gschwandt) den Verein verlassen. Neben den beiden Verteidigern, Patrick Loidl (Vöcklamarkt Juniors) und Benedikt Lahninger (Gschwandt), sowie Mittelfeldspieler Simon Gasperlmair (Bad Wimsbach), steht mit Stefan Nöhmer (Strobl) ein neuer Torwart zur Verfügung. Nach der Kaderveränderung ist in Gmunden der nächste Langzeitverletzte zu beklagen. Kiril Chokchev erlitt in der Vorbereitung einen Knöchelbruch, wurde inzwischen operiert und fällt für den Rest der Saison aus. "Das neue Jahr hat begonnen, wie das alte geendet hat", zieren Sogenfalten die Stirn des Trainers.

Aktuelles Trainingslager in Kroatien

Nach dem frühzeitigen Aus beim OÖ-Liga-Hallencup bereitet sich der SV Gmunden seit 18. Januar auf die entscheidende Phase der Meisterschaft vor und hat vier Testspiele in den Beinen: 1:1 gegen Liezen, 1:2 gegen Stadl-Paura, 0:2 gegen Blau-Weiß Linz und 0:2 gegen Bad Goisern. Bis Sonntag weilen die Kicker in Kroatien und holen sich den Feinschliff für die Rückrunde. "Soeben sind wir in Novigrad angekommen. Nachdem es in den letzten zehn Tagen geregnet hat, ist es heute trocken, zudem ist eine Wetterbesserung angekündigt", hofft Jürgen Brandstätter, der mit seinen Mannen am Nachmittag trainiert, auf gute Bedingungen. Ab morgen stehen täglich zwei Einheiten auf dem Programm. Nach dem vierten Platz in der Letzten Saison geht es für die Traunseestädter im Frühjahr vor allem darum, die Klasse zu halten. "Der Klassenerhalt ist das primäre Ziel. Sollten wir von weiteren Verletzungen verschont bleiben, werden wir dieses Ziel auch erreichen. Auch wenn wir in der Tabelle so weit nach oben klettern wollen wie möglich, geht es in erster Linie darum, am Ende der Saison über dem Strich zu stehen", so Brandstätter.

Zugänge:
Simon Gasperlmair (SK Bad Wimsbach)
Patrick Loidl (Union Vöcklamarkt Juniors)
Benedikt Lahninger (Union Gschwandt)
Stefan Nöhmer (zuletzt SK Strobl)

Abgänge:
Philipp Paulin (ASKÖ Donau Linz)
Michael Göschlberger (Union Gschwandt)
Damir Gavric (Karrierepause)
Jovica Jesic (Karrierepause)

Bisherige Testspiele:
1:1 gegen Liezen (1LL)
1:2 gegen ATSV Stadl-Paura (RLM)
0:2 gegen FC Blau-Weiß Linz (RLM)
0:2 gegen SV Bad Goisern (LLW)

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Günter Schlenkrich

Foto: Harald Dostal

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