Ekstase pur! SV Bad Ischl holt völlig überraschenden Auswärtssieg gegen SPG Edelweiss/Neue Heimat

Als krasser Außenseiter war der zuletzt so kriselnde SV Zebau Bad Ischl ins heutige Match der LT1 OÖ-Liga gegen die traditionell so heimstarke SPG Edelweiss/Neue Heimat gegangen. Schlussendlich sorgte ein über die gesamte Distanz aufopferungsvoll kämpfender Gast für eine faustdicke Überraschung. Man drehte einen zwischenzeitlichen Rückstand in der Schlussphase, siegte mit 3:2 und holte wahre Big Points im Kampf gegen den Abstieg. Die rote Laterne gab man somit – zumindest vorübergehend – an die SU St. Martin/M. weiter, die am morgigen Samstag im Einsatz ist.

Keine Tore in Hälfte eins

Der erste Durchgang ist schnell erzählt: Beide Offensivfraktionen taten sich richtig schwer, in Erscheinung zu treten und nennenswerte Torchancen vorzufinden. Die beste Gelegenheit in den ersten 45 Minuten hatte der Gast aus dem Salzkammergut: Kapitän Rudolf Durkovic war alleine vor Edelweiss-Keeper Dominik Leonhartsberger aufgetaucht, schaffte es aber nicht, diesen zu überwinden und somit einen zielstrebig vorgetragenen Konter zu einem perfekten Ende zu bringen. Ansonsten tat sich in Hälfte eins ausgesprochen wenig. Was sich da aber schon andeutete: Der SV Bad Ischl, nach zuletzt schwierigen Wochen in gewisser Art und Weise mit dem Rücken zur Wand agierend, war irgendwie griffiger, galliger als der Kontrahent und bot diesem einen bis dato mitreißenden Fight.

Siegtreffer in der Nachspielzeit

Was die offensiven Akzente betrifft, bot sich den Zusehern nach dem Seitenwechsel ein gänzlich anderes Bild. Quantität und Qualität der jeweiligen Aktionen im vordersten Drittel nahmen sichtlich zu, was den Unterhaltungswert jener Partie unweigerlich steigerte. In der 57. Minute markierte der Favorit aus Linz das 1:0. Nach einer schönen Einzelaktion traf Philipp Ablinger mit einem platzierten Flachschuss. Nur 11 Minuten später aber die perfekte Antwort der Zebau-Elf: Durkovic besorgte per Kopf den zwischenzeitlichen Ausgleich. In einem nun spektakulären, intensiven Match ging die SPG wiederum nur 7 Minuten später abermals in Führung. Adilaid Dizdarevic stellte aus kurzer Distanz auf 2:1 – ein schön herausgespielter Treffer der Kuranda-Truppe. Unmittelbar danach beinahe die endgültige Entscheidung: Die Hausherren scheiterten aber am Aluminium. In direkter Folge schaltete der SV Bad Ischl gekonnt um, überrumpelte damit in gewisser Art und Weise den Defensivverbund des Kontrahenten und brachte den mitgelaufenen Innenverteidiger Matus Kunik in Schussposition, der den abermaligen zwischenzeitlichen Ausgleich besorgte (84.). Damit aber nicht genug: In der 3. Minute der Nachspielzeit schlug der Underdog noch einmal zu, indem man den nächsten tollen Konter fuhr. In letzter Instanz setzte Gregor Janovic seinen Kapitän Durkovic in Szene, welcher sich dank technischer Finesse und Abgezocktheit perfekt auf engstem Raum behauptete und zum 3:2 einschoss. Was dann folgte, waren Ekstase pur und brutale Erleichterung im Lager der Gäste, die mit diesem unerwarteten Auswärtssieg ein ganz dickes Ausrufezeichen im Abstiegskampf setzen.

Stimmen zum Spiel:

Stefan Kuranda (Trainer SPG Edelweiss/Neue Heimat):

„Es war eine verdiente Niederlage und eine schlechte Leistung von uns. Bad Ischl hatte eine viel bessere Einstellung als wir. Man muss dem Gegner zu einer kämpferisch guten Leistung gratulieren. Sie waren zudem sehr effektiv.“

Jürgen Schaufler (Sektionsleiter Stv. SV Bad Ischl):

„Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet. Wir wissen, dass es auswärts gegen Edelweiss schwer zu spielen ist. Dieser Sieg tut enorm gut nach bitteren Wochen. Wir haben uns damit im Abstiegskampf am Leben gehalten.“

Die Besten: Rudolf Durkovic (ST, SV Bad Ischl), Franjo Dramac (LMF, SV Bad Ischl)

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