Mit 13 Punkten aus den letzten fünf Partien reiste die Weissenböck-Elf mit einer großen Portion Selbstvertrauen in die drittälteste Stadt Österreichs. Mit einem weiteren Erfolg könnte der USV Erler Haus Neuhofen/SV Ried Amateure viele Abstiegssorgen vergessen machen, wollte man wie in den vergangenen Wochen eine charakterstarke Leistung an den Tag legen. Die Klug-Elf musste hingegen am letzten Spieltag eine bittere Niederlage einstecken, unterlag man schlussendlich Edelweiß Linz doch klar. Der UFC Gemüseregion Eferding verfolgte im Vorfeld der Partie das Ziel, in dieser Begegnung das Ruder in die Hand zu nehmen, um im OÖ-Liga Titelkampf weiterhin ein gewichtiges Wort mitreden zu können.
Etwas überraschend war heute, dass die Eferdinger gut ins Spiel fanden, waren die ersten Minuten nach Spielanpfiff in den letzten Wochen oftmals das große Manko. In diesem Treffen machte es die Klug-Elf deutlich besser, startete das Heimteam konzentriert ins Spiel und wollte somit Herr der Lage sein. Die Gäste aus Neuhofen wählten in dieser Begegnung ein anderes Spielsystem als in den Spielen zuvor, gestaltete die Weissenböck-Elf das Spiel sehr offensiv. Die Gäste waren in Spielhälfte eins das etwas aktivere Team, war man dem ersten Treffer in dieser Begegnung sichtlich näher. Doch auch der UFC Eferding fand im Zuge von guten Kontersituationen gefährlich vor Neuhofens Tor, fehlte jedoch zumeist der letzte entscheidende Pass und somit mussten sich die 120 Zuschauer weiterhin gedulden. Der USV Neuhofen sorgte im ersten Durchgang zudem durch eine Eckballstaffete für Alarmbereitschaft rund um Eferdings Gehäuse, ist ja die Weissenböck-Elf gefürchtet für ihre brandgefährlichen Standards. Die erste Spielhälfte fand mit einer gleichwertigen Chancenverteilung ihr Ende.
Zu Beginn der zweiten Spielhälfte zeichnete sich ein offener Schlagabtausch ab, hatte in der ersten Viertelstunde der Gastgeber etwas mehr Spielanteile, aber Neuhofen witterte weiterhin ihre Chance. Dieses Spielszenario änderte sich aber nach einer Stunde, als der Eferdinger Gerald Gansterer vorzeitig mit der roten Karte unter die Dusche musste. Nach einem harten Einsteigen sah Schiedsrichter Stefan Stangl keine andere Möglichkeit, als Eferdings Kapitän den roten Karton zu zeigen. Nun wendete sich das Spielblatt noch einmal, zog sich die Elf von Trainer Reinhard Klug deutlich weiter zurück und lauerte nun nur noch auf Konter. Die in den letzten Wochen aufstrebenden Innviertler wollten mit aller Gewalt den entscheidenden Treffer herbeiführen. Die Brechstange wurde ausgepackt, jedoch tat dies dem Spiel der Gäste ganz und gar nicht gut, kam der Offensivschwung mit Fortlauf der Partie fast ganz zum Erliegen. Die Weissenböck-Elf war zwar nach dem Ausschluss dem ersten Treffer des Spiels näher, doch der UFC Eferding konnte mit viel Kampfgeist den Gegentreffer verhindern. Als wohl schon die meisten mit einem torlosen Unentschieden rechneten, folgte in der 93. Spielminute ein Stich in Eferdings Herz. Nach einem Eckball kam es im Eferdinger Strafraum zu einem Gestochere. Gabriel Schneider stand genau richtig und netzte zum umjubelten Sieg ein.
Gleich darauf ertönte der Schlusspfiff in dieser nasskalten Partie, ging die Weissenböck-Elf als nicht unverdienter Sieger vom Platz und erntete ein weiteres Mal drei "Big Points" im wohl bestandenen Abstiegskampf. Einer gemütlichen und feierlichen Heimreise steht nichts mehr im Wege, verbessert sich der USV Neuhofen/SV Ried Amateure vorerst auf den zehnten Tabellenrang und hat auf den Relegationsplatz einen Punktepolster von neun Zählern. Der UFC Eferding verpasste mit dieser doch bitteren Niederlage der Union Gurten Feuer im Hintern zu machen, liegt die Klug-Elf weiterhin auf dem dritten Rang. Jedoch kann man morgen noch von Edelweiß Linz abgefangen werden, rückt vielleicht Platz eins nach den morgigen Partien in weitere Ferne.
Thomas Weissenböck, Trainer USV Neuhofen/SV Ried Amateure:
"Heute wählten wir eine offensivere Taktik, waren wir im ersten Durchgang dadurch die aktivere Mannschaft. Jedoch hatte auch der Gegner speziell durch Konterzüge die ein oder andere Einschussgelegenheit. Zu Beginn der zweiten Hälfte kam es zu einem offenen Schlagabtausch. Nach dem Ausschluss kam es zu einem Bruch in unserem Offensivspiel, wollten die Jungs mittels der Brechstange den Treffer erzielen. Doch durch dieses krampfhafte Drücken auf den Siegestreffer verloren wir die Linie. Doch kurz vor Spielende gelang uns doch noch der "Lucky Punch", freuen wir uns über einen nicht unverdienten Sieg. Jedoch muss man ehrlich sagen, dass in diesem Match ein Unentschieden auch OK gewesen wäre".
Die Besten: Gabriel Sc hneider
Michael Tratlehner, Sektionsleiter UFC Eferding:
"Ich muss heute der Mannschaft trotz der Niederlage ein Kompliment machen, waren wir zumeist das bessere Team am Platz. Jedoch fehlt uns in den letzten Wochen vorne einfach die Effektivität, was uns im Herbst oftmals ausgezeichnet hat. Das Gegentor quasi mit dem Schlusspfiff ist natürlich eine bittere Pille, hatten die Jungs nach dem Ausschluss super gekämpft".
Die Besten: Dominik Kirchberger