Drei Gegentore in vier Minuten - SV Micheldorf verpasst Vorstoß in Richtung Meistertitel

Der SV Grün-Weiß Micheldorf hatte heute die Möglichkeit, den Abstand zu Gurten auf zwei Punkte zu reduzieren und damit die Meisterchance zu wahren. Die Waldhör-Elf unterlag zu Hause allerdings mit 0:4 gegen den FC Wels und ist damit wohl aus dem Aufstiegsrennen ausgeschieden. Im Vorfeld des Matches hatte Coach Walter Waldhör noch versichert, dass er und sein Team eine sportliche Entscheidung herbeiführen wollen und den Aufstieg keineswegs absichtlich aus der Hand geben wollen. Im heutigen Match lag Wels nach neun Minuten mit 3:0 vorne, traf drei Mal innerhalb von vier Minuten. Ohne dem Team etwas zu unterstellen, bleibt zumindest ein fahler Beigeschmack und Raum für Spekulationen.

Micheldorf nach acht Minuten Schachmatt

Die Ausgangslage vor dem Spiel war jene, dass Micheldorf mit einem Sieg Gurten näher kommen konnte, vorausgesetzt der Tabellenführer ließe Punkte bei Edelweiß liegen. Da Micheldorf als wohl letzter wirklicher Verfolger der Innviertler galt, war vor diesem "VKB-Spiel der Runde" einiges an Brisanz geboten. Diese sollte sich aber schon nach wenigen Minuten in Luft auflösen. Schon nach sechs Minuten traf Philipp Frühwirth zur 1:0-Führung der Messestädter, die in diesem Match von Beginn an aggressiv pressten und dem Stürmer nach einer vermeintlichen Abseitsposition - die Micheldorfer hatten bereits abgestellt - zu einer Eins-gegen-eins-Situation gegen Tormann Bernd Schrattenecker verhalfen. Nur zwei Minuten später erhöhte Davorin Kablar per Elfmeter auf 2:0. Zuvor war Jürgen Scharsching von Manuel Kössl von den Beinen geholt worden. Weitere 60 Sekunden später lagen die Heimischen schon mit 0:3 in Rückstand, erneut war es Frühwirth, der schneller als die indisponierte Micheldorfer Abwehr war und sicher versenkte. Unglaubliche Szenen hier in Micheldorf, irritierte Zuschauer konnten ihren Augen nicht trauen. Nun wachten auch die Gastgeber endlich auf, bekamen die Partie etwas besser in Griff und fanden nach 30 Minuten auch die ersten besseren Chancen vor. Einbringen sollten diese nichts, es ging mit dieser 3:0-Führung der Luksch-Elf in die Kabinen, kurz davor ereigneten sich allerdings noch unschöne Szenen.

Rote Karten kurz vor der Pause

In der Schlussphase der ersten 45 Minuten kam es im Micheldorfer Strafraum zu einem Gerangel. Die Hauptbeteiligten und großen Verlierer dieser kleinen Rauferei waren Michael Halbartschlager und Jürgen Scharsching, beide bekamen von Schiedsrichter Roman Smolinski die Rote Karte präsentiert. Die Nerven schienen zu diesem Zeitpunkt blank zu liegen, zum Glück ging es kurz darauf in die Pause. In den zweiten 45 Minuten fand Micheldorf zunächst kein Rezept gegen die starke Defensive der Messestädter. Die Waldhör-Elf versuchte zumindest den Ehrentreffer zu erzielen, blieb aber weiterhin harmlos. Wels spielte auf Ballbesitz und fand selbst die ein oder andere Konterchance vor. Tore sollten aber lange keine mehr fallen Erst in der 90 Minute legte Marco Mittermayr noch das 4:0 für die Gäste nach, traf nach einem Pass in den Rückraum mit links ins lange Eck und besiegelte damit die schlimmste Micheldorfer Heimpleite dieser Saison.

Stimmen zum Spiel

Walter Waldhör, Trainer SV Grün-Weiß Micheldorf
"Das Spiel war nach neun Minuten bereits entschieden. Alle drei Gegentreffer waren beinahe Eigentore, die so nie fallen dürfen. Es war ein rabenschwarzer Tag für uns, ich möchte aber keinem irgendetwas unterstellen. Man hat gemerkt, dass wir danach geschockt waren, wir haben versucht uns aufzubäumen, gelungen ist uns aber fast gar nichts mehr."

Die Besten: -

Andreas Luksch, Trainer FC Wels
"Wir haben so wie in den letzten Wochen gespielt, nur haben wir diesmal unsere Chancen sofort genutzt. Wir haben sehr gut attackiert und sind belohnt worden. Nach den schnellen drei Toren haben wir die Partie sicher nach Hause gespielt. Das war eine Topleistung meiner Mannschaft, wir haben nun im zwölften Spiel zum achten Mal zu Null gespielt."

Die Besten: Pauschallob; Schopper, Frühwirth

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