Nach zuletzt drei empfindlichen Pleiten in Serie war der Druck für den SV Zebau Bad Ischl in der Oberösterreich-Liga spürbar gestiegen. Heute hielt man diesem stand, besiegte die SPG SV Lugstein Cabs Friedburg/Pöndorf mit 3:2 und nahm gleichsam Revanche für die Cup-Schmach gegen eben jenes Team vor wenigen Wochen (0:5). Die Bögl-Elf setzte einer weiteren Negativserie ein jähes Ende: Die ersten drei Auswärtspartien im bisherigen Saisonverlauf hatte man allesamt verloren.
Vom Start weg entwickelte sich ein temporeiches, kurzweiliges Kräftemessen, was insbesondere daran lag, dass beide Teams viel Risiko nahmen und sich die jeweiligen Offensivfraktionen enorm bemüht zeigten. Bereits in der 4. Minute stellten die Heimischen auf 1:0 durch einen abgefälschten Schuss von Routinier Ernst Öbster. Jener frühe Treffer sorgte aber nicht für die nötige Sicherheit im Spiel der SPG Friedburg/Pöndorf. Ganz im Gegenteil: Völlig unvermittelt schlichen sich mit Fortdauer der ersten Hälfte Unkonzentriertheiten, technische Fehler ein – gepaart mit der bekannten offensiven Qualität des SV Bad Ischl, eine tödliche Mischung aus Sicht des Gastgebers. Die Zebau-Elf profitierte in dieser Phase immer wieder von Unzulänglichkeiten im Defensivverbund des Gegners und zeigte sich vor dem Friedburger Tor richtig konsequent. In den Minuten 8 und 12 drehten die Angreifer Mario Petter und Rudolf Durkovic das Match komplett. Kurios: Sie traten beim Treffer des Sturmpartners jeweils selbst als Assistgeber in Erscheinung. Der SV Bad Ischl hatte die Kontrolle, musste in Minute 19 aber einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Friedburgs Florian Reitsamer versenkte die Kugel aus gut und gerne 25 Metern zum zwischenzeitlichen Ausgleich. In einer Hälfte, in welcher die Pessentheiner-Truppe nie so wirklich das eigene Leistungsmaximum erreichte, setzte es noch einen Dämpfer für den Gastgeber. Der SV Bad Ischl, heute mit einer vorbildhaften Mentalität ausgestattet, stellte in Minute 37 auf 2:3. Verantwortlich hierfür: Durkovic, der von Franjo Dramac perfekt bedient worden war und den Ball ins lange Eck zirkelte.
Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Friedburger bemüht. Man war das aktivere Team – angesichts der Tatsache, dass man nach diesem ersten Durchgang etwas schuldig war, auch irgendwie logisch. Der SV Bad Ischl legte den Fokus indes auf eine stabile Defensive samt Umschaltmomenten nach Balleroberung. Bei derartigen Gegenstößen mangelte es im vordersten Drittel aber immer wieder an der nötigen Präzision. Die beste Friedburger Chance in der zweiten Hälfte hatte Halid Hasanovic per Freistoß. Für einen Treffer reichte es aber nicht. Somit blieb es bei einem 3:2-Auswärtserfolg für das Team aus dem Salzkammergut, das den Beweis antrat, dass es auch in der Fremde für Zählbares sorgen kann. Die SPG Friedburg/Pöndorf hat unterdessen mit einer – zumindest für den objektiven Beobachter – unerklärlichen Heimschwäche zu hadern. Im vierten Match auf eigener Anlage setzte es die vierte Pleite.
Robert Pessentheiner (Trainer SPG Friedburg/Pöndorf):
„Diese Niederlage kommt zu einem unnötigen Zeitpunkt. Wir waren jetzt in starker Form und sind in einer guten Ausgangsposition gewesen. Die Niederlage tut weh. Wir hätten uns einen Punkt jedenfalls verdient gehabt. Ich bin verärgert und hätte von meiner Mannschaft mehr erwartet. Vielleicht hat es der eine oder andere Spieler zu leicht genommen nach dem deutlichen Cup-Sieg gegen Bad Ischl. Im Training unter der Woche habe ich immer wieder davor gewarnt.“
Josef Bögl (Trainer SV Bad Ischl):
„Friedburg ist eine gute Mannschaft. Wir waren aber heute besser. Wir haben verdient gewonnen. Es war ein wichtiger Sieg nach den Niederlagen zuletzt. Das tut gut – für die Moral und in tabellarischer Hinsicht. Wir sind eine Einheit und das haben wir heute bewiesen.“
Die Besten: Rudolf Durkovic (ST), Matthias Eisl (ZDMF), Marco Wieser (IV)