Spielberichte

Für den FC Wels wird die Luft immer dünner – deutliche Niederlage gegen den ASK St. Valentin

Der FC DMS Wels befindet sich in brutal schwierigen Wochen. Der Tabellennachzügler der Oberösterreich-Liga braucht jeden Punkt, um noch einmal Spannung in den Abstiegskampf zu bringen. Eine neuerliche Chance, um für die Trendwende zu sorgen, ließ man heute ungenützt verstreichen, als es gegen den ASK Case IH Steyr St. Valentin die nächste empfindliche Pleite setzte.

 

Keine Tore in Hälfte eins

Der erste Durchgang ist schnell erzählt: In einer Partie, in welcher sich der Underdog aus der Messestadt zunächst aktiv, mutig zeigte und dem Kontrahenten aus Niederösterreich über weite Strecken auf Augenhöhe begegnete, taten sich die beiden Offensivfraktionen schwer, richtig zwingend zu werden. Die Welser fanden ihre beste Gelegenheit bereits nach 5 Minuten vor: Kapitän Donjet Mavraj hatte sich mit einem zielstrebigen Dribbling den nötigen Platz verschafft, traf dann aber das leere Tor nicht. Der ASK, zweifelsohne mit mehr individueller Qualität im Angriffsdrittel ausgestattet, war offensiv gar nicht richtig präsent.

 

Hausherren schlagen drei Mal zu

Nach dem Seitenwechsel änderte sich die Performance des Favoriten dahingehend, dass man nun das Spiel über die Flügel forcierte und mehr Tempo an den Tag legte. Jene beiden Umstände sorgten umgehend dafür, dass man nun mehr Räume vorfand, die man nahezu perfekt nutzte. Ein technisch feiner Angriff über mehrere Stationen diente als Wegbereiter des ersten Treffers an diesem Abend. Michael Guselbauer setzte Stürmer Marco Bühringer in Szene und dieser schob aus kurzer Distanz zur nun verdienten Führung ein (50.). Nur acht Minuten später legte die Riedl-Elf nach und führte somit gewissermaßen eine Vorentscheidung herbei. Während der erste Treffer eine Art Gemeinschaftsprojekt war, fiel Tor Nummer zwei eindeutig unter die Kategorie „One-Man-Show“. Kapitän Daniel Guselbauer fasste sich aus gut und gerne 20 Metern ein Herz, übernahm die Kugel halbvolley und hielt voll drauf, sodass sie dank toller Schusstechnik im langen Kreuzeck einschlug (58.). Der FC Wels probierte es in der Folge, noch einmal irgendwie ins Match zurückzufinden. Dem Tabellenfünfzehnten fehlte es nun aber an offensiver Qualität und wohl auch an der nötigen Überzeugung. Wirklich zwingend wurde man nicht mehr. Stattdessen fing man sich in Minute 83 noch einen Treffer. Nach einem sehenswerten Dribbling besorgte St. Valentins Winterneuzugang Shqiprim Vojvoda mit einem feinen Heber den 3:0-Endstand.

 

Stimmen zum Spiel:

Peter Riedl (Trainer ASK St. Valentin):

„Es war ein absolut verdienter Sieg. Wir haben die Tore in den richtigen Augenblicken gemacht. Wir waren lauffreudiger, ballsicherer und cleverer.“

Die Besten: Marco Bühringer (ST), Matthias Gattringer (ZDMF)

 

Goran Kartalija (Trainer FC Wels):

„Es war ein verdienter Sieg von St. Valentin. Es ist schade, weil wir in der ersten Halbzeit gut gespielt haben und meiner Ansicht nach auch die bessere Mannschaft waren. Uns fehlt aber vorne die Qualität. Wir sind nicht in der Lage, die Tore zu machen. Wir haben in den ersten Frühjahrsrunden unsere Chance gesehen. Jetzt wird es schwierig. Wir haben in den kommenden Wochen ganz schwere Gegner.“