Bevor die Winterpause im steirischen Unterhaus Einzug halten wird, stand an diesem Wochenende noch das mit Spannung erwartete Steirercup-Achtelfinale auf dem Programm. Zu einem Pokal-Match mit den klassischen Vorzeichen "David gegen Goliath" kam es in diesem Zuge bei herrlichem Sonnenschein am Samstagnachmittag im Apfelstadion Wieden, wo der Unterligist SU Bund Straden vor 200 Zuschauern dem klar favorisierten Regionalliga-Klub Deutschlandsberg gegenüberstand. Der Underdog verkaufte sich über eine Distanz von mehr als 120 Minuten absolut teuer, trat auf Augenhöhe auf und verlangte dem Drittligisten alles ab, ehe sich dieser im Elfmeterschießen knapp durchzusetzen und das Ticket für das Viertelfinale zu buchen vermochte - 3:5 n.E. (2:2, 1:1, 1:1).
Von Beginn an zeigten sich beide Mannschaften im Vorwärtsgang entschlossen und gingen durchaus spielfreudig zu Werke, wodurch das Match keine Anlaufzeit brauchte. Elyas Afaunov vergab auf heimischer Seite die erste Möglichkeit, als sein Abschluss von halblinks in der Box geblockt wurde (10.), gegenüber zeigte sich der DSC zunächst eiskalt und effizient: Matej Hoic legte von links flach zur Mitte ab und Bajram Syla vollendet aus zehn Metern hoch ins linke Eck zum 0:1 (14.).
In der Folge entwickelte sich ein ansehnlicher, offener Schlagabtausch. Die Gäste ließen durch Matej Hoic, der einen Abpraller deutlich über den Kasten bugsierte (20.), gleichermaßen eine Großchance liegen wie die Hausherren in Person von Elyas Afaunov, der am langen Eck nach butterweicher Rechtsflanke verzog (22.).
Die Bemühungen des Underdogs, der obendrein auf einige Leistungsträger wie Gabriel Tuscher, Semir Softic, Gernot Ranftl und Co. verzichten musste, sollten sich schließlich in der 31. Minute bezahlt machen: Einen Distanzschuss ließ DSC-Keeper Felix Steinbauer nach vorne prallen und Damir Dedic verwertete den Rebound souverän zum verdienten Ausgleich.
Die Endphase von Abschnitt eins gehörte dann eher dem Regionalligisten, der durch einen schnellen Konter über Bajram Syla (33.) sowie durch Matej Hoic, der alleine vor Straden-Schlussmann Tim Litop auftauchte, zwei gute Gelegenheiten ungenutzt ließ. Leistungsgerecht ging es mit einem 1:1 in die Kabinen.
Durchgang zwei präsentierte sich im Vergleich zum ersten etwas taktisch geprägter, lag die Latte nach der Fülle an Torraumszenen in Abschnitt eins aber auch hoch. DSC-Mittelfeld-Mann Daniel Brandl verpasst im Eins-gegen-Eins einen Hochkaräter (48.), auch dessen Mitspieler Bajram Syla traf aus spitzem Winkel nicht ins Ziel (51.).
Gegenüber hatte Marcel Bez nach einem überragenden Steckpass eine gute Möglichkeit am Fuß, beim darauffolgenden Eckball stieg Tobias Mencigar an der zweiten Stange empor - Nico Weinberger kratzte das Ding noch von der Linie (57.). Nochmals kam der Unterligist durch eine Doppelchance von Damir Dedic und Tobias Mencigar auf (69.), fehlte jeweils nicht viel, um das Pendel auf die heimische Seite ausschlagen zu lassen.
Im Finish gingen beide Teams dann mit vollkommen offenem Visier zu Werke, während die Kräfte allmählich schwanden. Ein Siegtreffer nach 90 Minuten blieb beiden Mannschaften verwehrt, so ging es in die Verlängerung.
In der Verlängerung schienen die Gäste das Geschehen leicht zu dominieren und belohnten sich durch Matej Hoic mit dem 1:2. Der umtriebige Offensivakteur wurde in die Tiefe geschickte, dort alleine gelassen, umkurvte sogleich Goalie Tim Litrop und traf zum viel umjubelten 1:2 (102.). Doch die Hausherren antworteten mit den verbliebenen Kraftreserven postwendend: Damir Dedic drückte die Kugel von der 16er-Kante astrein ins linke untere Eck und stellt alles wieder auf Anfang (105.).
Nachdem trotz einiger Halbchancen in der zweiten Verlängerungshälfte die Entscheidung nicht passieren wollte, sahen sich beide Mannschaften mit einem Nervenkrimi vom Punkt konfrontiert, bei dem gleich alle fünf Akteure des Drittligisten souverän verwandelten und damit für den DSC das Ticket fürs Viertelfinale lösten. In eben diesem trifft man dann zuhause auf den SC Kalsdorf (Landesliga).