Regionalliga Mitte

„Wir müssen auch auswärts punkten“ – Stefan Weitensfelder, Sportlicher Leiter des SK Treibach

Der SK Treibach zeigte in der Hinrunde der Regionalliga Mitte zwei Gesichter. Während die Kärntner zuhause überzeugten und aus acht Spielen 16 Punkte holten – zuletzt sogar fünf Siege in Serie – lief es auswärts überhaupt nicht nach Wunsch. Die Elf von Karl Schweighofer holte in der Fremde nur einen Punkt und weist eine katastrophale Tordifferenz von -23 auf. Dank der Heimserie befindet sich der Kärntner Meister nach der Herbstsaison aber auf dem ordentlichen zehnten Tabellenplatz und hat vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Im Interview spricht Stefan Weitensfelder, der Sportliche Leiter des Aufsteigers, über die Heimserie, die Auswärtsschwäche und wie der Klassenerhalt gelingen soll.

Wie ordnest du die Hinrunde deiner Mannschaft ein?

„Insgesamt bin ich sehr stolz. Wir hatten als Aufsteiger keinen guten Start, aber mit der tollen Heimserie überraschten wir und punkteten ordentlich. Natürlich müssen wir auch auswärts etwas holen und damit das gelingt, wollen wir uns über den Winter weiter verbessern. Alles in allem sind wir als Aufsteiger mit der Punkteanzahl und dem Tabellenplatz zufrieden. Wir hoffen, dass wir unsere Leistungen in der Rückrunde bestätigen können.“

Nach den ersten fünf Runden hattet ihr nur einen Punkt am Konto. Wie gelang bei euch der Umschwung?

„Entscheidend war, dass wir gemeinsam beschlossen, das System zu wechseln. Ich glaube auch, dass wir als Mannschaft erst zusammenwachsen mussten. Wir hatten im Sommer einige Neuverpflichtungen und deshalb mussten wir auch erst unsere Startelf finden. Außerdem entwickelte sich auch nach und nach ein Mannschaftsgefüge und jeder erkannte seine Aufgabe und übernahm sie.

Das Auswärtsspiel in Oedt (Anm.: 0:5 Niederlage) war für uns ein Knackpunkt. Nach diesem Spiel wusste jeder, dass es so nicht weiter gehen kann und wir einfach mehr tun müssen, um auch in der Regionalliga punkten zu können. Das setzten wir danach sehr gut um, und darauf bin ich wirklich stolz.“

Was waren die Gründe, dass es vor allem zuhause so gut funktionierte?

„Wir sahen alle, dass jede Mannschaft in der Regionalliga bei Auswärtsspielen Probleme hat. Die langen Busreisen sind nicht angenehm und wenn wir zuhause spielen, haben wir den gewohnten Rhythmus, den wir schon aus der Kärntnerliga kennen. Außerdem glaube ich, dass es bei uns in Treibach am Platz schwierig ist, etwas mitzunehmen. Die Mannschaft gibt gemeinsam mit den Zuschauern alles, um die Punkte nicht aus der Hand zu geben.“

Wie siehst du die Arbeit des Trainers in seiner ersten Regionalliga-Saison?

„Natürlich war es für uns alle eine Herausforderung. Ich bin auch das erste Mal Sportlicher Leiter in der Regionalliga. Trotzdem glaube ich, dass es eine positive Herausforderung war, denn man strebt immer nach etwas Höherem und man sah dann schon die Unterschiede zwischen der Regionalliga und der Kärntnerliga. Klarerweise hat auch der Trainer einen großen Anteil an der erfolgreichen Herbstsaison, da er die Spieler gut einstellte und akribisch auf die Gegner vorbereitete.

Allgemein finde ich es schade, dass sich so wenige kleinere Kärntner Mannschaften den Schritt in die Regionalliga zutrauen. Es ist zwar eine große sportliche Herausforderung, aber ich glaube, dass Kärnten genug Spieler hätte, um in der Regionalliga mitzuhalten.“

Habt ihr konkrete Ideen, wie ihr die Auswärtsschwäche in den Griff kriegen wollt?

„Nein, aber wir werden uns zusammen mit der Mannschaft im Trainingslager Gedanken machen. Vielleicht verändern wir etwas bei der Anreise, aber ich weiß es noch nicht. Trotzdem glaube ich, dass es schlussendlich darum geht unseren Fußball auf den Platz zu bringen, denn dann ist auch auswärts etwas möglich.

Wir zeigten gegen Gurten ein sehr gutes Spiel, in dem wir auch punkteten. Gegen Leoben machten wir ebenfalls ein sehr gutes Auswärtsspiel. Für solche Leistungen müssen wir uns in Zukunft einfach belohnen.“

Wird es im Winter personelle Veränderungen geben?

„Ja, zwei Spieler werden den Verein verlassen. Felix Fürstaller geht nach Feldkirchen und auch Luka Jerin wird zu einem anderen Klub in Kärnten wechseln. Dafür verpflichteten wir Nikolaos Kokkas, der nach zwei Jahren in Griechenland nach Kärnten zurückkehrt. Einen weiteren Spieler wollen wir noch zu uns holen.

Für uns ist es jedoch wichtiger, dass die verletzten Spieler zurückkehren. Mit den Langzeitverletzten Kurz, Pirker und Kmetic haben wir eigentlich drei Neuzugänge. So haben wir dann in der Offensive mehr Alternativen.“

Mit welchem Ziel startet ihr in die Rückrunde?

„Unser Ziel war von Anfang an, dass wir die Klasse halten. Das ist auch definitiv weiterhin das Ziel. Es wäre vermessen etwas anderes zu sagen. Wir spielen im Frühjahr gegen die fünf oder sechs besten Mannschaften zuhause und gegen die direkten Konkurrenten allesamt auswärts. Das wird eine große Herausforderung. Wichtig wird gleich ein guter Start sein. Da wir in den ersten beiden Runden auswärts gegen Wallern und Deutschlandsberg spielen, werden wir den Großteil der Vorbereitung auf Kunstrasen bestreiten, um uns optimal auf diese Spiele vorzubereiten.“