Regionalliga Mitte

DSV Leoben kämpft ums Überleben - gehen die Lichter am Monte Schlacko aus? - Bichler zurück!

Der DSV Leoben, einer der traditionsreichsten Fußballklubs der Steiermark, steht vor einer seiner größten Herausforderungen. Ein Schuldenberg, nach Informationen von über einer Million Euro, ausstehende Gehälter und der drohende Konkurs setzen den Verein unter immensen Druck. Die Situation ist so dramatisch, dass der ehemalige Obmann Mario Bichler, der im Mai vergangenen Jahres aufgrund von Betrugsvorwürfen zurücktrat, überraschend in offizieller Funktion zurückkehrt, um den Verein zu retten.

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Welche Spieler hat Trainer Jancker in den nächsten Wochen zur Verfügung? Gibt es seinen Verein dann überhaupt noch?

Rückkehr mit Vollmacht – Bichler will das Ruder herumreißen

In einem Facebook-Statement des Vereins wurde bekanntgegeben, dass Bichler mit einer umfassenden Vollmacht ausgestattet wurde, um die drohende Insolvenz abzuwenden. "Ich bin damals zurückgetreten in der Hoffnung, dass Stabilität einkehrt. Doch was ich in den letzten Monaten gesehen habe, war ein Albtraum. Wir stehen vor dem Abgrund, und ich kann nicht weiter zusehen, wie alles zusammenbricht," erklärte Bichler. "Deshalb werde ich – mit dem gesamten Vorstand und der Unterstützung der Fans, Eltern, Mitglieder und Sponsoren – alles in meiner Macht Stehende tun, um dieses Schiff wieder flottzumachen."

Ein Schuldenberg und ein Konkursantrag

Die finanzielle Krise hat mehrere Ursachen: Überzogene Gehälter für die Profis, rückläufige Zuschauerzahlen in der Regionalliga Mitte und ausbleibende Sponsoreneinnahmen. Zudem wurde im Dezember ein Insolvenzantrag gegen die ausgegliederte GmbH, welche die Kampfmannschaft führt, gestellt. Sollte diese GmbH insolvent werden, droht dem DSV der Zwangsabstieg in die Landesliga. Das Landesgericht Leoben gewährte einen letzten Aufschub bis zum 28. Jänner, um die ausstehenden Zahlungen zu begleichen.

Zwölf ehemalige Spieler und Betreuer haben ausstehende Gehälter eingeklagt, darunter bekannte Namen wie Kevin Friesenbichler und Nico Pichler, die den Verein im Winter bereits verlassen haben. Weitere Stammspieler haben sich zumindest schon emotional abgewendet, was das sportliche Überleben zusätzlich erschwert.

Kampf gegen die Zeit" und Hoffnung auf Rettung

Trotz der prekären Lage gibt es einen Hoffnungsschimmer: Erste Sponsoren sollen bereits ihre Unterstützung zugesagt haben. Unter dem Motto „Gemeinsam für den Monte Schlacko“ ruft der Verein Fans, Sponsoren und Freunde auf, ihren Beitrag zur Rettung des Vereins zu leisten. "Es ist ein Kampf gegen die Zeit", heißt es im offiziellen Statement des DSV.

Sportliche Misere trotz Tabellenführung

Sportlich steht das Team von Trainer Carsten Jancker nach dem Herbst-Durchgang an der Spitze der Regionalliga Mitte. Doch die Krise hat ihre Spuren hinterlassen: Die Abgänge von Leistungsträgern wie Friesenbichler erschweren die Mission, den Aufstieg in die ADMIRAL 2. Liga zu schaffen. Zudem stellt man sich die Frage, ob die Bundesliga den Club überhauot in der Liga Zwa haben möchte.

Fazit: Ein Verein am Scheideweg

Der DSV Leoben ist ein Klub mit einer reichen Geschichte, doch die aktuelle Situation stellt die größte Bewährungsprobe der letzten Jahrzehnte dar. Mario Bichlers Rückkehr sorgt für Hoffnung, doch ohne die finanzielle Kehrtwende droht dem Verein der Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Ob der Traditionsverein diesen „Kampf gegen die Zeit“ gewinnen kann, wird sich in den kommenden Tagen entscheiden.

Bericht Florian Kober