Der DSV Leoben machte in den vergangenen Monaten immer wieder auf sich aufmerksam, und das nicht gerade mit positiven News. Ende der vergangenen Woche ein neuerlicher Tiefpunkt. Der Verein soll neuerlich vor dem Aus stehen, wenn Förderungen der Stadt Leoben nicht auf dem Konto einlangen (Tageszeitungen berichteten). Nun nimmt der DSV Leoben Stellung zu den aktuellen medialen Diskussionen und Entwicklungen rund um den Traditionsklub. LIGAPORTAL hat alle Infos.
Trotz der Turbulenzen der letzten Monate, insbesondere durch die Insolvenzen der beiden GmbHs Ende Jänner 2025, ist die Finanzierung der laufenden Regionalliga-Mitte-Saison bis Juni 2025 gesichert. Im Bedarfsfall übernehmen Clubobmann Peter Krenmayr gemeinsam mit der PAC Immobilien Consulting GmbH die noch offene Restfinanzierung. Ziel ist es, den Verein abzusichern und einen Absturz in die untersten Spielklassen des österreichischen Fußballs zu verhindern.
Für reichlich Gesprächsstoff sorgt aktuell die Beziehung zum bisherigen Hauptsponsor des Klubs. Der DSV Leoben weist Medienberichte zurück, wonach Forderungen in sechsstelliger Höhe gegenüber dem Verein bestehen würden. Tatsächlich sei der Sponsorvertrag im Dezember 2024 mit der mittlerweile insolventen Profispielbetriebs GmbH fristgerecht gekündigt worden. Die Verantwortung für etwaige Ansprüche liege seither beim gerichtlich bestellten Masseverwalter.
Nach einem Freispruch im März 2025 signalisierte der Sponsor in der Öffentlichkeit überraschend eine Rückkehr als Sponsor – inklusive konkreter Zielsetzungen. Am 19. März erfolgte laut Verein sogar eine mündliche Einigung über eine mehrjährige Partnerschaft bis zum Vereinsjubiläum 2028. Nur einen Tag später kam jedoch die abrupte Kehrtwende: Per E-Mail sagte man die Kooperation völlig überraschend ab – nur wenige Stunden, nachdem sie um eine bearbeitbare Version des Vertragsentwurfs gebeten hatte.
Der DSV Leoben zeigt sich von der Entwicklung enttäuscht. Trotz der Kündigung habe man weiterhin alle Werbeflächen – von der Stadionbezeichnung bis zur Trikotwerbung – unangetastet gelassen und stets an eine gemeinsame Zukunft geglaubt.
Ein weiterer zentraler Punkt betrifft den wirtschaftlichen Schaden durch die beiden GmbH-Insolvenzen. Mehrere hunderttausend Euro an Verlusten seien laut Verein auf „grobe Fahrlässigkeit“ und Fehlentscheidungen früherer Entscheidungsträger zurückzuführen. Der DSV Leoben prüft derzeit rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen.
Die Stadtgemeinde Leoben sowie die Stadtwerke Leoben bleiben verlässliche Partner des Vereins. Die aktuell laufenden Förderungen basieren auf einem Vertrag aus den 1990er Jahren im Zuge des Stadionbaus und dienen primär der Deckung der laufenden Betriebskosten. Eine Umschreibung der Förderstruktur sei notwendig, nachdem die bisherige Abwicklung über die ebenfalls insolvente Vermarktungs-GmbH lief. Der Verein hofft auf eine indexierte Anpassung der Beiträge aufgrund der allgemeinen Kostensteigerung. Bei Fortführung dieser Unterstützung sei das Budget für die Landesliga-Saison 2025/26 gesichert – inklusive sportlich ambitionierter Ziele.
Am kommenden Donnerstag, dem 24. April 2025, lädt der DSV Leoben zur ordentlichen Generalversammlung. Neben der Wahl des neuen Vorstands stehen zahlreiche Weichenstellungen auf dem Programm. Der Verein appelliert an alle, die sich zuletzt öffentlich geäußert und Hilfe angeboten haben, nun auch aktiv zu handeln und sich einzubringen.
Foto: RIPU Sportfotos