Regionalliga Mitte

Die Herbstsaison in der Regionalliga Mitte im Überblick – Teil 2

Im ersten Teil des Herbstrundenrückblicks in der Regionalliga Mitte standen die Teams auf den Tabellenplätzen 16 bis zwölf im Fokus. Heute werfen wir den Blick auf die Teams im Tabellenmittelfeld der dritthöchsten Spielklasse. Auf den Plätzen elf bis sechs befinden sich Aufsteiger, Absteiger und Regionalliga-Dinos. LIGAPORTAL liefert einen kompakten Überblick über das Abschneiden dieser Teams.

Imran Sadriu war bei Aufsteiger Dietach mit sieben Toren der gefährlichste MannImran Sadriu war bei Aufsteiger Dietach mit sieben Toren der gefährlichste Mann

Union Dietach: Aufsteiger hat sich gute Ausgangslage geschaffen

„Für uns sind das fast alles neue Gegner. Wir wollen das Tempo aufnehmen und in der Liga gut ankommen. Wir werden sehen, ob uns das mit dem jetzigen Personal gelingen wird“, zeigte sich Sektionsleiter Harald Schreiberhuber vor der Saison zurückhaltend. Doch spätestens nach der zweiten Runde stand fest, der Liganeuling aus Oberösterreich wird keinesfalls zum Punktelieferanten. Obwohl sich personaltechnisch im Sommer nicht viel veränderte, starteten die Dietacher überragend in ihre Premierensaison in der Regionalliga Mitte. Durch die Siege über Treibach und die Jungen Wikinger hatten die Oberösterreicher nach zwei Spielen sechs Punkte auf dem Konto. Danach taten sich die Männer von Daniel Ruttensteiner aber um einiges schwerer, am Ende der Herbstsaison stehen 15 Punkte und Tabellenplatz elf zu Buche. Doch der Aufsteiger zeigte auch, dass er die Top-Teams der Liga ärgern kann. Gegen Voitsberg gab es eine Last-Minute-Niederlage und gegen Kalsdorf gewannen die Dietacher sogar. Dennoch war von Anfang an klar, dass es für den Neuling nur darum geht, den Abstieg zu vermeiden und dafür haben sie im Herbst eine gute Grundlage geschaffen. Trainer Daniel Ruttensteiner darf mit den Leistungen seiner Mannschaft zufrieden seinTrainer Daniel Ruttensteiner darf mit den Leistungen seiner Mannschaft zufrieden sein

Die Union Dietach liegt sechs Punkte vor dem schwächsten oberösterreichischen Team – den Jungen Wikingern – und zwölf Punkte vor Schlusslicht Sankt Anna. Dementsprechend haben sich die Dietacher ein Polster erarbeitet, der ein oder andere Punkt wird im Frühjahr aber noch nötig sein. Vor allem auf die Torjäger Imran Sadriu und Denis Berisha wird es wohl ankommen, ob die Relegation vermieden werden kann, denn die Defensive präsentierte sich auch in der Regionalliga sehr solide. Mit ähnlichen Leistungen wie im Herbst, ist der Klassenerhalt für den Aufsteiger aber so gut wie sicher.

SV Wallern/St. Marienkirchen: Verletzungsgeplagtes Top-Team hinkt hinterher

Seit dem Aufstieg vor zweieinhalb Jahren mischte der SV Wallern immer in der oberen Tabellenhälfte mit. Dieses Jahr tut sich die Elf von Horst Haidacher aber deutlich schwerer. Die Gründe dafür sind aber schnell gefunden, denn die Mannschaft war von zahlreichen Verletzungen geprägt. Leistungsträger wie Oliver Affenzeller, Felix Huspek, Eduard Haas und Philipp Mitter kamen zusammen nur auf zwölf Startelfeinsätze in der Regionalliga. Solche Ausfälle kann auch die kompakte Mannschaft von Horst Haidacher nur bedingt auffangen und muss sich somit am Ende mit Tabellenplatz zehn und 20 Punkten begnügen. Vor allem der Start in die Saison lief überhaupt nicht nach Plan. Nach fünf Spieltagen hatte die Trattnachtaler nur einen Sieg eingefahren. In der zweiten Hälfte der Hinrunde stabilisierten sich die Oberösterreicher aber und waren zwischendurch sogar fünf Spiele ungeschlagen. Insgesamt merkte man der Haidacher-Elf vor allem das Fehlen von Torjäger Affenzeller an. Mit nur 22 Volltreffern gehören sie zu den harmlosesten Angriffsreihen der Liga. In der abgelaufenen Saison stellten sie mit insgesamt 63 Toren noch die viertbeste Offensive. Oliver Affenzeller fehlte den Oberösterreichern in der OffensiveOliver Affenzeller fehlte den Oberösterreichern in der Offensive

Zwar ist der zehnte Platz sicher nicht das, was sich die Trattnachtaler vor der Saison gewünscht haben, aufgrund der vielen Verletzungssorgen dürften die Oberösterreicher damit aber wohl nicht unzufrieden sein. Sollten im Frühjahr einige Leistungsträger zurückkommen, ist ihnen ein Angriff auf die Top fünf in der Tabelle auf alle Fälle zuzutrauen.

WAC Amateure: Junge Lavanttaler zeigten zwei Gesichter

Mit Platz drei erreichten die WAC Amateure in der abgelaufenen Saison ihre beste Platzierung in der Regionalliga Mitte. Im Sommer verließen aber Leistungsträger wie Michael Brugger oder Niklas Pertlwieser den Verein, dennoch schien es anfangs so, als könnten die Lavanttaler an die hervorragende Vorsaison anschließen. Nach drei Siegen zum Auftakt gab es gegen Velden und Oedt noch zwei Remis. Nach fünf Spieltagen war die Rnic-Elf mit elf Punkten im absoluten Spitzenfeld der Liga, doch danach riss der Faden komplett. Mit der 0:3-Pleite in Gurten leiteten die Jungwölfe eine Niederlagenserie ein, die erst am zehnten Spieltag mit dem 2:2 in Gleisdorf beendet werden konnte. Danach holten sich die Wolfsberger nochmals zwei Siege und beendeten die Herbstsaison mit 21 Zählern auf Rang neun. Wie schon in der abgelaufenen Spielzeit überzeugten die Schützlinge von Ex-WAC-Abwehrchef Nemanja Rnic vor allem mit einer stabilen Defensive. Nur 22 Gegentore in 15 Spielen sind der fünftbeste Wert der Liga. In der Offensive fehlt hingegen ein echter Knipser. Kein Spieler erzielte mehr als vier Treffer. Nemanja Rnic sah ein Auf und Ab bei seiner MannschaftNemanja Rnic sah ein Auf und Ab bei seiner Mannschaft

Wie auch bei den anderen Amateur-Mannschaften sind Schwankungen bei den Jungwölfen nur allzu verständlich, die verschiedenen Gesichter, die die WAC Amateure in dieser Halbsaison aber gezeigt haben, waren schon sehr konträr. Siegesserien und Niederlagenserien wechselten sich ab und somit wurde es am Ende „nur“ Zwischenrang neun. Mit dem Potenzial in der Mannschaft ist für die Jungwölfe in der zweiten Saisonhälfte aber sicher mehr drin als die 21 Punkte in der Herbstsaison.

SC Weiz: Fink und Hernaus kaschieren schwache Defensive

Schon in der abgelaufenen Saison überzeugten die Weizer mit einer torgefährlichen Offensive, zeigten gleichzeitig aber große Schwächen in der Defensive. Das änderte sich auch in der neuen Spielzeit nicht wirklich. Durch die Torgaranten Thomas Fink und Marvin Hernaus – zusammen haben sie 22 der 32 Treffer erzielt – stehen die Weizer trotz der schwachen Defensive in der oberen Tabellenhälfte. Als Achter haben sie 21 Punkte auf dem Konto und befinden sich mittendrin im umkämpften Tabellenmittelfeld. Lange sah es aber danach aus, als könnten die Oststeirer ihre starke Frühjahrssaison bestätigen, doch in den letzten sechs Ligaspielen des Herbstes gelang ihnen kein einziger Dreier mehr, dementsprechend wurden sie bis auf Rang acht durchgereicht. Vor allem gegen die Top-Teams der Liga tat sich die Pein-Elf sehr schwer. Gegen die ersten fünf Mannschaften in der Tabelle holten die Weizer nur magere zwei Punkte – ein Grund dafür, warum es in dieser Hinrunde nicht für mehr gereicht hat. Immerhin beendeten sie das Fußballjahr mit einem Erfolgserlebnis, denn im Steirer-Cup bezwangen sie Landesliga-Herbstmeister Ilz mit 2:1 und stehen im Viertelfinale (Gegner ist Sankt Anna). Marvin Hernaus war schon in der vergangenen Saison die Lebensversicherung der WeizerMarvin Hernaus war schon in der vergangenen Saison die Lebensversicherung der Weizer

In der zweiten Saisonhälfte wartet auf die Oststeirer ein enger Kampf um die ÖFB-Cup-Plätze, denn mit dem DSC und Lafnitz sind zwei steirische Mannschaften nur knapp vor den Weizern. Um diese beiden Teams zu überholen, muss es Trainer Rainer Pein aber gelingen, die Defensive zu stabilisieren, denn immer werden sich die Weizer nicht auf ihre Torjäger Fink und Hernaus verlassen können.

Deutschlandsberger SC: Die Blau-Gelben zündeten spät den Turbo

Lange sah es so aus, als wäre der Umbruch beim DSC nach hinten losgegangen. Nach zehn Spieltagen hatten die Weststeirer erst zwei Siege auf dem Konto. Der negative Höhepunkt war dann das 0:8 – die höchste Niederlage in der DSC-Regionalliga-Geschichte – im Derby gegen Voitsberg am dritten Oktober. Doch nach dieser Klatsche zeigte die junge Mannschaft Moral und legte einen tollen Endspurt hin. Mit drei Siegen und zwei Remis aus den letzten fünf Runden befreiten sie sich aus dem Tabellenkeller und kletterten bis auf Rang sieben in der Tabelle. Eine bessere Platzierung verhinderten vor allem die vielen Remis. Mit sieben Punkteteilungen sind die Deutschlandsberger die Unentschieden-Könige der Liga. Neben einigen jungen Spielern, die ihr Potenzial zeigten, überzeugten vor allem die Routiniers rund um Dauerbrenner Christian Degen und Kapitän Claudio Lipp einmal mehr. Außerdem hat auch Torjäger Marco Fuchshofer großen Anteil am starken Herbstfinish. Christian Degen absolvierte jede einzelne Minute im HerbstChristian Degen absolvierte jede einzelne Minute im Herbst

Gegen die Tabellennachbarn aus Weiz und Lafnitz werden die Blau-Gelben in der Rückrunde bis zum Schluss um einen ÖFB-Cup-Platz kämpfen. Neben der Liga haben die Weststeirer aber auch noch im Steirer-Cup die Chance, sich dafür zu qualifizieren. Im Viertelfinale wird es jedenfalls die Chance auf die Revanche – letzte Saison verlor man im Finale – gegen Tillmitsch geben. Sollte es der Elf von Patrick Haring und Stefan Dengg gelingen, den Schwung aus den letzten Wochen mitzunehmen, ist ein erfolgreiches Frühjahr vorprogrammiert.

SV Lafnitz: Auf und Ab beim Neustart des Absteigers

Nach dem erstmaligen Abstieg aus der zweiten Liga – die Lafnitzer spielten seit der Saison 2018/19 dort – gab es in der Oststeiermark einen kompletten Neustart. Kaum ein Spieler aus der zweiten Liga blieb übrig und mit Marco Wimmer übernahm auch ein neuer, junger Trainer. Der Start in die Saison gelang trotz des Umbaus gut und die ersten vier Spiele absolvierte man ohne Niederlage. Über die gesamte Saison hinweg zeigte die neue Mannschaft aber doch zu wenig Konstanz. Stellvertretend dafür stehen die Ergebnisse zwischen Runde neun und zwölf: Auf ein 0:4 gegen die LASK Amateure folgte ein 4:0-Sieg gegen Dietach, nur um danach mit 1:4 gegen die WAC Amateure und 0:5 gegen Voitsberg unterzugehen. Auch das 7:4-Torspektakel am letzten Spieltag gegen die Jungen Wikinger steht stellvertretend für eine komische Herbstsaison des Absteigers. Bajram Syla ist einer der Routiniers in einer jungen Lafnitzer MannschaftBajram Syla ist einer der Routiniers in einer jungen Lafnitzer Mannschaft

Während die Lafnitzer in den vergangenen Jahren Dauergast im ÖFB-Cup waren, müssen sie sich diesen Platz heuer hart erarbeiten, denn mit Weiz und Deutschlandsberg lauern zwei direkte Konkurrenten direkt hinter den Oststeirern. Trainer Wimmer und sein Team dürfen sich im Winter keinesfalls ausruhen, denn im Frühjahr wird es konstantere Leistungen brauchen, um den Top-Sechs-Platz zu verteidigen.

 

Fotos: Dostal und RIPU