Nach dem zuletzt mageren 1:1 gegen den TSV Hartberg war der LASK in 25. Runde unter Zugzwang um nicht den Anschluss an die Tabellenspitze zu verlieren. Doch ausgerechnet in dieser prekären Situation gastierten die Linzer beim Angstgegner Austria Lustenau. Beide Mannschaften zeigten sich aufgrund der im Winter getätigten Einkäufe zuletzt speziell in der Offensive stark verbessert und holten jeweils sieben Punkte aus den ersten drei Frühjahrspartien. Mit dem Auswärtssieg gegen den WAC meldeten sich die Lustenauer zurück im Titelkampf, um jedoch die kleine Chance auf den Aufstieg noch am Leben zu erhalten war ein Sieg Pflicht.
Der LASK beginnt sehr motiviert und nimmt von Beginn an das Zepter in die Hand. Schon nach vier Minuten hat Henrique nach einem Eckball die erste Torchance, kann den Ball jedoch nicht im Tor unterbringen. Weitere vier Minuten später sind die Linzer erneut nach einem Eckball gefährlich. Aufhauser kommt nach der Hereingabe von Silvio mit dem Kopf an den Ball, doch Lustenau-Goalie Kogler taucht ab und fischt den Ball im letzten Moment noch aus dem Tor. Es dauert bis zur 18. Minute, bis die Lustenauer Austria das erste Mal gefährlich vor das Linzer Tor kommt, doch Thomas Mandl ist bei seiner ersten Prüfung auf seinem Posten und kann einen tollen Schuss von Boya noch aus dem Kreuzeck befördern.
Die Gastgeber können in weiterer Folge das Spiel etwas ausgeglichener gestalten, die nächste Großchance haben jedoch nach 32 Minuten wieder die Linzer. Nach einer Flanke von Schröger hat Hannes Aigner Pech, als sein Kopfball an die Innenseite der Stange geht und von dort zurück in die Hände von Kofler kullert. In Minute 39 zeigen die Linzer zum ersten Mal Unsicherheiten in der Hintermannschaft. Nach einem Missverständnis zwischen Aufhauser und Mandl kommt Zwischenbrugger an den Ball, verfehlt jedoch das leere Tor deutlich. Kurz darauf steht abermals Zwischenbrugger im Mittelpunkt. Nach einem vielversprechenden Konter kann der Lustenauer den Ball aufgrund eines schwachen Zuspiels von Boya nicht im Tor unterbringen. Somit geht es nach insgesamt relativ ausgeglichenen und attraktiven 45 Minuten torlos in die Kabinen.
Die zweite Halbzeit beginnt sehr zerfahren. Keine der beiden Mannschaften bringt einen ordentlichen Spielaufbau zu Stande. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff dann der erste Aufreger in der zweiten Halbzeit. Nach einem Zweikampf zwischen Henrique und Stückler geht der Lustenauer im Linzer Strafraum zu Boden, Schiedsrichter Heiss gibt jedoch zurecht keinen Strafstoß. Mit Fortdauer der zweiten Halbzeit bekommt die Kolvidsson-Elf die Partie immer besser in den Griff und diktiert das Spielgeschehen. Nach 67 Minuten bringt dann Neuerwerbung Boya die Hausherren mit 1:0 in Führung. Nach einem Einwurf kann die LASK-Hintermannschaft die Situation nicht klären und Boya übernimmt den Ball aus elf Meter völlig alleinstehend direkt und trifft ins linke Eck. Nur wenige Minuten nach dem Führungstreffer hat Zech die Möglichkeit auf 2:0 zu erhöhen verfehlt jedoch das Tor klar. Die Lustenauer sind nun drückend überlegen und so dauert es nur bis zur 73. Minute, bis der eingewechselte Thiago auf 2:0 erhöht. Nach einem Freistoß hebt der Legionär aus spitzem Winkel den Ball über Thomas Mandl hinweg ins Tor. Ob dieser geniale Heber Absicht oder doch eine abgerissene Flanke war wird wohl nur Thiago selbst wissen.
In Minute 78 haben die Athletiker ihre erste Torchance in der zweiten Halbzeit, der Kopfball des eingewechselten Harald Unverdorben geht jedoch genau in die Hände von Keeper Kofler. In Minute 83 sorgt Leonard Kaufmann nochmals für Spannung. Nach einem Eckball von Silvio Jr. können die Lustenauer zunächst noch zweimal auf der Linie retten, ehe Kaufmann per Volley den Ball ins Tor bugsiert. In der letzten Minute der regulären Spielzeit hat der LASK dann die Riesenmöglichketi auf den Ausgleich, doch Alexander Kofler kann einen herrlichen Freistoß von Henrique gerade noch mit den Fingerspitzen aus dem Kreuzeck holen. Somit bleibt es in einer engen und spannenden Partie bei einem 2:1 für den SC Austria Lustenau. Die Mannschaft aus dem Ländle bleibt weiterhin der Angstgegner der Linzer Athletiker und kann ihre kleine Chance auf den Titel wahren. Für den LASK bedeutet diese Niederlage einen herben Rückschlag im Kampf um den Aufstieg, beträgt der Rückstand auf Tabellenführer WAC/St. Andrä doch mittlerweile sechs Punkte.
SC Austria Lustenau – LASK Linz 2:1
Torschütze(n): Boya (67.), Thiago (73.); Kaufmann (83.)
Reichshofstadion; 3.400 Zuschauer
SR Heiss
Aufstellung LASK Linz: Mandl; Hart, Aufhauser, Wimmer, Schröger (68. Unverdorben); Henrique, Kaufmann, Hamdemir, Silvio Jr.; Aigner, Rafinha
Aufstellung Austria Lustenau: Kofler; Tipuric, Stückler, Soares, Zech; Kampel, Dürr, Roth, Krajic; Zwischenbrugger (53. Thiago Silva), Boya
von Andreas Karnitsch