Nachdem sich die Athletiker mit einem Sieg gegen den WAC in der letzten Runde gegen den WAC im Titelrennen zurückmeldeten, mussten die Linzer im Heimspiel gegen den FC Lustenau nachlegen um weiter auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze zu bleiben. Dass dieses Unterfangen kein leichtes werden wird zeigten die drei bisherigen Saisonduelle, bei denen die Vorarlberger den Linzer immer alles abverlangten und so sollte es auch diesesmal kommen.
Nach dem Motto "never change a winning team "überraschte LASK Trainer Walter Schachner viele Experten, indem er die zuletzt gesperrten Kevin Wimmer und Silvio Jr. nicht für die Startelf nominierte und dafür Ulrich Winkler und Richie Cardozo das Vertrauen schenkte. Lediglich der gelb-gesperrte Top-Torjäger Hannes Aigner wurde durch Harald Unverdorben ersetzt. Der LASK beginnt sogleich engagiert und nimmt das Heft in die Hand, doch die Vorarlberger stehen mit ihrer dreifachen Dreier-Ketter sehr kompakt und lassen wenig zu. Die erste vielversprechende Angriffsaktion sehen die Linzer Fans in Minute 16, doch Harald Unverdorben spielt in aussichtsreicher Position einen haarsträubenden Querpass und vereitelt somit diese Möglichkeit.
In Minute 25 haben dann die Gäste mit ihrer ersten Offensivszene die Riesenmöglichkeit zur Führung. Thomas Mandl kann einen Schuss von Novinic von der Strafraumgrenze nach vorne abwehren, doch der Ball landet genau vor den Füßen von Lukas Hinterseer, der aus wenigen Metern das leere Tor verfehlt. Wenige Augenblicke später hat im Gegenzug Cardozo nach Zuspiel von Unverdorben eine gute Einschussmöglichkeit, trifft jedoch nur einen Lustenauer Verteidiger. In weiterer Folge bleiben große Möglichkeiten Mangelware. Die Lustenauer konzentrieren sich meist darauf die Räume eng zu machen und die Linzer beim Spielaufbau früh zu stören und die Schwarz-Weißen-Offensivakteure finden in dieser Phase nicht das richtige Mittel um sich Chancen zu erspielen. Somit geht es nach relativ ausgeglichenen aber auch ereignislosen 45 Minuten torlos in die Kabinen.
Kurz nach Wiederanpfiff haben die Hausherren eine Doppelchance auf den ersten Treffer. Zunächst taucht Rafinha völlig alleine vor Keeper Lukse auf, schafft es jedoch nicht diesen zu bezwingen, im Nachsetzen kommt Leonhard Kaufmann an den Ball und findet die Lücke durch die vielbeinige Lustenauer Hintermannschaft, scheitert jedoch am Pfosten. In Minute 57 hat erneut Lukas Hinterseer eine tolle Möglichkeit für den FC. Nach einem Eckball kommt er aus wenigen Metern frei zum Köpfball, setzt diesen aber über das Tor. Praktisch im Gegenzug vergibt Rafinha seine nächste Chance nach einer Flanke von Sebastian Schröger. Der LASK ist in der zweiten Halbzeit die spielbestimmende Mannschaft, aus dem Spiel gelingt jedoch nicht sehr viel. Wenn aus dem Spiel nicht viel geht müssen eben Standards zum Erfolg führen. In Minute 70 flankt Luiz Henrique einen Eckball genau auf den Kopf von Ulrich Winkler und dieser trifft zur 1:0 Führung.
Kurz darauf steht Harlad Unverdorben im Mittelpunkt des Geschehens. Zunächst setzt er in der 74. Minute einen Kopfball knapp neben das Tor und nur eine Minute später verfehlt er nach einem Freistoß aus wenigen Metern alleinstehend das Tor. Wenige Augenblicke später dann die nächste gefährliche Standsituation der Athletiker. Luiz Henrique setzt einen Freistoß aus halbrechter Position um wenige Zentimeter neben das Tor. Die Mannschaft von Walter Schachner vergibt nun ihre Chancen fast im Minutentakt und verabsäumt es das wohl vorentscheidende zweite Tor zu erzielen. Die nächste Riesenmöglichkeit vergibt Kevin Wimmer in Minute 81, als er alleine auf Goalie Lukse zieht, den Ball aber rechts neben das Tor setzt.
Und wenn man die Tore nicht macht, wird man meistens dafür bestraft. Dieses alte Sprichwort bewahrheitet sich an diesem Abend auf der Linzer Gugl einmal mehr. Christian Haselberger kommt nach einer Freistoßflanke in der 90. Minute völlig frei zum Kopfball und trifft zum 1:1 Ausgleich. Die gesamte Hintermannschaft inklusive Goalie Thomas Mandl sieht bei dieser Aktion gar nicht gut aus. Wie schon so oft in dieser Saison schafft es der LASK nicht frühzeitig den Sack zu zu machen und steht dann schlussendlich wiedermal nur mit einem Punkt da. Ähnliches ereignete sich erst vor einer Woche, als der LASK einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gab. Der Rückstand auf den Tabellenführer aus Wolfsberg wächst somit wieder auf fünf Punkte an. Die Mannen von Trainer Walter Schachner werden wohl noch länger den vier vergebenen Topchancen beim Stand von 1:0 nachtrauern.
LASK Linz – FC Lustenau 1:1
Torschützen: Winkler (70.), Haselberger (90.)
Linzer Stadion; 2.100 Zuschauer
SR Hirschbichler
Aufstellung LASK Linz: Mandl - Hart, Aufhauser (Kap.), Winkler, Schröger – Kaufmann (88. Kogler), Hamdemir, Cardozo (64. Wimmer), Henrique – Unverdorben (85. Templ), Rafinha
System: 4-4-2
Aufstellung FC Lustenau: Lukse - Haselberger, Mimm, Buchner – Teurezbacher (63 Lebedzeu), Freitag, Holzmann – Hinterseer (63. Rupp), Novinic, Luxbacher (78. Ali Osman)– Zellhofer
System: 3-3-3-1
von Andreas Karnitsch