In der letzten Runde musste der LASK in einem sportlich wertlosen Spiel gegen den bereits feststehenden Meister aus Wolfsberg antreten. Anstatt eines erträumten Aufstiegsfinale kam es womöglich für den Linzer Traditionsklub zu einem Abschiedsspiel, denn im Lager der Athletiker herrscht nach der Nichterteilung der Lizenz große Unsicherheit, ob es in der nächsten Saison noch einen Profibetrieb geben wird. Schlussendlich mussten die Linzer in der letzten Minuten den entscheidenden Treffer hinnehmen und verabschiedeten sich mit einer Niederlage in den Sommer.
Der LASK beginnt gut und kommt in den ersten Minuten zu zwei sehr guten Kopfballgelegenheit, doch WAC-Keeper Dobnik behält gegen Attila Varga und Florian Templ die Oberhand und hält seinen Kasten sauber. Nach zehn Minuten kommt es zu einem geplanten Wechsel, WAC-Kapitän Hannes Jochum beendet seine Karriere und lässt sich von den 5000 Zuschauern gebührend feiern. Nach 17 Minuten hat der Meister seine erste Möglichkeit doch Kerhe und Solano verpassen einen Freistoß und somit gibt es einen Abstoß. In Minute 28 kommt erneut Florian Templ nach einer Flanke von Ali Hamdemir und einer Kopfballablage von Kevin Wimmer von der Strafraugrenze zum Abschluss, verzieht jedoch. Kurz vor der Pause haben die Kärntner nochmals eine gute Möglichkeit, doch der solide LASK-Schlussmann Thomas Mandl kann seinen Kasten sauber halten. Für Mandl könnte dies die letzte Aktion im LASK-Trikot gewesen sein, den in der zweiten Halbzeit wird er durch Pavao Pervan ersetzt. Der LASK ist in den ersten 45 Minuten die bessere Mannschaft, man merkt jedoch bei beiden Mannschaften, dass es um nichts mehr geht und so geht es torlos in die Kabinen.
Auch in der zweiten Halbzeit sehen die Zuschauer einen lauen Sommerkick. Die Kicker des WAC scheinen sich schon mehr auf die anschließende Meisterfeier vorzubereiten. Erst in Minute 67 kommt es zur ersten Torszene in der zweiten Halbzeit. Kevin Wimmer zwingt WAC-Goalie mit einem guten Freistoß zu einer Glanzparade. Der anschließende Eckball bringt die nächste gute Kopfballgelegenheit für den LASK. Nur wenige Minuten später kommt der kurz zuvor eingewechselte Marco Koller zu einer tollen Gelegenheit, verfehlt jedoch das Tor knapp. Das Spiel plätschert in weiterer Folge ohne große Höhepunkte vor sich hin. Goalgetter Christian Falk bekommt auch keine Gelegenheit um sich doch noch die Torjägerkrone zu schnappen.
In der letzten Minute passiert dem LASK das, was diese Saison so oft passierte. Man muss einen unnötigen späten Gegentreffer hinnehmen. Mihret Topcagic erzielt den entscheidenden Treffer zum 1:0. Somit gewinnt der RC Pellets WAC/St. Andrä das letzte Spiel in der Heute für Morgen Erste Liga und sorgt somit für einen gelungenen Rahmen für die anschließende Meisterfeier. Für den LASK geht eine sportlich äußerst durchwachsene Saison mit einer Niederlage zu Ende. Schlussendlich beendet die Schachner-Elf die Saison 2011/2012 auf dem Dritten Tabellenplatz. Sollte der LASK wie von vielen Experten befürchtet keine Profilizenz mehr bekommen, war dies das 1980ste und vorerst letzte Spiel des LASK im Profifußball. Die Linzer waren seit dem Jahr 1950 immer in den höchsten beiden Ligen des Landes vertreten, nun steht eventuell der bitter Gang in den Amateurbereich bevor.
Walter Schachner (Trainer LASK Linz): Wir haben heuer den Meistertitel selber verspielt. Ich glaube nicht, dass der WAC heuer überragend war, aber wir haben zu oft Punkte liegen gelassen, nicht nur in den Derbys gegen Blau Weiß Linz. Der Vertrag mit dem LASK ist nun beendet, ich bin zu Gesprächen bereit auch mit anderen Vereinen. Aber nach der endgültigen Entscheidung über die Lizenz wird man mehr wissen.
WAC/St. Andrä – LASK Linz 1:0
Torschützen: Mihret Topcagic (90.)
Lavanttal Arena, 5000 Zuschauer
SR Heiss
Aufstellung WAC/St. Andrä: Dobnik - Baldauf, Jovanovic, Sollbauer, Jochum - Zakany, Micic, Messner (Kap.), Kerhe - Falk, Stückler
Aufstellung LASK Linz: Mandl - Barry, Aufhauser, S. Wimmer, K. Wimmer - Kogler, Varga, Hamdemir, Kaufmann - Templ, Aigner