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Blau Weiß Linz verspielt ersten Saisonsieg in letzter Minute

kapfenbergblauweiss bigFehlendes Spielglück, unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, aber auch eigenes Unvermögen haben dazu geführt, dass sowohl für den FC Blau Weiß Linz, als auch für Bundesligaabsteiger SV Kapfenberg 1919 der Start in die Meisterschaft alles andere als nach Wunsch verlief. Im direkten Duell hatten nun beide Teams die Möglichkeit, eine entsprechende Reaktion auf die zuletzt nicht gerade berauschenden Leistungen zu zeigen. In beiden Lagern war somit vor diesem Aufeinandertreffen bereits einiges an Druck zu verspüren. Man durfte gespannt sein, welche Mannschaft damit besser umgehen würde.

Viele Veränderungen und ein flotter Beginn

Sowohl Kapfenbergs Trainer Thomas Von Heesen, als auch sein gegenüber auf der Betreuerbank Thomas Weissenböck versuchten mit Umstellungen auf die nicht zufriedenstellenden Ergebnisse der letzten Runden zu reagieren. So begannen die Gäste aus Linz dieses Mal zum Beispiel wieder mit einem klassischen 4-4-2. Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser vielen Veränderungen kamen sowohl die Kapfenberger, wie auch die Oberösterreicher gleich in der Anfangsphase zu einigen guten Chancen. Bereits in Minute 4 prüfte Thomas Höltschl, der dieses Mal anstelle von Konstantin Wawra im zentralen Mittelfeld der Linzer starten durfte, mit einem Schuss KSV-Keeper Patrick Kostner. Auf der Gegenseite kam Dieter Elsneg gleich zu zwei guten Möglichkeiten innerhalb kürzester Zeit. Beim ersten Versuch setzte der Angreifer den Ball jedoch ins Außennetz, ehe er wenige Minuten später seinen Meister in Torhüter Wimleitner fand. In der 9. Minute hatte Matthias Lindner dann, nach einem schlimmen Abspielfehler der Kapfenberger Innenverteidigung, die große Möglichkeit Blau Weiß in Führung zu bringen. Alleinstehend vor dem Torhüter setzte der Stürmer den Ball aber neben das Tor.

KSV nach Standard in Front

Nach dieser sehr unterhaltsamen Anfangsviertelstunde verflachte die Partie doch zunehmend. Beide Teams wirkten verunsichert, wobei es den Kapfenbergern gelang, das Spiel mehr oder weniger zu kontrollieren. Es war nicht verwunderlich, dass es in dieser Phase der Begegnung einer Standardsituation bedurfte, damit die Zuschauer im Franz Fekete Stadion den ersten Treffer bestaunen konnten. Nach einem Eckball für Kapfenberg war es der aufgerückte Innenverteidiger Thomas Schönberger, der per Kopf zur Stelle war, um das 1:0 zu erzielen. Blau Weiß versuchte auf diesen Rückstand zu reagieren, zu einer wirklich zwingenden Torchance konnte man vorerst aber nicht kommen. In Minute 41 hatte der eingewechselte Kapfenberger Hirschhofer dafür aber eine solche, wobei dieser jedoch seinen Versuch aufs kurze Eck, aus aussichtsreicher Position, deutlich verzog.

Späte Genugtuung

Halbzeit Nummer zwei begann gleich mit einem echten Paukenschlag. Nach einer schönen Kombination über die rechte Seite, fälschte Kapfenbergs Pürcher einen Stanglpass genau auf den Kopf von Blau Weiß-Stürmer Srdan Pavlov ab. Der Serbe, der einst in Unfrieden seine Zelte in Kapfenberg abbrach, hatte keinerlei Probleme damit, den Ball aus kürzester Distanz ins Tor zu nicken. Sichtlich beflügelt durch dieses Erfolgserlebnis blieben die Königsblauen auch im Anschluss die gefährlichere Mannschaft, was ein Schuss von Daniel Guselbauer in Minute 52 unterstrich. Nur wenig später hatte es dann Lindner auf dem Fuss, die Stahlstädter in Führung zu bringen, jedoch scheiterte er mit seinem Abschluss an Torhüter Kostner. Kurz danach holte Blau Weiß Nummer 9 es aber dann per Kopf nach, was er vorher per Fuss verabsäumte. So bugsierte der Angreifer, nach einer Flanke aus dem Halbfeld von Daniel Guselbauer, den Ball mit seinem Haupt ins Tor. Die Linzer hatten somit die Begegnung endgültig gedreht und dies nicht unverdient, war man doch bis zu diesem Zeitpunkt im zweiten Durchgang klar die bessere Mannschaft.

Partie noch aus der Hand gegeben

Alles sah bereits nach dem ersten Pflichtspielsieg des FC Blau Weiß Linz in dieser Saison aus, jedoch zog man sich in den Schlussminuten zu weit zurück, was den Kapfenbergern, welche noch einmal alles nach vorne warfen, Möglichkeiten verschaffte, zurückzukommen. In der 86. Minute musste Gäste-Keeper Wimleitner all sein Können aufbieten, um einen Sencar-Kopfball gerade noch über die Latte zu lenken. In der letzten Minute der regulären Spielzeit konnte aber auch dann der Routinier im Tor der Linzer den Ausgleich nicht mehr verhindern, als Hirschhofer einen abgefälschten Elsneg-Schuss über die Linie drückte. Beinahe wäre es in der Nachspielzeit für die Oberösterreicher sogar noch schlimmer gekommen, jedoch verhinderte die Latte, bei einem Weitschuss von Sencar, dass die Weissenböck-Elf am Ende sogar noch mit leeren Händen die Heimreise antreten musste.

SV Kapfenberg 1919 – FC Blau Weiß Linz 2:2 (1:0)
Tore:
Schönberger (31.), Hirschhofer (90.); Pavlov (47.), Lindner (69.)
Franz Fekete Stadion
SR Altmann

Aufstellung SV Kapfenberg 1919: Kostner; Pitter, Schönberger, Pürcher, Standfest (83. Burgstaller); Csobadi (68. Felfernig), Sencar, Micic, Barragan; Elsneg (Kap.), Ramos (25. Hirschhofer)
Formation:
4-4-2

Aufstellung FC Blau Weiß Linz: Wimleitner (Kap.); Bubenik, Knabel, Maier, Rabl; D. Guselbauer, Höltschl, Coralic (HZ. Wawra), Huspek; Lindner (87. Koll), Pavlov (80. Sulimani)
Formation:
4-4-2


von Michael Obrecht