Tonnenschwer dürften die Last der von der Seele gefallenen Steine beim FC Blau-Weiß Linz nach dem 3:0-Sieg gegen den SV Horn gewesen sein. Die Mannen aus der Stahlstadt durften nicht nur den ersten vollen Erste-Liga-Erfolg in der Trainerära Perzy bejubeln, sondern konnten auch endlich den zuvor schier unbeendbar scheinenden Heimfluch bannen, durfte man nach über einem halben Jahr und dem 2:0-Sieg gegen den späteren Meister WAC vom 20.April.2012 endlich wieder vor heimischer Kulisse über einen "Dreier" jubeln. Die "Königsblauen" haben die "rote Laterne" zwar noch inne, der Anschluss zur Konkurrenz ist aber hergestellt.
Die Blau-Weißen begannen engagiert, kampfstark und kauften dem gut in der Liga angekommenen Aufsteiger aus Horn von Beginn an die Schneid ab. Nachdem er wenige Minuten zuvor noch eine gute Chance vergeben hatte, war Philipp Huspek nach einem Traumpass von Haron Sulimani auf und davon, konnte das Eins-gegen-Eins gegen Horn-Goalie Cican Stankovic für sich entscheiden, das Leder nach dem gewonnenen Pressball behaupten und den Ball aus gar nicht so einfachem Winkel und etwa 16 Metern Torentfernung sehenswert über die Linie heben. Das 1:0 war Balsam auf den Seelen der zuletzt leidgeprüften Blau-Weiß-Seele. Auch nach dem Treffer änderte sich am Bild wenig. Die Linzer blieben deutlich spielbestimmend und zeigten, dass heiß auf die drei Zähler waren. Manuel Hartl (33. und 35.) sowie der stark aufspielende Haron Sulimani (43.), der mit einem Hammer an der Latte scheiterte, vergaben aber gute Gelegenheiten um die Partie schon vor dem Pausenpfiff vorzuentscheiden.
Obwohl die Elf von Trainer Michael Streiter etwas besser aus den Kabinen gekommen war, durften die Blau-Weißen nur zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff erneut jubeln. Die bulgarische Zaubermaus Svetozar Nikolov fasste sich aus rund 25 Metern ein Herz und knallte das Leder mit einem sehenswerten Distanzschuss zum 2:0 in die Maschen. Die Erleichterung auf der Gugl war spürbar, der BW-Fanblock nach langer Durststrecke wieder so richtig in Feierlaune. Die Horner gaben durch einen gefinkelt getretenen Freistoß von Regisseur Miroslav Milosevic ein kleines Lebenszeichen, hatten aber Glück, dass Haron Sulimanis Treffer zum 3:0 (63.) wegen Abseits aberkannt wurde.
Knapp 20 Minuten vor dem Ende machten die Heimischen aber dann den Sack endgültig zu. Mit einem weiten Ball wurde Philipp Huspek in Szene gesetzt, der bediente Nikolov mit einem gut getimten Querpass und der Mittelfeldakteur besorgte mit einem "Gurkerl" gegen Goalie Stankovic das erlösende 3:0. Während die BW-Fans auf den Rängen schon ihre Party feierten, ließen ihre Kicker in Königsblau am Rasen nichts anbrennen. Ganz im Gegenteil: Einige Male musste sich sogar nich Horns Tormann mit Glanzparaden gegen Hartl und Huspek auszeichnen, ehe Matthias Lindner fünf Minuten vor dem Ende mit einem feinen Heber nur knapp am 4:0 scheiterte.
Nach drei Minuten Nachspielzeit ertönte aber die Pfeife von Schiedsrichter Andreas Heiss. Der Schlusspfiff bedeutete zugleich den Startschuss für eine rauschende Feier der Blau-Weiß-Familie. Der wichtige Befreiungsschlag ist geglückt, der Heimfluch gebannt und das Verlassen der Abstiegs.- und Relegationsplätze vor dem Herbstsaisonende wieder in greifbarer Distanz.
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von Redaktion (mawo)