Beim letztjährigen Titelgewinner der Regionalliga Mitte, den LASK Juniors, ist nicht mehr viel übrig geblieben vom Meisterensemble der Vorsaison. So sollen die 14 (!) Abgänge von 15 (!) neuen Spielern kompensiert werden, ist beinahe die gesamte erfolgreiche Stammelf des Vorjahres ausgetauscht worden. Auch am Trainersektor gab es einen Wechsel, wird der zunächst als Interims-Coach geplante Helmut Köglberger nicht nur in den ersten Wochen den zu Blau-Weiß abgewanderten Thomas Weissenböck ersetzen, sondern nun sogar zur Dauerlösung werden. Ob es ihm gelungen ist eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen, welchen Jung-Kickern er Führungsaufgaben zutraut und wie die Stimmung nach der Cup-Auslosung, die den Linzern Rekordmeister SK Rapid Wien bescherte, ist, verriet uns die LASK-Legende im Gespräch mit liga3.at.
„Es war abzusehen, dass wir nach der tollen vergangenen Saison eine Transferperiode mit einen großen Fluktuation erleben werden. Wurden auf der einen Seite etliche Spieler, wie Shawn Barry, Kevin Wimmer oder Sebastian Schröger zu den Profis raufgezogen, sahen andere, wie Thomas Höltschl oder Simon Piesinger bei anderen „HfM-Erste-Liga-Klubs“ bessere Chancen sich dort zu etablieren und war für manche der Sprung ins Profigeschäft einfach zu groß, wollen sich diese bei anderen Regionalliga-Vereinen beweisen “, spricht Helmut Köglberger die doch sehr intensiven Kaderveränderungen bei den Juniors an. „Alles in allem war das ein für einen Amateur-Verein ganz gewöhnlicher Prozess, passierte doch bei der zweiten Mannschaft von Sturm Graz genau dasselbe.“
Angesprochen wer die vielen jungen Neuzugänge integrieren und am Spielfeld lenken soll, nannte das LASK-Urgestein Akteure die selber kaum älter als 20 oder jünger sind. „Dominik Stadlbauer, Attila Varga und Sebastian Wimmer, die zwar im Kader der Ersten stehen, uns aber in der Regel zur Verfügung stehen, sollen die Säule des Teams bilden. Dazu traue ich auch noch Adilaid Dizdarevic, Oliver Pollak und Ulrich Keck, der mit seinen blutjungen 17 Jahren beim Cup-Sieg gegen Pasching sogar schon die Kapitänsbinde trug, zu eine wichtige Rolle innerhalb der Mannschaft einzunehmen.“ Natürlich hofft der Coach auch auf Verstärkung von den Profis, auf die er aber zumindest auswärts größtenteils verzichten muss, da die Gegner die Spiele in der Regionalliga immer parallel zu den Auftritten der ersten Mannschaft des LASK in der Ersten Liga angesetzt haben.
Neben Daniel Topalovic, Manuel Schörgenhuber und Anto Krajina, die aus der OÖ-Liga in die Landeshauptstadt wechselten, Daniel Mair, der von Ostligist Waidhofen/Ybbs verpflichtet wurde und Kevin Buchberger, der zuletzt in der 1.Klasse bei Bad Kreuzen die Fußballschuhe schnürte, stießen ansonsten nur Spieler aus der Akademie Linz, dem JKU-Team, das heuer in der letzten Liga Oberösterreichs den Aufstieg feiern konnte, und dem eigenen Nachwuchs zu den LASK Juniors. „Auch wenn die Burschen unerfahren sind, muss man unbedingt festhalten, dass sowohl die Neuzugänge aus der Akademie, als auch die Spieler von der JKU, die dort ja nur für eine paar Monate geparkt wurden und die Nachwuchsmannschaften des LASK allesamt durchliefen, eine sehr gute fußballerische Ausbildung erhalten haben und sehr wohl wissen wie man mit dem Leder umgeht“, weiß Köglberger um die Stärken und Schwächen der jungen Talente Bescheid.
„Die Freude im Team war grenzenlos, als meine Burschen erfuhren, dass wir in der ersten Runde des ÖFB-Samsung-Cups auf Rapid treffen. Wenn man die Situation nüchtern betrachtet, brauchen wir uns in diesem ungleichen Kräftemessen nichts ausrechnen, dennoch wird dieses Match ein einzigartiges Erlebnis für meine jungen Kicker werden, dürfen wir jedoch keinesfalls die Meisterschaft vernachlässigen, die klaren Vorrang vor dem Pokalspiel hat“, bleibt der Trainer realistisch und fordert vollste Konzentration für den Auftakt beim bärenstarken Aufsteiger aus Villach am kommenden Dienstag. Nur vier Tage später steigt dann am Samstag um 19 Uhr der Pokalkracher gegen Rapid auf der Linzer Gugl.
von Marco Wolfsberger
Foto: Foto LUI