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Das Derby, das es zuvor noch nie gab!

steyr-bigst-florian bigDie Union T. T. I. St. Florian wurde 1947 gegründet, der SK Vorwärts Steyr, als einer der ganz großen Traditionsvereine in Oberösterreich, noch 28 Jahre früher. Beide Teams gehören zu den fußballerischen Aushängeschildern im Land ob der Enns und trotzdem hat es noch nie ein Bewerbsspiel zwischen den beiden lediglich gut 20 Kilometer voneinander entfernten Orten gegeben. Doch am Samstag, den 15.10.2011, ist es endlich so weit. Im Steyrer Vorwärts-Stadion kommt es zur großen Premiere. Ein gewöhnliches OÖ-Derby oder doch ein bisschen mehr?

 

Die Wege kreuzten sich bisher nur in Testspielen

Doch an wem "lag" es jetzt nun, dass man solange auf ein Duell in der selben Spielklasse warten musste? Die Florianer spielen seit 2000 durchgehend in der Regionalliga, gelten somit schon als Urgestein in der dritthöchsten Spielklasse Österreichs, während die Steyrer nach dem Konkurs in der Bundesliga Ende 1999 sich erst heuer nach einer mehr als zehn Jahre langen Odyssee durch die Unterklassen von Oberösterreich in die Regionalliga kämpfen konnten. Auch in den vorigen Dekaden fehlte zumindest immer eine Liga zwischen den beiden Vereinen. "Es ist eigentlich verwunderlich, doch es stimmt, dass wir bisher lediglich in so manchen Freundschaftsspielen gegeinander angetreten sind, weder der Cup, noch die Liga hat uns in einem Bewerbsspiel bisher zusammengeführt", weiß Steyrs Sportkoordinator Helmut Medizevec.

Zwei kennen beide Seiten

Heute ist er mit 37 Jahren der Kapitän und Abwehrchef der Sängerknaben, vor rund 22 Jahren hat Thomas Gröbl seine Profikarriere beim jetzigen Gegner in Steyr begonnen. Acht Jahre lang trug er den feuerroten Dress der Vorwärts ehe er rot gegen schwarz-weiß tauschte zuerst beim Sturm Graz und dann beim LASK seine Brötchen verdiente. Ehe 2003 wieder den roten Dress überstreift, dieses Mal aber den der Florianer denen er bis heute treu blieb und mit seiner Routine die Rolle des Ruhepols in der Defensive einnimmt. Den umgekehrten Weg ist Gernot Falkner gegangen. Der heute 22-Jährige war ein Musterbeispiel für den "Florianer Weg", marschierte alle Nachwuchsabteilung in der Stiftsgemeinde durch und etablierte sich zügig als Stammkraft in der Ersten, ehe er im Sommer eben 20 Kilometer südlich zum Kultklub nach Steyr wechselte und heuer immerhin schon drei Treffer beisteuern konnte. Gröbl versus Falkner - womöglich ein Schlüsselduell, dass es am Samstagnachmittag sicherlich öfter zu bestaunen geben wird.

OÖ-Derby oder doch mehr?

Geht es nach Willi Wahlmüller wird es "ein interessantes Spiel vor einer würdigen Kulisse", einen großen Unterschied zu den anderen OÖ-Derbys sieht er jedoch nicht. "Für mich ist es ein klassisches OÖ-Derby, nach Pasching oder zu den LASK Juniors haben wir auch nicht recht viel weiter. Der Zuschauerspruch wird jedoch ein ganz anderer sein, als in den bisherigen Derbys." Vorwärts-Sportchef Medizevec hofft, "dass endlich wieder einmal der Zweier bei der Zuschauerzahl vorne steht und rechnet mit einigen Fans aus St. Florian. Von der lokalen Nähe ist St. Florian sicherlich das größte OÖ-Derby für uns, doch da wir auch noch nie gegeneinander gespielt haben, ist die Rivalität natürlich nicht mit der in der OÖ-Liga gegen Sierning oder Dietach zu vergleichen."

Richtungsweisend ist die Partie aber auf jeden Fall. St. Florian könnte mit einem Sieg den zweiten Tabellenplatz anvisieren und sich vor dem großen Schlager gegen den GAK nächste Woche in eine optimale Ausgangsposition schießen, während die Steyrer mit einem "Dreier" endgültig ins breite Ligamittelfeld vorstoßen könnten, eine Pleite sie aber vor der Winterpause wieder in eine ungünstige Position bringen würde.

von Marco Wolfsberger