News

Das Mittwochs-Interview: Christoph Prandstätter

altEr ist erst 21 Jahre jung, hat aber schon für drei aktuelle Regionalliga-Klubs aus Oberösterreich und zusätzlich beim aktuellen Ostligisten Simmeringer SC seine Fußballschuhe zerrissen. Am letzten Freitag war der offensive Mittelfeldspieler im Spiel gegen Allerheiligen der Dreh- und Angelpunkt im Spiel seiner Paschinger. Die Rede ist von Christoph Prandstätter, der mit liga3.at über Neo-Coach Adi Pinter, seinen größten Förderer, Damir Canadi, den jetzigen Trainer des FC Lustenau, und den Traum vom Profisein gesprochen hat.

 

liga3.at: Mit Adi Pinter seit letzter Woche ein neuer und sehr spezieller Coach das Traineramt in Pasching übernommen. Wie ist dein erster Eindruck von ihm?

Christoph Prandstätter: "Mit ihm ist ein ganz neuer Spirit im Team spürbar. Er arbeitet unheimlich viel im mentalen Bereich. Erfolgreicher Fußball findet bei ihm, neben dem spielerischen Können, zu einem großen Teil im Kopf statt."

"Adi Pinter setzt auf mentales Training und Kombinationsspiel"

liga3.at: Was macht der "rote Messias" anders, als die bisherigen Trainer?

Christoph Prandstätter: "Er legt großen Wert aufs Kombinationsspiel. Das beginnt bei ihm schon ganz hinten - unter ihm versuchen wir einen geordneten Spielaufbau, ein gezieltes Herausspielen von hinten zu forcieren, stets Dreiecke zu bilden, um Anspielmöglichkeiten zu schaffen. Auch GIKORT haben wir Spieler schon kennengelernt.

liga3.at: Was versteht man unter GIKORT? Wir Journalisten standen zu Beginn vor einem Rätsel, du auch?

Christoph Prandstätter: "Unter dem Namen GIKORT versteckt sich ein relativ simples, jedoch sehr wirkungsvolles System. Es geht vor allem um das Einlernen von Automatismen. Wenn zum Beispiel unser Keeper bei einer Standardsituation ein bestimmtes "Codewort" schreit, weiß jeder wo er sich positionieren muss bzw. was er zu tun hat."

"Wir bleiben oben!"

liga3.at: Adi Pinter ist nun mittlerweile der dritte Trainer innerhalb kurzer Zeit bei euch. EIn Wort zu den Vorgängern?

Christoph Prandstätter: "Erwin Spiegel hat viel mit dem "Schmäh" gearbeitet, Sandu Bors hat ein sehr anstrengendes, aber wirkungsvolles Training angeboten, hat auch taktisch einiges auf dem Kasten gehabt. Die Ergebnisse unter Sandu Bors ließen schon einen Aufwärtstrend erkennen."

liga3.at: Ihr steht eigentlich seit Saisonbeginn im Keller. Siehst du das Potential für den Klassenerhalt gegeben?

Christoph Prandstätter: "Ganz sicher! Die jungen Kicker haben fußballerisch einiges auf dem Kasten, unter dem neuen Coach werden wir in der Winterpause auch das nötige körperliche Rüstzeug erhalten, sodass wir gemeinsam in der Regionalliga bestehen und oben bleiben werden."

Vom Linzer zum Wiener und retour

pasching - glst prandstliga3.at: Du bist erst 21, hast aber schon sehr viel gesehen, warst auch schon in Wiener Stadtliga beim SC Simmering unter Vertrag. Was hast du dir aus dieser Zeit mitnehmen können?

Christoph Prandstätter: "Vor allem die tolle Zusammenarbeit mit meinem damaligen Coach Damir Canadi. Kennengelernt habe ich ihn, als er noch Individualtrainer bei den LASK Juniors war, als er in Simmering Coach wurde, hat er mit dort ein Engagement angeboten. Das hat ganz gut zusammengepasst, da ich in Wien ein Studium begonnen habe und somit dort weiterhin auf einem guten Level spielen konnte. Wir konnten auch gleich den Meistertitel holen und die Ostliga aufsteigen"

liga3.at: Im Sommer dieses Jahres bist du aber wieder zurück nach Oberösterreich gekommen. Was hat dich zu Pasching gezogen?

Christoph Prandstätter: "Ich wollte weg von den LASK Juniors und Helmut Nussbaumer hat die Aufwandsentschädigung für mich erbringen können. Pasching ist ein guter Boden zur Weiterentwicklung, bietet ein tolles Umfeld, obwohl ich natürlich gewusst habe, dass es kein leichtes Jahr wird. Auch das Studium spielte natürlich eine Rolle, da ich das in Wien abgebrochen habe und jetzt in Linz Wirtschaftsrecht studiere."

Individualtraining mit Alaba, Kavlak und Co.

liga3.at: Was hat deinen damaligen Coach ausgezeichnet?

Christoph Prandstätter: "Damir Canadi bietet gemeinsam mit Thomas Flögel ein Individualtraining in Wien an. Von diesem habe ich ungemein profitiert, wuden dort Spielsituationen auf engstem Raum absolut realitätsnah simuliert. Nicht umsonst besuchten auch ein David Alaba und Veli Kavlak das Individualtraining. Ich wundere mich, dass es solange gedauert hat bis Canadi endlich bei einem Profiklub untergekommen ist. Doch nun wünsche ich ihm beim FC Lustenau alles Gute - der Einstand war ja schon ganz passabel (Anm.: 6:1-Sieg als Letzter bei Blau-Weiß Linz)." (lacht)

liga3.at: Wie sehen deine weiteren persönlichen Ziele aus?

Christoph Prandstätter: "Obwohl ich weiß, dass ich mit 21 nicht mehr zu den "Talenten" gehöre, habe ich das Ziel Profi zu werden noch nicht aufgegeben. Ich denke fußballerisch hätte ich es drauf und an meinem großen Manko, der Defensivarbeit, arbeite ich mit Nachdruck. Nicht umsonst habe ich in dieser Saison die meisten gelben Karten in meiner bisherigen Karriere kassiert" (grinst)

liga3.at bedankt sich bei Christoph Prandstätter für das interessante Interview

Foto + Foto-Slide: www.picture-style.com

von Marco Wolfsberger