Im Zuge der achten Runde in der Regionalliga Mitte empfing der DSC die Gäste aus Leoben zu einem äußerst spannenden und hochklassigen Steirer-Duell, das alles hielt, was es versprach. Die 22 Akteure am Feld boten den 850 Fans im Koralmstadion Fußballunterhaltung pur, mit allem, was dazugehört. Sieben Tore, zwei Platzverweise, zahlreiche intensive Duelle und Emotionen auf beiden Seiten wurden geboten. Am Ende behielten aber die Gäste die Oberhand und entführten mit einem 4:3 alle drei Punkte aus Deutschlandsberg. Nach 90 spannenden Minuten durfte der DSV Leoben den Derby-Sieg bejubeln
Schon nach fünf Spielminuten eröffneten die Gäste den Torreigen in dieser Partie. Thomas Maier kam knapp außerhalb des Sechzehners zum Abschluss und setzte den Ball an die Stange. Goalgetter Thomas Hirschhofer war aber hellwach und verwertete den Abpraller aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Gäste. In Folge des ersten Treffers entwickelte sich ein temporeiches Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten. Die größte Chance in dieser Phase hatten die Gäste. Nach einem Stangelpass von Nathanael Kukanda kam wieder Hirschhofer an den Ball, doch DSC-Tormann Jonas Veit konnte aus kurzer Distanz parieren (19. Minute). Immer wieder gelang es den Donawitzern in gefährliche Situationen zu kommen und in der 35. Minute konnten sie sich dann auch für ihren Aufwand belohnen. Nach einem Einwurf verlor der DSC den Ball und die Gäste konnten schnell umschalten. Schließlich landete der Ball bei Kukanda links im Strafraum, dieser machte noch einen Haken und vollendete dann ins rechte untere Eck zur 2:0-Führung.
Nathanael Kukanda war für das 2:0 verantwortlich
Der DSC fand jedoch die passende Antwort auf den zweiten Gegentreffer. Nachdem die Gäste den Ball in der 38. Minute nicht geklärt bekamen, landete das Spielgerät bei Danis Markovic. Er zog von der Strafraumgrenze sofort ab und der abgefälschte Schuss fand den Weg ins Tor – 1:2 der neue Spielstand. Kurz vor der Halbzeitpause hatte die Jancker-Elf aber nochmal eine Reaktion auf den Gegentreffer parat. Nach einer tollen Kombination über mehrere Stationen kam Kevin Friesenbichler an den Ball und der versenkte das Leder souverän flach im Eck zur erneuten Zwei-Tore-Führung, mit der es auch in die Pause ging.
Kevin Friesenbichler schloss eine tolle Kombination zum 3:1 ab
Gleich nach der Pause waren die Leobener bemüht, den Vorsprung auszubauen und erneut sollte ein früher Treffer gelingen. Zunächst konnte ein Friesenbichler-Freistoß in der 52. Minute noch geklärt werden, doch dann kam Thomas Maier knapp 20 Meter vor dem Tor zum Ball und traf zum 4:1 für Leoben. Der sonst so starke DSC-Tormann Veit sah bei diesem Treffer allerdings nicht glücklich aus, denn er ließ den schwachen Flachschuss durch seine Hände rutschen. In den nächsten zehn Minuten ergaben sich noch zwei weitere Topchancen für den DSV, doch sowohl ein Kopfball nach einem Freistoß (57. Minute), als auch ein Schlenzer aufs lange Eck von Friesenbichler (62. Minute) führten nicht zum Torerfolg. Obwohl in dieser Phase alles nach einer klaren Angelegenheit für den DSV aussah, kam es noch zu einer äußerst spannenden Schlussphase.
DSV-Kapitän Nico Pichler sah zurecht die Rote Karte
Mit einem schlampigen Rückpass brachten sich die Donawitzer in der 65. Minute selbst unter Druck. Nico Pichler konnte sich im Duell gegen Matej Hoic nicht behaupten und der Kapitän der Gäste sah sich gezwungen, den Stürmer per Notbremse kurz vor dem Strafraum aufzuhalten. Als Konsequenz gab es für ihn die Rote Karte. Zusätzlich verwertete Jure Grubelnik auch noch den fälligen Freistoß zum 2:4. Damit war für eine spannende Schlussphase alles angerichtet. Obwohl die Gastgeber in der Folge zahlreiche Chancen ungenutzt ließen, kamen sie noch zum Anschlusstreffer. Bajram Syla verwertete einen Freistoß aus spitzem Winkel sehenswert zum 3:4 aus Sicht der Heimischen (86. Minute). Zu mehr sollte es für die Weststeirer aber nicht mehr reichen, auch weil man sich in der 88. Minute selbst schwächte – Jakob Mesaric sah Gelb-Rot.
Bajram Syla ließ die 850 Fans mit seinem Anschlusstreffer nochmals hoffen
Am Ende gewinnt der DSV Leoben ein extrem unterhaltsames Fußballspiel mit 4:3 und bleibt somit Tabellenführer (21 Punkte) in der Regionalliga Mitte. Der DSC hingegen musste die zweite Heimniederlage hintereinander hinnehmen und bleibt somit bei elf Punkten.
Stefan Dengg (Co-Trainer DSC): „Im Endeffekt hat nur mehr die Belohnung gefehlt, für das, was wir ab der 65. Minute investiert haben. Leider muss man aber auch ehrlich sagen, dass 30 bis 40 gute Minuten in einer Regionalliga meist nicht mehr reichen. Leoben ist einfach eine Spitzenmannschaft in dieser Liga und wenn man die dann auch noch mit Fehlern zu den Toren einlädt, ist man eben 1:4 hinten. Vor allem das 1:3 kurz nach dem Anschlusstreffer und wenige Minuten vor der Pause war aus meiner Sicht ein Knackpunkt in dieser Partie. Trotzdem ist mit der Roten Karte und dem Freistoßtor nochmals der Glaube aufgekommen, dass da heute etwas möglich ist. Auch wenn es nicht gereicht hat, hat die Mannschaft einmal mehr Moral, Einsatz und Leidenschaft bewiesen und das ist auch das, was wir als Trainer sehen wollen. Nächste Woche warten zwei Steirer-Derbys auf uns, in denen wir die Fehler abstellen möchten und punkten wollen."
Fotos: RIPU