Ein brisantes OÖ-Derby stand in der 26. Runde der Regionalliga Mitte in der HUBER-Arena auf dem Programm. Der Tabellenführer FC Hertha Wels traf zu Hause auf den abstiegsgefährdeten SK Vorwärts Steyr. Während die Welser nach wie vor beste Chancen auf den Titel und damit den erhofften Aufstieg haben, benötigen die Steyrer im Tabellenkeller jeden Punkt. Klar war aber auch, dass die heimstarken Messestädter als klarer Favorit in dieses Duell gehen. Und am Ende sollten sie dieser Favoritenrolle auch gerecht werden. Zwar verteidigten die Gäste leidenschaftlich, die spielerische Klasse und die individuelle Qualität der Hausherren setzte sich aber durch. Durch einen Treffer von Luca Tischler und einen Doppelpack von Roko Mislov setzten sich die Welser mit 3:1 durch.
Roko Mislov traf zweimal
Vor dem Spiel rief der FC Hertha Wels die Revanche gegen den SK Vorwärts Steyr aus, denn im ersten Saisonduell konnte sich der SKV überraschenderweise mit 1:0 in diesem OÖ-Derby durchsetzen. Vor 870 Zuschauern in Wels zeigte sich dann von Anfang an auch das erwartete Bild. Die Heimischen hatten viel Ballbesitz und mussten Lösungen gegen die tiefstehenden Gäste finden. Umso wichtiger war es für die Messestädter, dass die erste Chance gleich zur Führung führte.
In der sechsten Spielminute brachte Adrian Mesa einen Eckball von rechts zur Mitte. Dort setzte sich Luca Tischler im Luftkampf durch und köpfte wuchtig zur 1:0-Führung für die Hausherren ein. Zwar brauchten die Welser für den Führungstreffer einen Standard, doch auch aus dem Spiel heraus hatten sie alles im Griff. Immer wieder versuchten sie, über die Flügel gefährlich zu werden, doch die kompakt stehenden Gäste verteidigten ihren Strafraum konsequent. Luca Tischler stellte seine Kopfballstärke unter Beweis
So kam die Furthner-Elf nicht wirklich zu zwingenden Chancen. Die Gäste aus Steyr waren hingegen nur mit Abwehrarbeit beschäftigt und kamen kaum in die Nähe des Tores der Heimmannschaft. Trotzdem gelang ihnen aus dem Nichts der Ausgleich.
Die Gastgeber verloren in der 36. Minute im Vorwärtsgang den Ball und die Steyrer schalteten schnell um. In dieser Szene kamen die Welser nicht mehr in die Zweikämpfe und so konnte schlussendlich Alexander Weinstabl allein vor Indir Duna das 1:1 erzielen. Wirklich geschockt waren die Heimischen von diesem Gegentreffer aber nicht, denn nur sechs Minuten später erzielten sie den wichtigen Führungstreffer. Adrian Mesa bereitete das erste Tor vor
Nach einer tollen Kombination landete der Ball auf der linken Seite bei Jonas Schwaighofer und der brachte den Stanglpass zur Mitte. Steyr-Tormann Josef Gruber konnte den Ball nicht festhalten und hinter ihm musste Roko Mislov den Ball nur noch ins leere Tor schieben. Beim 2:1-Zwischenstand blieb es auch bis zur Pause.
Auch im zweiten Spielabschnitt entwickelte sich ein ähnliches Spiel. Die ersten Möglichkeiten gehörten wieder der Furthner-Elf. Ein Freistoß von Schwaighofer in der 48. Minute war aber leichte Beute für Gruber. Ein abgefälschter Versuch von Mesa hingegen verfehlte in der 52. Spielminute nur knapp das Gehäuse. Der Steyrer Tormann wäre in dieser Situation wohl chancenlos gewesen. Danach dauerte es ein wenig, bis die Gastgeber zu ihrer nächsten Gelegenheit kamen.
In der 66. Minute kombinierten sich die Hausherren über die rechte Seite in Richtung Sechzehner. Schließlich brachte Mesa den Ball flach zur Mitte, doch Schwaighofer traf aus kurzer Distanz nur den Pfosten.
So blieb es bis in die Schlussphase beim knappen Vorsprung für die Welser. Der Erfolg der Messestädter war nie ernsthaft in Gefahr – zu harmlos agierte der SKV, der neben dem Ausgleich keine nennenswerte Torchance verzeichnen konnte. So sorgten die Hausherren am Ende doch noch für klarere Verhältnisse. Markus Forjan leitete die Entscheidung ein
Einen Konter spielte der Tabellenführer sehenswert zu Ende. Nach einer Ballstafette über mehrere Stationen bediente Markus Forjan, Routinier Mislov, und der vollendete aus kurzer Distanz. Mit dem 3:1 in der 90. Spielminute sorgte Mislov nicht nur für die endgültige Entscheidung, es war auch der Schlusspunkt in einer eher einseitigen Partie.
Der FC Hertha Wels macht somit einen weiteren Schritt in Richtung Meistertitel und Aufstieg. Mit 55 Punkten liegen sie weiterhin sechs Punkte vor der Union Gurten. Richtig ungemütlich wird es hingegen für die Steyrer. Nach der heutigen Niederlage befindet sich die Nimmervoll-Elf nach wie vor auf einem Abstiegsplatz. Noch dazu haben die beiden direkten Konkurrenten (Vöcklamarkt und Wildon) am heutigen Samstag die Chance, vorbei- bzw. davonzuziehen.
Reinhard Furthner (Trainer FC Hertha Wels): „Wir sind dominant ins Spiel gestartet. Zwar ist der Gegner anders eingestellt gewesen als erwartet, aber wir haben uns recht schnell angepasst. Die frühe Führung war natürlich auch ganz wichtig. Danach hatten wir das Spiel gut im Griff, aber zu Torchancen sind wir nicht mehr wirklich gekommen. Wir haben sehr viel Ballbesitz gehabt, den tiefen Block bespielt und dann haben wir mit dem ersten Torschuss von Steyr den Ausgleich bekommen. Danach haben wir dann wieder mehr Dynamik und mehr Tiefe auf den Platz gebracht und vor der Pause noch das wichtige 2:1 erzielt. Nach der Pause sind wir auch gleich wieder gut herausgekommen, sind über die Flügel immer wieder gefährlich geworden, aber wir haben uns erst in der 90. Minute mit dem 3:1 belohnen können. In Summe geht der Sieg in Ordnung, weil wir die clevere Mannschaft gewesen sind und mehr fürs Spiel gemacht haben. Außerdem haben wir die drei Punkte unbedingt haben wollen, damit wir den nächsten Schritt in Richtung großes Ziel machen können.“
Fotos: Dostal