Spielberichte

UVB Vöcklamarkt holt Last-Minute-Punkt bei Meister FC Hertha Wels

FC Hertha Wels
UVB Vöcklamarkt

Bereits am vergangenen Spieltag sicherte sich der FC Hertha Wels mit einem 2:1-Auswärtssieg den Meistertitel in der Regionalliga Mitte. Im ersten Heimspiel als Meister trafen die Welser in der 28. Runde auf die abstiegsbedrohte UVB Vöcklamarkt. Während es für die Messestädter nur mehr um einen ordentlichen Saisonabschluss geht, braucht die UVB im Abstiegskampf jeden Punkt und so traten die Gäste am Freitagabend auch auf. Zwar war der Meister erwartungsgemäß spielerisch überlegen, aber die Grün-Gelben hielten kämpferisch stark dagegen. Nach dem 2:1 in der 88. Minute durch Belmin Cirkic sahen die Hausherren schon wie der sichere Sieger aus, aber die Gäste gaben an diesem Abend nicht auf und belohnten sich in der fünften Minute der Nachspielzeit mit dem 2:2. Daniel Maganic war am Ende der Held für die Vöcklamarkter, die sich über einen wichtigen Punkt freuen konnten.

Andrija Bosnjak erzielte seinen 20. SaisontrefferAndrija Bosnjak erzielte seinen 20. Saisontreffer

Etwa 620 Zuschauer kamen in die HUBER-Arena, um die Meistermannschaft des FC Hertha Wels beim OÖ-Derby gegen die UVB Vöcklamarkt zu unterstützen. Und diese Zuschauer sahen in der Anfangsphase eine starke Heimmannschaft.

Wels überlegen

Von Anfang an übernahmen die Gastgeber das Kommando. Mit viel Ballbesitz und gutem Positionsspiel dominierten sie die erste Halbzeit klar. Zunächst verteidigten die tief stehenden Gäste aber konsequent und ließen wenig zu. So dauerte es bis zur 27. Spielminute, ehe die Welser den ersten Treffer erzielten.

Vom rechten Sechzehnereck brachte Jonas Schwaighofer eine Flanke auf die zweite Stange. Dort stand Roko Mislov komplett frei. Der Routinier legte uneigennützig mit dem Kopf nochmal quer und Torjäger Andrija Bosnjak musste den Ball aus wenigen Metern nur mehr im Tor unterbringen. Mit seinem 20. Saisontreffer stellte der Kroate somit auf 1:0 für die Heimischen. Roko Mislov sorgte immer wieder für GefahrRoko Mislov sorgte immer wieder für Gefahr

Auch nach dem Führungstreffer blieben die Messestädter die spielbestimmende Mannschaft. In der Folge kamen sie auch zu weiteren guten Möglichkeiten. Zunächst traf Mislov allein vor dem Tor die falsche Entscheidung. Anstatt abzuschließen wollte er auf Bosnjak querlegen. Nur wenig später kombinierte sich die Furthner-Elf erneut sehenswert nach vorne. Letztlich zog Miroslav Cirkovic ab, aber sein Versuch knallte nur ans Aluminium. Von den Gästen kam in der ersten Halbzeit offensiv nur wenig. Die Vöcklamarkter beschränkten sich auf Konterangriffe und Distanzschüsse. Gefährlich wurde es aber kaum.

Überraschender Ausgleich

Nur sechs Minuten nach dem Seitenwechsel kamen die Hausruckviertler aber etwas überraschend zum Ausgleich. In Folge einer Ecke bekamen die Welser den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Nach einigen abgeblockten Versuchen landete die Kugel bei David Prommegger. Aus etwa 25 Metern schloss der 19-Jährige ab. Sein Schuss wurde noch abgefälscht und landete unhaltbar für Samuel Szakal im linken Eck. Dieser Treffer zum 1:1 war gleichzeitig der erste Treffer für Prommegger in der Regionalliga.

Mit diesem Tor im Rücken kam die UVB in der zweiten Halbzeit deutlich besser ins Spiel. Mit Kampfgeist und Einsatzbereitschaft hielten sie gegen den Meister dagegen und die Welser taten sich in dieser Phase deutlich schwerer, Torchancen zu erspielen. Bis auf eine Riesenmöglichkeit von Bosnjak tat sich im zweiten Spielabschnitt vor beiden Toren wenig, Dafür sollte die Schlussphase besonders turbulent werden.

Last-Minute-Remis

In der 88. Spielminute bekamen die Messestädter einen Freistoß zugesprochen. Aus aussichtsreicher Position setzte Bosnjak den Ball aber nur in die Mauer. Der abgeblockte Ball landete aber bei Belmin Cirkic und der Mittelfeldmann zog aus etwa 20 Metern direkt ab. Sein strammer Volleyschuss landete zur vermeintlichen Vorentscheidung im linken Eck. Für Tormann Wolfgang Schober gab es bei diesem Hammer nichts zu halten. Doch die Kletzl-Elf ließ sich von diesem späten Rückschlag nicht unterkriegen und in der 95. Minute wurden die Gäste tatsächlich noch für ihren Kampfgeist belohnt. Traf sehenswert zum 2:1: Belmin CirkicTraf sehenswert zum 2:1: Belmin Cirkic

Im Mittelfeld eroberten die Grün-Gelben den Ball. Nach mehreren Stationen landete die Kugel bei Marco Meilinger und dieser bediente Daniel Maganic. Rechts im Strafraum zimmerte der Offensivmann das Leder aus spitzem Winkel ins lange Eck zum vielumjubelten 2:2. Wenige Augenblicke später beendete der Schiedsrichter das Spiel und die UVB konnte sich über einen glücklichen, aber nicht unverdienten Punkt freuen, der im Abstiegskampf noch viel wert sein kann.

Trotz des späten Ausgleichs bleiben die Meister aus Wels zu Hause ungeschlagen. Mit 59 Punkten liegen sie immer noch sieben Punkte vor der Union Gurten. Zwar behält auch die UVB mit diesem Punktgewinn ihren 14. Tabellenplatz, aber der Vorsprung auf Vorwärts Steyr ist auf zwei Punkte angewachsen. Der SV Wildon hat am Samstag allerdings noch die Chance, zu den Vöcklamarktern bei 26 Punkten aufzuschließen.

Stimmen zum Spiel:

Reinhard Furthner (Trainer FC Hertha Wels): „Wir haben in der ersten Halbzeit einen kompakten Gegner gut bespielt. Trotzdem haben wir am Anfang Geduld gebraucht bis zur ersten Torchance. Ich finde aber, dass wir im Laufe der ersten Halbzeit gute Lösungen gefunden haben. Nach dem Führungstreffer haben wir noch zwei gute Möglichkeiten gehabt, also wir hätten auch mit einem 2:0 oder 3:0 in die Pause gehen können. Der Gegner ist aber immer bemüht gewesen, über Umschaltsituationen oder Distanzschüsse für Gefahr zu sorgen. In die zweite Halbzeit sind wir dann etwas lethargisch gestartet. So wollen wir eigentlich nicht agieren. Nach dem Ausgleichstreffer ist dann ein Leerlauf in der Partie gewesen. Wir sind zwar dominant gewesen und haben viel Ballbesitz gehabt, aber wir sind nicht mehr in die gefährlichen Zonen gekommen. Nach dem späten 2:1 in Folge eines Freistoßes haben wir die Nachspielzeit eigentlich ohne Probleme heruntergespielt. Im Spielaufbau haben wir dann einen völlig unnötigen Pass ins Zentrum gespielt. Die Vöcklamarkter haben schnell umgeschaltet und den späten Ausgleich erzielt bzw. haben wir ihnen den Punkt quasi geschenkt. In Summe haben wir heute verschiedene Phasen im Spiel gehabt, aber ich bin mit dem Spiel nicht zufrieden, weil das nicht die Art und Weise gewesen ist, wie wir auftreten wollen und wie wir auch die Saison noch fertigspielen wollen.“

 

Omer Tarabic (Sportlicher Leiter UVB Vöcklamarkt): „In der ersten Halbzeit sind die Welser das bessere und gefährlichere Team gewesen. Wir haben das Spiel mit der Zeit aber in den Griff bekommen und zweite Hälfte ist es dann ein Duell auf Augenhöhe gewesen. Außerdem hätte der Gegner in der 30. Minute eine Rote Karte bekommen müssen. Leider haben wir beim Stand von 1:1 einige Konter nicht ordentlich fertig gespielt, aber die Mannschaft hat Einsatz und Kampfgeist gezeigt und sich dafür in der letzten Minute belohnt. Ein großes Kompliment an die Mannschaft, wie sie heute gegen den Meister, der uns nichts geschenkt hat, gekämpft hat. Gegen diese starke Mannschaft einen Punkt mitzunehmen, da kann man nur stolz sein. Außerdem haben bei uns auch Schlosser und Födinger gefehlt. Also wir haben wirklich mit dem letzten Aufgebot gespielt und die haben alles rausgehauen.“

Regionalliga Mitte: FC Hertha Wels : Vöcklamarkt - 2:2 (1:0)

  • 95
    Daniel Maganic 2:2
  • 88
    Belmin Cirkic 2:1
  • 51
    David Prommegger 1:1
  • 27
    Andrija Bosnjak 1:0

 

 Fotos: Winter und Dostal