Nur vier Siege, dazu vier Remis und acht Niederlagen - der SV Leobendorf blickt auf eine eher mäßige Hinrunde in der Regionalliga Ost zurück. Hauptgrund für das nicht optimale Abschneiden der Niederösterreicher im Herbst dürfte eine Vielzahl an Ausfällen gewesen sein. Mit Michael Tackner hat sich der Sportliche Leiter des Vereins exklusiv für Ligaportal.at Zeit genommen, um eine Analyse zum Herbst vorzunehmen, aber auch um einen Ausblick auf das bevorstehende Frühjahr zu wagen.
Michael Tackner: Bescheiden. Wir sind mit viel größeren Ambitionen gestartet und wollten, so wie im vergangenen Jahr, trotz eines größeren Umbruchs in der Mannschaft im vorderen Drittel mitspielen. Wir denken immer noch, dass der Kander und die Mannschaft die Qualität hat, nur haben halt sehr viele Sachen zusammengespielt. Unter anderem hatten wir eine nicht so gute Vorbereitung, zumal diese schon per se kurz war, dann gab es noch andere Themen, und wir hatten quasi nur ein Vorbereitungsspiel. Dann gab es noch das ÖFB-Cup-Match gegen St. Pölten, wo es 1:1 gestanden ist. Wir waren dabei spielerisch sicher nicht die schlechtere Mannschaft. Das war aber schon das einzige Pflichtspiel, das wir mit jener Mannschaft bestreiten konnten, die wir uns erhofft hatten. In der Folge hat dann der Verletzungsteufel gewütet, Corona war ein Thema, und wir hatten auch Gesperrte. Dann kommst du in einen Negativstrudel, und alles kommt zusammen. Negativ-Highlight war sicherlich das Spiel gegen Wiener Linien, als wir neun oder zehn Stammspieler vorgeben mussten. Hier haben dann sogar 18-jährige Eigenbauspieler begonnen, die ihre Sache eh gut gemacht haben, aber dann wird es schon schwer, wenn du ohnehin verunsichert bist, wenn die Ergebnisse nicht passen und so viele Verletzte hast. In diesem Spiel hat, wenn ich mich richtig erinnere, die gesamte Abwehr und der Torhüter gefehlt.
Michael Tackner: Als Zugänge hatten wir Daniel Fischer und Albert Kautz von Bruck/Leitha. Manuel Botic spielte zuletzt bei VfR Aalen in Deutschland, war dann ein halbes Jahr vereinslos. Er hat bereits Regionalliga-Erfahrung, war dann ein Jahr Profi im Ausland, dann ging er nach Deutschland. Wir sind sehr froh, ihn bekommen zu haben, er möchte bei uns wieder Fußball spielen und ab Sommer wenn möglich wieder Profi werden. Ich denke, hier haben wir einen Glücksgriff gemacht.
Michael Tackner: Die Vorbereitung ist im Prinzip gut gelaufen, wir waren jetzt eine Woche in der Türkei auf Trainingslager. Abgesehen von ein paar muskulären Problemchen sind wir halbwegs gut durchgekommen. Dazu haben wir im Trainingslager auch entsprechende Rehabilitation gemacht. Wir werden ab dieser Woche auch auf dem heimischen Trainingsplatz trainieren. Bis jetzt waren wir immer in Wien auf Kunstrasen. Wir hoffen, dass zum Meisterschaftsstart ein Großteil des Kaders einsatzfähig ist, einzig bei Miesenböck sieht es nicht so gut aus, das wird zwei bis drei Wochen dauern.
Michael Tackner: Unser Ziel ist jetzt gar nicht unbedingt in Punkten oder Platzierungen ausgedrückt, wir wollen halbwegs verletzungsfrei durchkommen und die Mannschaft die Qualität abrufen kann, die im Kader steht. Dann werden sich die Ergebnisse ohnehin einstellen, da sind wir uns ziemlich sicher, dann werden wir auch mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Unser Ziel ist es einfach, so viele Punkte wie möglich zu holen und soweit raufzukommen wie möglich, am besten auf einen einstelligen Tabellenplatz.