Der ASV Siegendorf verlor am Freitagabend gegen den SV Oberwart knapp und kommt damit weiterhin nicht vom Fleck. Dem Verein drohen aber offenbar ganz andere Probleme, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Es soll große Finanzsorgen geben, nachdem Präsident und Finanzier Peter Krenmayr beim FC Mauerwerk anheuerte. So weit, so schlecht - unter der Woche sagte auch noch Aufstiegstrainer Nikolaus Schilhan Ade. LIGAPORTAL versucht das Dilemma, in dem auch die Politik mitmischt, aufzuarbeiten.
In einem aktuellen Streit um ein Rettungspaket für den ASV Siegendorf weht ein kalter Wind zwischen den politischen Lagern. Der Verein, der nach dem Abgang von Präsident und Geldgeber Peter Krenmayr in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist, erhält nun 180.000 Euro Unterstützung von der Gemeinde und der Landesregierung. Doch diese Hilfe stößt auf vehemente Kritik der Freiheitlichen, wie die Kronen Zeitung berichtet.
Der SV Siegendorf kämpft in der Regionalliga Ost mit mittelprächtigen sportlichen Leistungen und sieht sich zugleich mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Um die Kosten für die Erhaltung der Infrastruktur und den Nachwuchs-Spielbetrieb abzufedern, stellen Gemeinde und Land insgesamt 180.000 Euro bereit – davon 40.000 Euro aus dem Gemeindebudget und 140.000 Euro aus einer sogenannten „zweckgebundenen Bedarfszuweisung“ der Landesregierung.
FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig äußert gegenüber der Krone scharfe Kritik an dieser Maßnahme und bezeichnet sie als „Hau-Ruck-Aktion Doskozils“. Er wirft der Landesregierung vor, mit Steuergeldern zu hantieren und eine massive Ungleichbehandlung zu fördern. Der FPÖ-Sportsprecher Markus Wiesler fordert zudem eine Rückabwicklung des „Deals“ und schlägt vor, den Verein in die Insolvenz zu schicken, um die Fairness gegenüber anderen Vereinen, die auf ehrliche Weise arbeiten, zu wahren.
Die Reaktionen aus der SPÖ fallen deutlich anders aus. Astrid Eisenkopf, SPÖ-Bezirksvorsitzende und Landeshauptmann-Stellvertreterin, spricht von „parteipolitisch motivierten Versuchen“, die Gemeinde und die Sportvereine gegeneinander auszuspielen. Sie betont, dass die Jugendförderung, die aktuell 100 Kinder umfasst, und die kommunale Infrastruktur im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Spiel stünden. Auch Bürgermeisterin Rita Stenger (SPÖ) verurteilt die Angriffe der Freiheitlichen und sieht darin einen beschämenden Wahlkampf auf Kosten des Ehrenamts, wie die Krone berichtet.