Regionalliga Ost

Wiener Sport-Club: Vom Abstiegskampf zum Cupplatz – Trainer Weinstabl zieht Bilanz

Was zu Beginn der Rückrunde noch wie ein klassischer Kampf gegen den Abstieg in der Regionalliga Ost aussah, hat sich beim Wiener Sport-Club zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt. Drei Runden vor Saisonende steht der Traditionsklub nicht nur über dem Strich, sondern hat sich bereits den begehrten Platz im nächstjährigen ÖFB-Cup gesichert. Cheftrainer Robert Weinstabl zieht im Gespräch Bilanz über den bisherigen Rückrundenverlauf, personelle Rückschläge und die Ziele für die kommenden Wochen und darüber hinaus.

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Vom Abstiegskampf zur Cup-Qualifikation

„Ich war davon überzeugt, dass die Mannschaft mehr Qualität hat, als sie in der Hinrunde auf den Platz gebracht hat“, so Weinstabl rückblickend. Der Plan sei von Anfang an klar gewesen: Zunächst raus aus der Gefahrenzone – dann nach vorne blicken. „Gratulation an die Mannschaft, dass uns das bereits drei Spieltage vor Schluss gelungen ist“, zeigt sich der Coach stolz. 

Kaderumbau als Schlüssel zum Erfolg

Die Basis für den Erfolg wurde in der Winterpause gelegt. Mit gezielten Verstärkungen wie Kazan, Radulovic und Aichinger gelang es, das Team punktuell zu verbessern. „Wir haben an den richtigen Schrauben gedreht“, betont Weinstabl. Die Ergebnisse sprechen für sich – die letzte Niederlage liegt mittlerweile über zwei Monate zurück.

Stabilität trotz Rückschlägen 

Trotz des langfristigen Ausfalls von Leistungsträgern wie Gusic und Oppong blieb der Sport-Club auf Kurs. „Mit Gusic und Oppong sind uns zwei wichtige Säulen weggebrochen“, erklärt der Coach. Dennoch: „Wir haben absolutes Vertrauen in jeden unserer Kaderspieler – über unseren Teamspirit konnten wir auch diese Ausfälle gut kompensieren.“ 

Auswärts eine Macht – Heim mit Luft nach oben

Ein Blick auf die Tabellen zeigt ein klares Bild: Platz 1 in der Auswärtstabelle, aber nur Platz 12 zu Hause. Weinstabl führt dies auch auf die Platzverhältnisse zurück: „Unser kleiner Platz im Trainingszentrum kommt unserer Spielweise nicht unbedingt entgegen – vor allem gegen destruktive Gegner.“ Trotzdem nimmt er seine Mannschaft in die Pflicht: „In jedem Spiel hatten wir es auch selbst in der Hand, konsequenter zu agieren.“

Härtetests zum Abschluss 

Die letzten drei Spiele der Saison haben es in sich – mit Donaufeld, Neusiedl und Mannsdorf warten drei Titelkandidaten. Für Weinstabl kein Grund zur Zurückhaltung: „Diese Teams stehen zurecht dort oben. Aber wir freuen uns auf diese Spiele und wollen zeigen, dass wir auch gegen diese Gegner auf Augenhöhe sind.“ 

Cupträume und Stadionvision

Die Rückkehr in den ÖFB-Cup ist für den Verein ein wichtiges Signal. „Die Cuperlebnisse der letzten Jahre waren für alle etwas ganz Besonderes“, so Weinstabl. „Vielleicht gelingt uns ja wieder eine kleine Sensation.“ Detail: vor zwei Jahren kickten die Hernalser sensationell Bundesligist Austria Wien aus dem Bewwerb. 

Ein zusätzlicher Motivationsschub könnte in der kommenden Saison durch das neue Stadion kommen. Doch Weinstabl warnt vor zu großen Erwartungen: „Das Stadion alleine wird uns nicht den Aufstieg bringen – da liegt noch viel Arbeit vor uns.“ 

Rückblick auf Lafnitz und persönliche Rückkehr 

Auch zum Abstieg seines Ex-Klubs Lafnitz findet Weinstabl klare Worte: „Sehr schade für das Projekt. Aber die Tabelle lügt nicht.“ Seine eigene Rückkehr zum Wiener Sport-Club beschreibt er als inhaltlich herausfordernd, aber menschlich vertraut. „Ich kannte nur einen Teil der Mannschaft, aber das Umfeld und das Trainerteam waren mir bestens bekannt. Es geht aber nicht um mich – wichtig ist, dass die Mannschaft durch ihr Auftreten und die Resultate den Ansprüchen des Vereins wieder gerecht wurde.“