Der SKU Amstetten kann doch auf fremden Plätzen gewinnen. Nach sieben Remis und drei Niederlagen, gelingt den Mostviertlern im elften Versuch – auswärts beim SK Rapid II – der erste Dreier der Saison. In einer umkämpften Partie können sich die Gäste gegen Ende sogar deutlich absetzen, und gewinnen schließlich mit 4:0 (1:0). Die Wiener verlieren somit wieder zwei Plätze in der Tabelle der Regionalliga Ost und müssen weiter den Punkten nachlaufen.
Auf dem schmalen Elektra-Platz entwickelt sich von Beginn weg eine intensiv geführte Partie, fertig gespielte Kombinationen sind anfänglich aber Mangelware. Nach knapp zwanzig Minuten findet der SKU die ersten Chancen vor, aber Eigensinn und schlechte Spielübersicht verhindern einen Treffer. Die jungen Hütteldorfer agieren über ihre linke Flanke zwar stark, können aber keine echten Torchancen herausspielen und werden im gesamten ersten Durchgang nur nach einer Unsicherheit von SKU-Goalie Affengruber torgefährlich. Das Leder geht jedoch knapp vor dem Tor an Freund und Feind vorbei.
Als viele schon mit einer torlosen ersten Hälfte rechnen, fällt nach einem Lachmayr-Eckball von der linken Seite doch der SKU-Führungstreffer. Arno Kozelsky scherzelt den Ball von der kurzen Fünferecke via Ferdinand Weinwum mit etwas Glück zur Führung ins Rapid-Tor.
Nach Wiederbeginn haben die Rapidler ihre beste Phase und kommen zu zwei guten Chancen. In der 48. Minute rettet SKU-Goalie Affengruber aber in grandioser Manier und verhindert den sicher scheinenden Ausgleich. Amstetten zieht sich nun zurück und überlässt den Gastgebern das Spiel, die in der 71. Minute noch eine tolle Kopfballchance ungenützt lassen. Amstetten hat in dieser Phase nur einen gefährlichen Bogenschuss von Patrick Lachmayr vorzuweisen, das Spiel steht lange auf des Messers Schneide.
Die Schlussviertelstunde hat es dann so richtig in sich und kann SKU-Viertelstunde genannt werden. In der 76. Minute verwandelt Abwehrmann Markus Keusch einen Eckball von der rechten Seite – Lachmayr zirkelte das Leder ideal zwischen Fünfer und Elfer – per Kopf in die lange Ecke zum 0:2. Der Jubel war noch kaum verhallt und es steht auch schon 0:3. Arno Kozelsky zieht nach einem fürchterlichen Patzer der Rapid-Innenverteidigung alleine auf Gartler zu und bezwingt den Rapid-Schlussmann souverän mit einem Schuss in die linke Ecke. Wenige Minuten vor dem Ende wird Patrick Lachmayr im Strafraum gefoult, den fälligen Strafstoß verwandelt Martin Teurezbacher ganz sicher in die linke Ecke – 0:4.
Gernot Aichinger (Pressesprecher SKU Amstetten): „Der erste Auswärtssieg! Lange haben wir gebraucht, aber jetzt ist es wirklich wie ein Ostersegen. Wir waren erste Hälfte besser und sind verdient in Führung gegangen. Nach der Pause hat Rapid Druck gemacht – Affengruber hat uns die Führung gerettet – und wir haben das Spiel aus der Hand gegeben. Aber in der Schlussviertelstunde hat sich gezeigt, dass wir routinierter sind und auch abgebrühter als die Youngsters. Der Sieg ist aber doch zu hoch ausgefallen, aber wir nehmen es gern so.“
Fotos: Josef Parak