Was für ein Fußballabend für den SV Fleischereimaschinen Schenk Tillmitsch! Mit einem couragierten, disziplinierten und taktisch reifen Auftritt setzte sich die Elf von Trainer Bernd Windisch auswärts beim FC E-Werk Kindberg-Mürzhofen mit 3:1 durch – und steht damit sensationell im Finale des Steirercups. Das Besondere daran: Das Endspiel steigt ausgerechnet in der heimischen Nunner Arena – Steirercupfinale dahoam! Der Finaleinzug markiert einen historischen Meilenstein für den Verein und seine Anhänger. Die Gastgeber kamen erst nach dem 0:3 richtig in Spiel - da war der Zug schon abgefahren.
Tobias Strahlhofer machte mit seinem Traumtor den Tillmitscher Weg ins "Finale dahoam" frei
Der SV Tillmitsch ließ von Anfang an keinen Zweifel an seinen Ambitionen aufkommen: fokussiert, griffig in den Zweikämpfen und mit einer klaren Spielidee im Gepäck. In der 37. Minute eröffnete Tobias Strahlhofer den Torreigen mit einem echten Kunstschuss: Nach einem Solo über die linke Seite zog er nach innen und jagte das Leder aus gut 25 Metern unhaltbar ins lange Kreuzeck – ein absolutes Traumtor. Viele weitere Möglichkeiten der Panthers folgten, blieben aber ungenützt. Es dauerte bis zum zweiten Durchgang, ehe Gäste die Partie für sich entscheiden konnten.
Kurz nach der Pause legte Tillmitsch nach. Nach einem schnellen Umschaltmoment landete ein Querpass von Dominik Oswald punktgenau bei Jonas Lang, der cool zum 0:2 einschob (50.). Und nur elf Minuten später schlug Oswald selbst zu: Nach einem scharf getretenen Eckball von Bostjan Bizjak verlängerte dieser per Kopf an den Elferpunkt, wo Oswald goldrichtig stand und zum 0:3 einnetzte (61.).
Dominik Oswald legte ein Tor auf und machte eines gleich selbst
In der Schlussphase mobilisierte der FC Kindberg-Mürzhofen nochmals alle Kräfte und kam durch Marco Holzer per Kopf nach einem scharf getretenen Freistoß zumindest zum Ehrentreffer (ca. 75.). Eine Drangphase der Hausherren folgte, doch Tillmitsch verteidigte diszipliniert, mit Leidenschaft und dem unbedingten Willen, diesen historischen Finaleinzug zu fixieren. Am Pfingstmontag ist es soweit: Der Titelverteidiger DSC gastiert beim „Finale dahoam“ – die bis auf den letzten Platz gefüllte Nunner Arena wird den perfekten Rahmen für dieses steirische Fußballfest bieten.
René Pitter, Trainer Kindberg-Mürzhofen:
"Natürlich wären wir auch gerne weitergekommen – und es wäre definitiv möglich gewesen! In der ersten Halbzeit kassieren wir das Gegentor durch eine Einzelaktion. Danach war das Spiel komplett ausgeglichen. In der zweiten Halbzeit spielen sie zwei Chancen gut zu Ende und gehen dadurch mit 0:3 in Führung. Erst danach haben wir so richtig begonnen!
Wir machen das 1:3 und hatten anschließend vier bis fünf hundertprozentige Chancen, um das zweite Tor nachzulegen und es vielleicht nochmal spannend zu machen. Unterm Strich macht Tillmitsch aus vier bis fünf Aktionen drei Tore. Wir haben es leider nicht geschafft, aus unseren guten Möglichkeiten mehr zu machen.“
Dominik Langbauer, Kapitän Tillmitsch:
"Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit dem DSC im Steirer-Cup. Diesmal sogar im Finale. Das letzte Heimspiel gegen die Deutschlandsberger haben wir gewonnen. Wir wollen das Unmögliche möglich machen. Unsere Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben!"
Willi Zirngast, Präsident Tillmitsch:
„Wir wussten von Beginn an, dass es kein leichtes Auswärtsspiel wird, waren aber von der ersten Minute an konzentriert und richtig heiß auf dieses Match. Der frühe Führungstreffer hat uns natürlich in die Karten gespielt, und wir konnten dem Spiel unseren Stempel aufdrücken. Nach dem verdienten 3:0 wollten wir das Ergebnis bis zum Schluss verwalten. Der Gegner hat sich jedoch nicht aufgegeben und uns bis zum Schlusspfiff alles abverlangt. Ich freue mich für unsere Spieler und den gesamten Verein, dass wir dieses große Ziel erreicht haben. Finale Dahoam!!!“
by René Dretnik
Fotos: RIPU-Sportfotos