2. Klasse Zillertal

Klare Worte vom Trainer der KM2 des FC Volders

Man hört es hinter vorgehaltener Hand öfters – speziell im Fußballnachwuchs wird es immer schwieriger einen Kader aufzubauen, auf den man auch über die ganze Saison zählen kann. Die Konkurrenz im Freizeitbereich wird größer und auch der Fußballnachwuchs ist „gefährdet“. Das gilt aber natürlich in jedem Bereich – auch in der Wirtschaft ist die Konkurrenz und damit die Kundentreue wesentlich kleiner geworden. Man kann nur allen Trainern und Funktionären im Amateurbereich Tribut zollen, dass sie trotzdem versuchen die Fußballmaschine in der Breite am laufen zu halten. Auch deutliche Worte sind wichtig – wie im Ligaportal.at Interview mit der Trainer des Raika FC Volders 1b. Manfred Buemberger - 2. Klasse Zillertal.

 

 

Ziele und Team

Manfred Buemberger: „Zielsetzung für die Rückrunde ist sicher ein Platz unter den ersten fünf! Wir haben momentan drei verletzte Spieler! Stefan Eller, der auch mein Co – Trainer ist. Lukas Leimser, der es aber bis zur Meisterschaft schaffen sollte und ganz schade natürlich unser alter Haudegen und Spielmacher Gregor Krallinger. Gregor plagt eine hartnäckige Leistenzerrung, die ihm auch schon durch den halben Herbst begleitete. Daniel Staudacher macht eine Ausbildung in Linz und steht uns nicht zur Verfügung. Fünf Spieler haben sich komplett abgemeldet, sei es wegen der Schule oder wegen anderer Hobbys. Unser Stürmer Daniel Steiner ist in die Kampfmannschaft
aufgerückt, was mich sehr froh macht. Ein junger Spieler, der aus Volders kommt.“

 

Vorbereitung

Manfred Buemberger: „Unsere Vorbereitung startete am 1. Februar und ich bin ganz zufrieden mit den Jungs. Im Schnitt waren wir immer neun bis zehn Mann beim Training. Das ist nicht schlecht bei einem Kader von fünfzehn Leuten, berufstätigen Vertretern, Selbständigen und Schichtarbeitern. Testspiele haben wir noch keine absolviert, aber bis zur Meisterschaft sind noch 6 Spiele angesagt. Alpbach I, Wilten I, Natters II, Mieders I, Wattens U18 und Mils II werden die Testgegner sein.“

 

Favoriten

Manfred Buemberger: „Bis jetzt habe ich mich immer vertippt mit den Favoriten, also sage ich diesmal nichts. Am Ende ist der Meister, der die meisten Punkte hat und nicht immer die Mannschaft, die den besten Fußball spielt. Keine Ahnung wer es in der tipico Bundesliga schaffen wird – die österreichische Liga verfolge ich nicht. Vielleicht, wenn wieder ein Tiroler Verein dabei ist, aber grundsätzlich ist die Liga nicht attraktiv. Österreich hat eine überragende Qualifikation gespielt. Bei zwei Spielen war ich live dabei. Auch für die EM konnte ich gegen Ungarn  vier Karten erhaschen. Dem Team trau ich vieles zu. Grundsätzlich glaube ich aber, dass die Erwartungshaltung bei Medien und Fans zu hoch sind. Favoriten bei der EM? Frankreich, Belgien und vergiss nie die Deutschen!“

 

Klare Worte

Manfred Buemberger: „Ich frage mich, warum die Jungen heutzutage immer nur den leichten Weg gehen. Kaum einer hat mehr Charakter! Kaum einer will mehr dreimal die Woche trainieren - aber sauer und beleidigt sein, wenn man beim Spiel nur Ersatz ist. Man kann sich auch auf Zusagen nicht mehr verlassen. Also für mich war es immer selbstverständlich eine Saison durch zu spielen, wenn ich mich in einem Verein eintrage. Und nicht während der Saison sagen „Sorry Trainer, ich habe keinen Bock mehr!“ Ich nenne jetzt keinen Namen. Aber ein Spieler hat mir am Spieltag abgesagt, weil er mit seiner Band Probe hat. In meinen Augen werden  Kinder zu sehr verweichlicht. Von meinen Eltern hätte ich eine Standpauke bekommen, wenn ich nicht Training gegangen wäre. Ich war immer froh wenn ich nach einem ganzen Tag Schule und Nachmittag  lernen, neunzig Minuten auf den Platz gehen konnte und trainieren. Die Zeiten haben sich leider geändert. Die Einstellung mancher Kids lässt zu wünschen übrig. Ich wünsche allen Teams eine erfolgreiche und gesunde Saison.“