Nicht nur klare Worte zum Herbst 2021 des SV Innsbruck, sondern auch einige klare Aussagen zur Situation in der Regionalliga Tirol, kommen im ligaportal.at Tirol Interview mit dem Trainer des SVI, Martin Hofbauer. Für ihn ist sein Ex-Team Schwaz der Titelfavorit, das Zeil für den SVI ist natürlich der Klassenerhalt. Sollte man die Corona-Situation im Griff behalten können, wird ja im Frühjahr 2022 das Play-Off der Regionalliga West und die Rückrunde der Tirol Liga gespielt. Die vier letzten Gegner für den SVI im Grunddurchgang sind Reichenau (H), Schwaz (A), Telfs (H) und Kufstein (H). Damit spielt der SVI dreimal gegen Mannschaften, die noch heiße (Schwaz und Telfs) und Außenseiter-Kandidaten (Reichenau) auf die Top-2 Plätze und damit für das Play-Off der Regionalliga West sind.
Martin Hofbauer, Trainer SV Innsbruck: „Positiv sehe ich die Entwicklung unserer jungen Spieler, eine sensationelle Trainingsbeteiligung und die individuelle Qualität der gesamten Mannschaft. Negativ sehe ich die Entwicklung des Fußballs allgemein. Fehlender Respekt, alles viel zu angespannt, der Spaß ist bei vielen - da nehme ich den Großteil meiner Mannschaft jetzt aus - nicht merkbar. Es geht vielen nur um den momentanen Erfolg und es gab viele Aktionen, die von sportlicher Fairness befreit waren, das hat sich eigentlich über den ganzen Herbst durchgezogen.“
Martin Hofbauer: „Nein, wurden sie nicht. Unsere Qualität und die Punkteausbeute liegen zu weit auseinander. Wir haben durch großes Verletzungspech einfach auf zu vielen Schlüsselpositionen Probleme bekommen und dadurch viele Punkte liegen gelassen. Jedoch haben wir auch einige Punkte erreicht und wenn man die letzten Jahre sieht, sind andere Vereine mit weitaus weniger Zähler nach einer Herbstsaison dagestanden.“
Martin Hofbauer: „Wir wollen an der Regionalliga Tirol auch in der Saison 2022/2023 teilnehmen. Alles andere wäre sportlich für uns kein Ziel.“
Martin Hofbauer: „Wir sehen uns am Spielermarkt um, jedoch ist es schwierig im Winter gute Spieler, die uns auch weiterhelfen, verpflichten zu können. Vor allem da wir kein Fixum bezahlen, sind diese Gespräche meistens sehr schnell beendet. Es gibt halt auch Vereine, die in irgendeiner Liga spielen und denn guten Spielern ein sehr hohes Fixum bieten und da sind wir schon wieder außen vor. Diesen Verdrängungswettkampf will unser Verein, zu Recht, nicht mitmachen. Die Vergangenheit hat es gezeigt, wo diese Vereine dann landen. Der SVI steht für Kameradschaft und Freude am Spiel und nicht für Söldner, die nur hier sind um Geld zu bekommen und wenn sie wo anders etwas mehr bekommen, sich wieder schleichen.“
Martin Hofbauer: „Ja, es gibt einige Verletzte im Kader. Jedoch sollten die nach ihren Verletzungen und Operationen - Schulter, Kreuzbandriss - im Laufe des Frühjahrs 2022 wieder für den SVI auflaufen können.“
Martin Hofbauer: „Wirtschaftlich ist es für einen finanziell eher schwächeren Verein wie uns nicht so einfach. Jedoch gefällt mir, dass der SVI seinen Weg nicht verrät und weiterhin in der Regionalliga Tirol als einer der wenigen, oder sogar als einziger Verein, keinen einzigen Spieler im Kader hat, der wegen dem Geld zu uns gekommen ist oder deswegen bleibt.“
Martin Hofbauer: „Ich würde mir viel mehr Respekt untereinander erwarten. Es gibt Trainer und Spieler in unserer Liga, die meinen, sie sind die Größten und haben bisher wenig bis gar nichts erreicht. Die dauernde Schauspielerei gehört hart bestraft, dann hört es sich vielleicht mal auf. Auch gegenüber den Schiedsrichtern erwarte ich mir viel mehr Respekt und Verständnis, da sie sicherlich keinen einfachen Job haben, Ich gehöre auch oft zu deren Kritikern, probiere aber (meistens) sachlich zu bleiben. Auch wenn einige in der Liga überfordert sind und es ganz wenigen an menschlicher Größe fehlt.“
Martin Hofbauer: „Mein Ex-Verein SC Eglo Schwaz. Super Verein, die beste Infrastruktur, eine Megamannschaft und ein super Trainerteam!“
Martin Hofbauer: „Natürlich hoffe ich als Patriot, dass Österreich es schaffen wird. Jedoch auswärts anzutreten ist nicht so einfach. Ich wünsche es dem Team und dem österreichischen Fußball, dass das Nationalteam endlich ihre Qualität ausspielen kann und eine Philosophie spürbar und sichtbar wird. Vor allem sollten sich nach den großartigen Resultaten auf internationalen Vereinsebene auch mal im Nationalteam der Erfolg einstellen.“
Martin Hofbauer: „Derzeit nichts Wichtiges zu vermelden, außer dass wir ein super Restaurant an der Wiesengasse haben.“