Ein unglaubliches Spiel konnte man in der drittvorletzten Runde der Tirol Liga in Silz miterleben. Die SPG Mötz/Silz hat ihre Kampfkraft und Moral im Laufe der Saison schon einige Male unter Beweis gestellt, das 6:4 gegen die Union Innsbruck wird aber sicherlich in die Vereinsgeschichte eingehen. Gegen eine der besten Mannschaften der Liga konnte ein 2:4 Rückstand zur Pause noch in einen Erfolg verwandelt werden.
Die Saison verläuft extrem ausgeglichen – nicht nur an der Tabellenspitze. Fügen hat mit dem 2:1 gegen Reutte wieder in die Spur gefunden. Reichenau hat mit 5:1 gegen Zirl gewonnen. Noch enger geht es am Tabellenende zu. Mit dem Punktekonto der SPG Mötz/Silz hätte man in normalen Saisonen schon längst den Klassenerhalt geschafft, 2014/15 reichte es bislang noch nicht. Mit dem 6:4 gegen die Union kann aber eigentlich nichts mehr passieren – die Kampftiger aus den Oberland werden auch 2015/16 in der Tirol Liga dabei sein.
Die Union startet mit einem Blitztor – Martin Krenn trifft in der dritten Minute. In Minute siebzehn scheint die Vorentscheidung gefallen – 2:0 für die Gäste durch Dejan Milankovic. Faktisch im Gegenzug gelingt Wolfgang Schaber das 1:2, Martin Krenn schlägt wieder zu – 1:3 in Minute 30. Alexander Schaber bringt die SPG wieder auf 2:3 heran, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte trifft Dejan Milankovic zum 4:2 für die Union. Nach der Pause startet die SPG eine Aufholjagd ohne Gleichen. Begünstigt durch eine rote Karte für Celal Demirkiran in der 75. Minute für die Union, gelingen noch vier Treffer. Die SPG wäre aber wohl auch ohne numerischen Vorteil kaum mehr zu bremsen gewesen. Wolfgang Schaber, Igor Matic stellen zunächst auf 4:4. Manuel Floriani in der 79. Minute und Wolfgang Schaber in der Nachspielzeit fixieren den Dreier für die Heimelf.
Aleksandar Matic, Trainer SPG Mötz/Silz: "Das war nicht geil, das war mehr als geil. Meine Mannschaft hat nach den Rückständen einfach weiter gespielt, die Moral ist nicht gebrochen. Das war unser Spiel um den Klassenerhalt und der muss sich jetzt doch eigentlich ausgehen. Zur Halbzeit haben wir uns noch einmal tief in die Augen gesehen und ich habe die Spieler an das Champions League-Finale zwischen Milan und Liverpool erinnert, wo Rafael Benitez in der Liverpool-Kabine beim 0:3-Pausenrückstand gesagt hat: "Jetzt schießen wir einmal ein Tor und schauen, wie sie darauf reagieren!". Genau das haben wir auch gemacht - und wie. Der Erfolg ist kaum in Worte zu fassen, einfach unglaublich. Ich selbst bin noch in einer positiven Schockstarre und wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft."