Am 22. Spieltag in der Wiener Stadtliga kam es zum Aufeinandertreffen zweier direkter Kontrahenten im Tabellenkeller. Der SC Ostbahn XI empfing A XIII Auhof Center. Die im Frühjahr noch sieglosen Simmeringer wollten sich mit einem Sieg selbst aus der Schlinge ziehen. Die Penzinger wollten mit einem Auswärtssieg, die letzten zwei Niederlagen vergessen machen. Der Mannschaft von Michael Keller gelang ein Befreiungsschlag und setzte sich auswärts mit 3:1 durch.
Im Krisenduell tasteten sich beide Teams in der Anfangsphase ab. Der Matchplan der Gäste war klar: Mit einer guten Umschaltbewegung und hohem Pressing Nadelstiche nach vorne zu setzen. Die Penzinger verbuchten mehr Ballbesitz und auch eine bessere Zweikampfquote. Richtig funktioniert hat es im Vorwärtsgang aber bei beiden Mannschaften nicht. Vor dem Ostbahn Tor tat sich ebenso wenig wie vor dem von Odehnal gehüteten Gehäuse. Dies änderte sich in der 38. Minute, wenngleich die Protagonisten der Hausherren ihre Mithilfe leisteten: Nach Fehlpass von Ostbahn Mittelfeldspieler Meindorfer eroberten die Gäste den Ball und flankten hoch in die Mitte. Dort stand Stürmer Pechar im Fünfmeterraum ganz alleine und schob zur Führung ein (39.). Nach der Partie ärgerte sich Ostbahn Trainer Jusits über das entstandene erste Gegentor: „Eine Summe aus drei bis vier Eigenfehler innerhalb von zehn Sekunden. So etwas darf auf diesem Niveau nicht passieren!“
Mit personellen Veränderungen (Musija ersetzte Spahic und Kukcha kam für Reeh ins Spiel) , aber ohne eine klare Leistungssteigerung kamen die Simmeringer aus der Kabine und machten der Mannschaft von Michael Keller somit das Leben auch nach dem Seitenwechsel nicht allzu schwer. In der 52. Spielminute kam es zur Vorentscheidung: Nach einem weiten Abschlag von A XIII aus der eigenen Hälfte traf Stürmer Serdar mit dem Knie die Innenstange, wo der Ball von dort über die Linie kullerte. „Das zweite Gegentor war die Krönung. Der Ball war gefühlt acht Sekunden in der Luft während der Tormann nicht aus dem Tor kam und die Eisenstangen bewachte, schoss der Stürmer das vorentscheidende Tor“, analysiert Ostbahn Coach das Geschehen in Hälfte zwei. Die Hausherren erzielten den Anschlusstreffer durch Ivkovic (65.). Nun schürten die Gastgeber nochmals Hoffnung blieben aber darauffolgend in der Offensive ungefährlich. Nach einem 25 Meter Schuss parierte der Ostbahn Tormann Jagschitz den Ball in die Mitte, woraufhin der Penzinger Stürmer Pechar am schnellsten reagierte und zum 3:1 Endstand einnetzte. Auch beim dritten Gegentreffer war die Defensivleistung nicht zufriedenstellend. Die Mannschaft von Trainer Kurt Jusits muss nach der Niederlage weiterhin um den Klassenerhalt bangen, während A XIII Auhof Center nach dem Auswärtserfolg aufatmet.
Kurt Jusits (Trainer Ostbahn XI): „Während meiner Amtszeit als Trainer war die heutige Leistung die schlechteste. Das Auftreten heute war nicht Wiener Liga tauglich. Wir konnten nichts vom Spielplan umsetzen. Jeder Spieler sollte sich einmal selbst hinterfragen nach solch einer Perfomance. Zusammenfassend waren wir heute erbärmlich!“
Angelo Ferrera