In ihrer ersten Saison nach dem Aufstieg in die 1. Klasse Mitte konnte die Mannschaft des ATSV Elektro YEKA St. Martin/Traun mit einer kämpferisch starken Rückrunde den Klassenerhalt sichern. Nach einem holprigen Herbst gelang es der Elf von Trainer Danijel Petrovic, sich in der Tabelle zu stabilisieren und mit 33 Punkten auf Rang 12 abzuschließen – knapp, aber verdient über dem ominösen Strich.
In der Rückrunde punktete man zwischenzeitlich sogar wie ein Spitzenteam: „Wir haben in der ersten Frühjahrshälfte viele Spiel gewonnen und lagen zwischenzeitlich in der Rückrundentabelle sogar vorne mit dabei“, so Vorstandsmitglied Hüseyin Gül im Gespräch mit Ligaportal. „Dann kamen leider Verletzungen, Sperren und Undiszipliniertheiten – das hat uns den Schwung genommen.“
Die Bilanz der besten Torschützen deutet jedoch auch auf ein strukturelles Problem hin. Mit acht Treffern war Emircan Gül bester Schütze der Mannschaft – das aber obwohl dieser nicht immer erste Wahl war. „Er war oft auf der Bank, hat aber zusätzlich einige Elfer herausgeholt. Für ihn war es auch das erste Jahr in der 1. Klasse, da geht's deutlich robuster zur Sache“, erklärt Gül angesprochen auf den Stürmer. Insgesamt fehlte es der Offensive ab und zu an Durchschlagskraft, was sich vor allem in engen Partien negativ auswirkte.
Die Vereinsverantwortlichen haben aus der ersten Saison in der neuen Liga ihre Schlüsse gezogen – und sich frühzeitig entschieden, den Kader deutlich umzubauen. Gleich sechs Abgänge musste man verkraften, darunter Führungsspieler wie Kapitän Stefan Jorgic (zu ASK St. Valentin), Nedeljko Pantos und Matej Vidovic (beide zu Neumarkt). Zu Pichling wechselt Jovica Gnjatic. Auch Andreas Samcevic tendiert zu Pichling, da gibt es aber noch Gespräche. Dafür gelang es, acht neue Spieler zu verpflichten – „darunter einige absolute Wunschspieler“, wie Gül betont.
Die neuen sind Liridon Krasniqi, ein St. Martin-Eigenbauspieler, der zuletzt bei Blaue Elf Linz engagiert war, Volga Akan (zuletzt Ried/Riedmark), Innenverteidiger Ugur Duman (Fußballschule Linz), Goran Manev (von Dionysen). Dazu kommt Marko Perac von Blaue Elf Wels. Ein namhafter Transfer ist auch Amadeo Zela, der als Koordinationstrainer wie auch als Spieler zum Verein stößt. Besonders wichtiger Neuzugang sei Boban Djukic, Aufstiegstormann von Stahl Linz. „Wir hatten in der letzten Saison nur einen Tormann – als der ausfiel, musste sogar ein Feldspieler ins Tor“, schildert Gül die Notlage. Dazu kommen noch 1-2 neue Spieler mit ATSV-Vergangenheit wieder zurück.
Nach dem Abschied von Trainer Danijel Petrovic – er legt sein Amt aus beruflichen Gründen nieder – übernimmt mit Gerhard Mittermayr ein bekanntes Gesicht das Ruder. „Er ist unser Meistermacher aus der Vorsaison, ein absoluter Fachmann und vor allem ein disziplinierter Arbeiter – das ist jetzt gefragt. Ich bedanke mich auch bei Petrovic, der tolle Arbeit geleistet hat und auch menschlich top war“, sagt Gül. Disziplin und Konstanz sollen im Verein die neue Basis bilden. „Wir wollen ein ehrgeiziges, strukturiertes Team sein, das sich im Mittelfeld etabliert. Das Ziel ist klar: keine Abstiegsgefahr.“
Die Sommervorbereitung beginnt am 11. Juli, fünf Aufbaupartien sind bereits fixiert. Die sportliche Führung will dabei vor allem eines sehen: „Laufen, laufen, laufen. In dieser Liga brauchst du Fitness und Wille – das haben wir zuletzt manchmal vermissen lassen. Jetzt ist es Zeit, die neuen Strukturen zu nutzen“, so Gül abschließend.