In den vergangenen Jahren war der SV Wilhering zumeist im Aufstiegskampf präsent, in der aktuellen Saison der 1. Klasse Mitte ist der Klub jedoch auf der anderen Seite der Tabelle zu finden und überwintert als Vorletzter in der Abstiegszone. "Aufgrund der zahlreichen Abgänge im Sommer war uns bewusst, dass es für ganz vorne nicht reicht und hätten uns einen Platz im Tabellenmittelfeld erwartet. Mit einer Präsenz im Abstiegskampf hätten wir aber nicht gerechnet", ertklärt Sektionsleiter Gerald Plankenauer, der das schlechte Abschneiden vor allem dem wütenden Verletzungsteufel zuschreibt. Aufgrund der brisanten Tabellensituation wird die Mannschaft im Winter verstärkt, sind die ersten beiden Neuzugänge bereits fix.
"Im gesamten Herbst hatten wir mit dem Verletzungsteufel zu kämpfen. So mussten wir zum Beispiel im Spiel gegen Wallern 1b sieben Spieler vorgeben", weiß der Sektionsleiter und spricht unter anderem die Ausfälle von Sascha Nikic (Bandscheibenvorfall), Raphael Schmalz und Jürgen Holzbauer (Bänderrisse) sowie Yunus Ural und Ömer Koc (Schulterverletzungen) an. "Wir haben keinen schlechten Kader, konnten die zahlreichen Ausfälle aber nicht kompensieren", so Plankenauer. Vor allem in der Offensive klappte es nicht nach Wunsch, erzielten die Wilheringer mit elf Treffern gemeinsam mit Schlusslicht Stroheim die wenigsten der Liga. Eines der wenigen Erfolgserlebnisse konnte im letzten Spiel mit einem 1:0-Erfolg gegen Stroheim gefeiert werden. "Der Sieg war ungemein wichtig, denn mit diesem Dreier konnten wir den Anschluss ans untere Tabellenmittelfeld herstellen", sagt Gerald Plankenauer.
Aufgrund der drohenden Abstiegsgefahr, besteht in Wilhering Handlungsbedarf, sieht sich der Tabellenvorletzte intensiv nach Verstärkungen am. Mit dem 21-jährigen Vorarlberger Manuel Beer, der der Liebe wegen seinen Lebensmittelpunkt nach Oberösterreich verlegt hat und im Herbst in der Reserve von Landesligist Asten aktiv war, sowie Luka Zukanovic, der dem Nachwuchs des FC Blau-Weiß Linz entstammt, in den letzten eineinhalb Jahren aber nicht aktiv war, stehen die ersten beiden Zugänge fest. "Diese Transfers haben sich ergeben, wobei wir die Leistungsstärke der beiden Spieler noch nicht einschätzen können. Wir sehen uns vor allem nach Verstärkungen für die Offensive um und sieht es diesbezüglich auch ganz gut aus, zu weiteren Transfers ist es bislang aber noch nicht gekommen", weiß der Sektionsleiter. Jürgen Holzbauer hat nach einem Bänderriss die Schuhe an den Nagel gehängt und ist künftig nicht mehr dabei.
Obwohl man bis über beide Ohren im Abstiegskampf steckt, stellt sich in Wilhering die Trainerfrage nicht. "Hans Hutterer leistet gut Arbeit und trägt am mäßigen Abschneiden keine Schuld", stärkt Gerald Plankenauer dem Coach den Rücken. Nach freiwilligem Hallentraining startet am 30. Januar die enorm wichtige Vorbereitung auf die Rückrunde. In der Aufbauzeit steht unter anderem ein Kurz-Trainingslager in Neuhofen/Ybbs auf dem Programm. "Trotz der brisanten Tabellensituation ist keine Panik ausgebrochen. Wir sind zuversichtlich, uns von den letzten Plätzen entfernen und die Klasse halten zu können", so Plankenauer, der im "Sechs-Punkte-Spiel" gegen Hartkirchen auf einen perfekten Start in die Rückrunde hofft.
Günter Schlenkrich