1. Klasse Nord-Ost

ASKÖ Katsdorf nach 2:0-Führung mit Last-Minute-Punkt

"Es war eines jener Spiele, wo man nicht weiß, ob man sich feuen oder ärgern soll. Aber letztendlich überwiegt doch die Freude", sagte Horst Söllradl, Trainer der Union Bad Zell, nach dem 3:3-Unentschieden gegen die ASKÖ Katsdorf. Nach zwei Siegen sah es bereits nach einem weiteren "Dreier" für die Heimelf von Trainer Christian Lehner aus, doch nach einer 2:0-Pausenführung drehten die Gäste nach dem Wechsel das Spiel, ehe ein Elfmeter dem Favoriten noch einen Punkt und für zumindest 21 Stunden die Tabellenführung in der 1. Klasse Nord-Ost bescherte.

 

Lehner-Elf mit komfortabler Pausenführung

Rund 150 Besucher bekamen am Feitagabend in der PFS-Arena ein umkämpftes Spiel zu sehen, jedoch keinen Fußball-Leckerbissen serviert. Obwohl die Gästeelf von Trainer Horst Söllradl beherzt kämpfte und dem Favoriten Paroli bot, sah es für die Kicker aus Bad Zell zur Pause bereits nach der zweiten Saisonniederlage aus. In einer über weite Strecken ausgeglichenen ersten Halbzeit ging die Lehner-Elf nach gut einer halben Stunde in Führung, als Mario Krenmaier, der nach einem Seitenbandriss ein Comeback feierte, aus rund 20 Metern mit links abzog und das1:0 erzielte. Kurz vor der Pause scheinbar die Vorentscheidung, nickte Lukas Pletz einen Flankenball des starken Jan Sindelar vom Fünfer zum 2:0-Halbzeitstand ein.

 

Freinschlag bringt Gäste ins Spiel

In Minute 47 hätten die Hausherren den Sack zumachen können, nach einer erneuten Sindelar-Flanke setzte Krenmaier einen Kopfball aus kürzester Distanz aber am Tor vorbei. Nur zwei Minuten später waren die Bad Zeller im Spiel, konnte Roland Freinschlag nach einer Unachtsamkeint in der Katsdorfer Hintermannschaft aus abseitsverdächtiger Position den Anschlusstreffer erzielen. Die Gäste glaubten nun an ihre Chance, während die Lehner-Elf nach dem unnötigen Gegentor ängstlich und zögerlich agierte.

 

Söllradl-Elf dreht die Partie - Scheuchenstuhl vergibt Matchball

Nach einem Missverständnis zwischen Katsdorf-Keeper Georg Quirtmair und seinen Vorderleuten hatte Linksverteidiger Mario Mühlehner nach 72 Minuten keine Mühe, auf 2:2 zu stellen. In Minute 85 konnten die Gäste das Spiel sogar drehen. Nach einer Kopfballrückgabe von Abwehrchef Günther Schwandner konnte Goalie Quirtmair den Ball nicht festhalten, der eingewechselte Andreas Lumetsberger sagte "danke" und brachte die Söllradl-Elff in Front. Drei Minuten später der Ausgleich, als Schwandner nach einer Flanke im Bad Zeller Strafraum niedergerissen wurde und Kapitän Martin Schimböck den fälligen Elfmeter mit Glück zum 3:3 verwandelte. In der 94. Minute fand die Lehner-Elf den Matchball vor, doch auf dem Weg in Richtung Gästetor verstolperte Günther Scheuchenstuhl den Ball, sodass es letztendlich bei einer gerechten Punkteteilung blieb.

 

Christian Lehner, Trainer ASKÖ Katsdorf:
"Nach einem ausgezeichneten Saisonstart wollten wir auch unser zweites Heimspiel gewinnen und waren dazu auch auf einem guten Weg. Hätte Krenmaier in der 47. Minute den Sitzer verwertet, wäre das Spiel entschieden gewesen. Am Ende mussten wir froh sein, das Match nicht verloren zu haben. Nach dem verpassten Aufstieg in der letzten Saison ist es aber nicht selbstverständlich, nach drei Runden sieben Punkte auf dem Konto zu haben."

 

Horst Söllradl, Trainer Union Bad Zell:
"Der Favorit war in der ersten Halbzeit einen Tick stärker und hatte auch die besseren Chancen. Auch wenn der Sieg möglich gewesen wäre, freue ich mich vor allem darüber, dass die Mannschaft nach dem 0:2-Rückstand an sich geglaubt hat und das Spiel drehen konnte. Ein Sieg ist uns in dieser Saison bislang versagt geblieben, können mit dem Unentschieden in Katsdorf aber gut leben."

 

Günter Schlenkrich