Nach einer Horror-Saison in der Bezirksliga mit 20 Niederlagen in 26 Spielen und dem Abstieg in die 1. Klasse Nord-Ost konnte die Union Baumgartenberg auch einen Stock tiefer die Talfahrt nicht stoppen, droht nach der Hinrunde das Durchrutschen in die 2. Klasse. "Dazu darf und wird es nicht gekommen. Wir werden das zu verhindern wissen", spricht Obmann Franz Durstberger die intensive Suche nach Verstärkungen an. Nachdem sich der Tabellenzwölfte zunächst nur nach einem Stürmer umgesehen hatte, ereilte den Nachzügler eine Hiobsbotschaft. "Bei einem Hobbyturnier hat sich unser Spielmacher Damir Hevesevic das Kreuzband gerissen und fällt für den Rest der Saison aus. Jetzt müssen wir im Winter auch noch einen zentralen Mittelfeldspieler verpflichten", zieren Sorgenfalten die Stirn des Obmannes.
Im Herbst konnten die Mannen von Trainer Gerhard Rumetshofer nur zwei Siege feiern und lediglich zehn Punkte sammeln. Neben dem wichtigen "Dreier" gegen den Konkurrenten aus Ried war der 2:1-Erfolg gegen den damaligen Tabellenführer, Perg/Windhaag, das Highlight in der Hinrunde. Während der Absteiger alle zehn Zähler auf eigener Anlage holte und sich in sieben Heimspielen nur einmal geschlagen geben musste, waren die Baumgartenberger in der Fremde gern gesehene Gäste, gingen die bisherigen sechs Auswärtsspiele allesamt verloren und konnten dabei nur vier Tore erzielt werden. Die Union Baumgartenberg überwintert zwar auf einem Nicht-Abstiegsplatz, von der "roten Zone" trennt die Rumetshofer-Elf aber lediglich die bessere Tordifferenz.
"Wir hätten nicht damit gerechnet, auch in der 1. Klasse gegen den Abstieg spielen zu müssen, aber die erhoffte Trendwende ist uns im Herbst nicht gelungen. In vielen Spielen war die Leistung der Mannschaft in Ordnung, nach dem katastrophalen letzten Jahr steckt der Abstieg aber noch in den Köpfen, fehlt den Spielern das Selbstvertrauen", weiß Durstberger. "Zudem hatten wir auch nicht das nötige Quäntchen Glück und haben die engen Partien zumeist verloren. So mussten wir zwar sieben Niederlagen einstecken, weisen aber nur ein knappes negatives Torverhältnis auf."
Während der Nachzügler bislang "nur" 22 Gegentore kassierte, es bei sieben anderen Mannschaften öfter eingeschlagen hat, ist das Problem auf der anderen Seite des Platzes zu finden. "Wir konnten unsere Chancen nur unzureichend nutzen und haben im Herbst lediglich 17 Tore erzielt. Darum haben wir uns nach der Saison intensiv nach einem Stürmer umgesehen und sind auch schon fündig geworden. Mit der gesuchten Verstärkung sind wir uns einig, konnten uns mit dem abgebenden Verein bislang aber noch nicht auf einen Transfer verständigen", hofft der Obmann, die Freigabe für den Legionär in absehbarer Zeit zu erhalten. "Nach der Verletzung von Hevesevic besteht auch im Mittelfeld Handlungsbedarf und sehen uns am Transfermarkt nach einem Spielgestalter um."
Mit dem Start in die Vorbereitung tritt Mitte Januar das Unternehmen Klassenerhalt in die entscheidende Phase. "Trotuz der prekären Tabellensituation sehen wir dem neuen Jahr zuversichtlich entgegen und sind fest davon überzeugt, am Ende der Saison über dem Strich zu landen", geht Franz Durstberger nicht zuletzt aufgrund der zu erwartenden Verstärkungen davon aus, zumindest zwei Mannschaften hinter sich zu lassen.
Günter Schlenkrich