Die Vorzeichen hätten schlechter nicht stehen können für die Union SGS Dorf an der Pram. Noch in der Vorbereitung zog sich Stammverteidiger Leopold Einböck einen Kreuzbandriss zu, fiel für die gesamte Hinrunde aus. Im Auftaktspiel kam es noch schlimmer, Patrick Gadermayr erlitt die gleiche Verletzung. Auch er wäre als Stammspieler in der Defensive eingeplant gewesen. Coach Norbert Petershofer bewies daraufhin ein goldenes Händchen. Er zog Julian Gadermayr in die Abwehr zurück - und führte mit dieser Umstellung sein Team auf den dritten Tabellenplatz.
,,Mit Platz drei sind wir wirklich sehr zufrieden, am Anfang hat es ja gar nicht danach ausgesehen ", erinnert sich Trainer Petershofer. Leopold Einböck und Patrick Gadermayr hatten sich jeweils einen Kreuzbandriss zugezogen. Einböck brachte es auf keinen einzigen Ligaeinsatz, für Gadermayr war die Hinrunde nach 23 Minuten gelaufen. Zwei wichtige Leistungsträger im Abwehrbereich mussten nun ersetzt werden. Norbert Petershofer entschied sich schließlich für die richtige Variante. Julian Gadermayr rückte zurück auf die Position des Verteidigers - der Beginn eines erfolgreichen Herbstes. ,,Wir sind dadurch nicht nur defensiv besser, sondern auch offensiv stärker geworden. Er spielt die Bälle enorm gut nach vorne, nach dieser Umstellung waren wir in fast jedem Spiel die bessere Mannschaft ", berichtet der Übungsleiter.
Tatsächlich setzte es im weiteren Saisonverlauf nur noch zwei Niederlagen. Eine davon fiel allerdings deftig aus. In Grieskrichen schlitterte man gegen die 1b-Mannschaft in ein 1:6-Debakel. ,,In diesem Spiel hat einfach gar nichts funktioniert ", so Petershofer. In den restlichen Partien dafür umso mehr. Allen voran in den Begegnungen mit den beiden Spitzenteams der Liga. Der Tabellenzweite aus Riedau wurde im Derby mit 3:0 abgefertigt. Sogar Herbstmeister Peuerbach schlug man auf der heimischen Anlage mit 3:2.
,,Wir haben sehr viel Potenzial und gute Qualität in der Mannschaft. Es ziehen alle an einem Strang, wir haben gesehen, dass wir in jeder Phase Punkte machen können ", lobt der Coach. Deshalb stellt der Relegationsplatz ein durchaus realistisches Vorhaben für die Rückrunde dar. Auf Riedau fehlen nur sieben Tore. Winterkönig Peuerbach liegt fünf Punkte vor der Union Dorf. Norbert Petershofer würde seinem Team zwei zusätzliche Aufstiegsspiele in jedem Fall gönnen: ,,Wir hoffen schon auf den zweiten Platz, das wäre natürlich einmalig. Das Ziel ist der Relegationsplatz, wir machen uns aber sicher keinen Druck."
Die Verfolger sind der Union jedoch dicht auf den Fersen. Der Vorsprung auf den Tabellensechsten aus Grieskirchen beträgt nur zwei Zähler. ,,Das Niveau der Liga ist enorm hoch, es gibt viele gute Spieler ", weiß auch der Cheftrainer. Für das Frühjahr verheißt die Ausgangslage also Spannung pur. Die Union Dorf will dabei den Schwung aus der Hinrunde mitnehmen. Weitere Langzeitverletzte gepaart mit zusätzlichen Umstellungen sollen jedoch möglichst nicht hinzukommen.
Christoph Gaigg