1. Klasse Nord-West

Letzter Akt im Abstiegskrimi - Union Schardenberg kämpft in "Endspiel" um Ligaverbleib

Die Union Steinbrunn Schardenberg steht vor einem echten Endspiel: Nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen Münzkirchen, bei der man eine 1:0-Pausenführung aus der Hand gab, rutschte das Team von Trainer Andreas Wimmeder auf den letzten Tabellenplatz der 1. Klasse Nord-West. Nun entscheidet das Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten Prambachkirchen über Klassenerhalt, Relegation oder Abstieg – in einem Abstiegskampf, wie ihn die Liga selten gesehen hat. Die letzten fünf Teams trennen gerade einmal drei Punkte.

„Im Frühjahr vieles besser gemacht“

Der sportliche Leiter, Stefan Moser, sieht die Entwicklung im Frühjahr durchaus positiv: „Wir haben bisher 17 Punkte geholt. Wenn wir das letzte Spiel gewinnen, sind es 20 – damit könnten wir leben.“ Vor allem im Vergleich zum enttäuschenden Herbst sei das eine deutliche Steigerung gewesen. Dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack: „Wir sind insgesamt natürlich mit der Saison nicht zufrieden, aber unter dem Strich hat zumindest das Frühjahr zu guten Teilen gepasst“, so Moser.

Die Niederlage gegen Münzkirchen sei ein Paradebeispiel für den Saisonverlauf gewesen: „Zwei unterschiedliche Halbzeiten. In der ersten Halbzeit waren wir besser, hätten vielleicht noch ein Tor machen müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann zu sehr hinten reindrücken lassen“, analysiert Moser. „Das war auch eine Kopfsache – in so einer Situation blockiert das manchmal. Am Ende dürfen wir uns über die Niederlage nicht beklagen.“

Alles oder nichts gegen Prambachkirchen

Die Ausgangslage ist nun klar: Nur ein Sieg gegen Prambachkirchen könnte noch die Rettung bringen – womöglich sogar den direkten Klassenerhalt, zumindest aber die Relegation. „Für uns gibt es nur einen Weg: gewinnen. Dann sehen wir, was die Konkurrenz macht“, sagt Moser. „Wir brauchen auf keinen anderen schauen – wenn wir unser Spiel gewinnen, ist noch alles möglich.“

Der sportliche Leiter hofft auf Leidenschaft, Fokus und auch auf die Kulisse: „So ein Entscheidungsspiel ist immer ein Highlight und für jeden Fußballer schön, aber es geht damit auch viel Druck einher. Da werden viele Zuschauer sein, das soll die Mannschaft pushen. Ich hoffe, jeder haut alles rein, dass man sich nichts vorwerfen lassen muss – egal, wie es ausgeht.“

Neuanfang mit frischem Wind – neuer Trainer bereits fix

Unabhängig vom Klassenerhalt stellt sich Schardenberg neu auf. Der bisherige Coach Andreas Wimmeder wird den Verein nach dreieinhalb Jahren verlassen. „Wir haben uns einvernehmlich getrennt. Auch er hat gesagt, es gehört ein frischer Wind her“, erklärt Moser. Neuer Mann an der Seitenlinie wird Maximilian Ammerl, zuletzt Spielertrainer in Deutschland. „Er wird sich bei uns auf den Trainerjob konzentrieren und nicht mehr selbst spielen. Er bringt auch gleich einen Spieler mit aus Deutschland“, verrät Moser. Zwei weitere Neuzugänge stehen kurz vor dem Abschluss.

Trotz der unklaren Ligazugehörigkeit zeigt sich der Verein zuversichtlich: „Der Stamm bleibt, egal in welcher Liga. Der eine oder andere wird aufhören, aber wir sind überzeugt, dass wir kommende Saison eine starke Mannschaft stellen können – ob in der 1. Klasse oder in der 2. Klasse.“

Für Schardenberg heißt es jetzt: Zähne zusammenbeißen, über sich hinauswachsen – und im allerletzten Spiel vielleicht doch noch das Happy End erzwingen.