1. Klasse Nord-West

Union Natternbach vom Abstiegs- in den Titelkampf

Nachdem die Union Natternbach in der vergangenen Saison der 1. Klasse Nord-West mit einem 2:0-Erfolg gegen Raab erst in der allerletzten Runde den Klassenerhalt fixieren konnte, präsentieren sich die Mannen von Trainer Johannes Bauböck in der aktuellen Meisterschaft auf der anderen Seite der Tabelle, feierte der Klub, der in den 1990er Jahren in der Landesliga aktiv war, nach einem tollen Lauf den Herbstmeistertitel. "Wir haben uns eine Präsenz im oberen Tabellendrittel erhofft, mit einem derartigen sportlichen Erfolg aber nicht gerechnet", freut sich Präsident Manfred Lindner über den Platz an der Sonne.

 

Durchwachsenem Start folgte sensationeller Lauf - kein Herbstmeister in Oberösterreich erzielte weniger Tore

Die Bauböck-Elf verzeichnete einen durchwachsenen Saisonstart, standen in den ersten vier Runden zwei Auswärtssiegen ebenso viele Heimpleiten gegenüber. In der Folge starteten die Natternbacher einen sensationellen Lauf, blieben in den übrigen neuen Spielen ungeschlagen, konnten sieben davon gewinnen und erreichten in der Hinrunde zwei Punkte vor Freinberg als Erster das Ziel. Während man nach zwei Heimniederlagen die folgenden vier Spiele auf eigener Anlage allesamt gewinnen konnte, ist die Union Natternbach in der Fremde das einzige noch ungeschlagene Team der Liga. Die Bauböck-Elf konnte in der Hinrunde lediglich 23 Treffer bejubeln, erzielte keiner der übrigen 26 Herbstmeister in Oberösterreich weniger Tore. Der SV Alkoven traf ebenfalls nur 23 Mal ins Schwarze, der Herbstmeister der 2. Klasse Mitte-Ost hat jedoch ein Spiel weniger ausgetragen. "Zum einen haben wieder einige knappe Spiele gewonnen, und zum anderen hätte der eine oder andere Sieg wesentlich deutlicher ausfallen können, konnten aber zahlreiche Chancen nicht verwerten", so Lindner.

 

Stabile Defensive, erfolgreicher Trainer und starke Neuerwerbungen

Nach sieben Gegentoren in den ersten vier Runden zeigte eine Umstellung in der Defensive die gewünschte Wirkung, kassierte der Herbstmeister unter dem umsichtigen Libero Ercan Özyer in neun Spielen nur fünf Gegentore. "Johannes Bauböck, der die Mannschaft im letzten Winter übernommen hat, leistet ausgezeichnet Arbeit, die im Herbst die entsprechenden Früchte getragen hat. Aber auch die Neuerwerbungen haben eingeschlagen", spricht der Präsident die beiden Offensivspieler Bernhard Jell und Steven Mahringer, der elf der 23 Natternbacher Tore erzielte, an. Im Gegensatz zum Sommer sind im Winter keine Transfers geplant. "Die Mannschaft hat eine tolle Hinrunde absolviert, besteht kein Grund, den Kader zu verändern. Somit sind aus heutiger Sicht weder Zu- noch Abgänge zu erwarten." Während Offensivspieler Thomas Auer nach einem Kreuzbandriss in den letzten Spielen der Hinrunde wieder dabei war, ist Verteidiger Oliver Obernhumer nach einem Kreuzbandriss auf dem Weg zurück in den Kader.

 

"Aufstieg ist kein Muss"

Mitte Januar wird die Vorbereitung zur Rückrunde in Angriff genommen, in der unter anderem ein Trainingslager in Hollabrunn auf dem Programm steht. Nach dem Herbstmeistertitel ist man in Natternbach auf den Geschmack gekommen und liebäugelt nach rund 15-jähriger Abwesenheit mit der Rückkehr in die Bezirksliga. "Wenn man als Tabellenführer überwintert, möchte man auch am Ende der Saison auf dem ersten Platz stehen. Die Mannschaft ist zwar eine verschworene Einheit, zudem hochmotiviert und wird alles daransetzen, die Konkurrenten in Schach zu halten, aufgrund der überraschenden Präsenz im Titelkampf ist der Aufstieg aber kein Muss", hält Manfred Lindner den Ball flach.