Nach einer enttäuschenden Hinrunde inklusive Trainerwechsel überwintert die Sportunion Kollerschlag auf dem zwölften Tabellenplatz. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt vier Punkte. Auch unter Interimstrainer Heinrich Lorenz blieb die große Wende aus. Im Frühjahr soll nun abermals mit einem neuen Chefcoach der Erfolg zurückkehren und der Klassenerhalt geschafft werden. Kurt Eilmannsberger, vormals Co-Trainer von Landesligist Rohrbach, ist der neue starke Mann in Kollerschlag. Heinrich Lorenz gibt damit seine Doppelfunktion ab, konzentriert sich wieder auf seinen Posten als Obmann.
Die Entscheidung zu Gunsten von Eilmannsberger fiel Mitte Dezember. ,,Er hat die Erfahrung, kennt die Liga und ist ein absoluter Fußball-Fachmann. Er war unser erster Ansprechpartner ", freut sich Obmann Heinrich Lorenz über seine Verpflichtung. Bereits vor zwei Jahren war Eilmannsberger Wunschkandidat der Sportunion gewesen. Damals hatte er sich für einen Verbleib in Rohrbach entschieden. Dort war er lange Jahre als 1b-Trainer tätig, schaffte sogar den Meistertitel in der 2. Klasse.
Es folgte der Abstieg der Kampfmannschaft in die Landesliga, die 1b musste aus dem Bewerb zurückgezogen werden. Bis vergangenen Sommer war er als Co-Trainer des nunmehrigen Landesligisten angestellt gewesen. Jetzt klappte es endlich mit einem Engagement in Kollerschlag.
Die Union soll Eilmannsberger nun zum Klassenerhalt führen. Zuvor geht es darum, Ruhe in den Verein zu bringen - nach einem Herbst voller Turbulenzen. Nach der 1:5-Pleite in Runde acht gegen Schenkenfelden trennte man sich von Trainer Ludek Cimrhanzl. ,,Die Spieler wollten mit ihm einfach nicht mehr weiterarbeiten. Er hat sicher selbst auch Fehler gemacht, es gab Probleme in der Verständigung. Die Harmonie war nicht mehr gegeben, von der Vereinsseite haben wir wohl zu spät reagiert ", erklärt Heinrich Lorenz. Aber auch die Spieler nimmt er in die Pflicht: ,,Von einem Großteil der Spieler war die Bereitschaft, alles zu geben, nicht mehr da."
Nach der Ablöse von Cimrhanzl übernahm Lorenz selbst interimistisch das Traineramt. Was zumindest für eine deutlich bessere Stimmung im Team gesorgt hat - die Motivation kehrte zurück. Der Erfolg blieb dennoch weitgehend aus. Vier Punkte sprangen aus den letzten fünf Begegnungen heraus. Darunter bittere Pleiten gegen Julbach und Peilstein. Individuelle Fehler führten zu den unglücklichen Niederlagen. ,,Wir hätten uns in den letzten Spielen sicherlich mehr Punkte erhofft ", so Heinrich Lorenz.
Der Obmann blickt aber optimitisch in Richtung Frühjahr. Die Hoffnung ruhen auf Neo-Coach Eilmannsberger. ,,Ich bin überzeugt, dass wir mit ihm wieder in die Gänge finden. Mit solch einem Kader hätte so eine Herbstsaison nie passieren dürfen. Platz elf ist unser Minimalziel, wir wollen die Klasse unbedingt halten ", hofft der Funktionär. Auch, weil die Attraktivität der Gegner groß ist: ,,Wir haben einige Derbys, es kommen immer sehr viele Zuschauer."
Ein weiterer Hoffnungsträger kommt ebenfalls aus Rohrbach. Franz Lanzerstorfer kehrt vom Landesligisten nach Kollerschlag zurück. Der Mittelfeldspieler war im Sommer 2010 nach Rohrbach gewechselt, ab sofort schnürt er seine Schuhe wieder für seinen Stammverein. Weitere Veränderungen sind keine geplant. Dem bestehenden Kader wird das Vertrauen ausgesprchen. Genau wie dem neuen Cheftrainer - der die Union Kollerschlag vor dem drohenden Abstieg retten soll.
Christoph Gaigg