Stellt man die Tabelle der 1. Klasse Nord auf dem Kopf, ist die Union St. Peter am Wimberg dort zu finden, wo sie in den letzten drei Jahren beinahe gelandet wäre. Nach drei Vizemeistertitel in Serie folgte im Herbst der Absturz auf den letzten Platz, droht der Abstieg in die 2. Klasse. "Nach dem Auftaktsieg in Klaffer, waren wir zuversichtlich, erneut eine gute Saison absolvieren zu können. Doch aus mehreren Gründen ist es in der Hinrunde dann nicht gelaufen", erklärt Sektionsleiter Ernst Rehberger, der trotz der drohenden Abstiegsgefahr von der Qualität des Kaders überzeugt ist. Nach der Trennung von Thomas Dollhäubl und der interimistischen Leitung durch Günter Rehberger soll ein neuer Cheftrainer die Kicker aus St. Peter ans rettende Ufer führen.
Nach dem Erfolg in Klaffer und zehn sieglosen Runden konnte am vorletzten Spieltag in Ulrichsberg der zweite "Dreier" - erneut in der Fremde - eingefahren werden. Als einziges Team der Liga konnte der dreifache Vizemeister auf eigenem Platz im Herbst keinen Sieg feiern, in fünf Heimspielen nur einen Punkt ergattern und lediglich vier Tore erzielen. Für den Absturz ans Ende der Tabelle nennt der Sektionsleiter mehrere Gründe. "Zum einen hat uns das Fehlen von Martin Eckerstorfer, der im Vorjahr 16 Treffer erzielte, sich aufgrund seines Sportstudiums im Sommer eine Auszeit genommen, in den letzten Spielen aber ausgeholfen hat, gefehlt. Zum anderen hat uns die Umstellung auf die Viererkette große Probleme bereitet. Weiters hatten einige Leistungsträger nicht die Form der letzten Jahre. Zudem ist aufgrund der Negativserie eine gewisse Unruhe entstanden." Trotz der Trennung von Thomas Dollhäubl bescheinigt Ernst Rehberger dem Ex-Coach gute Arbeit. "Mit Thomas sind wir in der letzten Saison Vizemeister geworden. Leider sind wir in dieser Meisterschaft nicht in Schwung gekommen und waren, wie es im Fußball üblich ist, zum Handeln gezwungen. Auf diesem Weg möchte ich mich bei Thomas Dollhäubl für die geleistete Arbeit bedanken und ihm für die Zukunft alles Gute wünschen."
Auf der Suche nach einem neuen Trainer ist die Union St. Peter bislang noch nicht fündig geworden. "Die Gespräche mit einem Kandidaten waren weit fortgeschritten, doch vor wenigen Minuten mussten wir eine Absage zur Kenntnis nehmen, sodass die Trainersuche wieder von vorne losgeht", weiß der Sektionsleiter, der den Transfermarkt nur als interessierter Beobachter verfolgt. Denn trotz der akuten Abstiegsgefahr ist der Klub nicht auf der Suche nach Verstärkungen. "Wir sind von den Qualitäten der Mannschaft und vom vorhandenen Potenzial überzeugt. Der aktuelle Kader genießt weiterhin unser Vertrauen, nur müssen wir so rasch wie möglich die Trendwende schaffen", meint Ernst Rehberger, dessen Bruder Wolfgang, Kapitän des Tabellenletzten, die Karriere beendet.
Mit dem Beginn der Vorbereitung startet Mitte Januar das Unternehmen Klassenerhalt. In der Aufbauzeit wird ein Trainingslager im tschechischen Hluboka abgehalten. "Auch wenn nach dem katastrophalen Herbst die Enttäuschung groß ist, herrscht keine Weltuntergangsstimmung und sind davon überzeugt, das Ruder noch herumzureißen und auch in der nächsten Saison in der 1. Klasse zu spielen. Uns fehlen zwar fünf Punkte auf einen Nicht-Abstiegsplatz und müssen in der Rückrunde rasch in die Gänge kommen, aber wir werden das neu deklarierte Saisonziel, den Klassenerhalt, realisieren", sagt der Sektionsleiter.
Günter Schlenkrich