Die Union Reichl Brot St. Marien steht vor richtungsweisenden Wochen. Die Mannschaft des neuen Trainers Markus Kaiser, der das Team nach der ersten Frühjahrsrunde übernommen hat, musste am Wochenende in der 1. Klasse Ost einen Rückschlag hinnehmen. Beim 1:4 in Molln kassierten die "Samareiner" nicht nur vier Gegentore, sondern verloren auch zwei Spieler durch Ausschlüsse. Nach bislang sieben Punkten unter Kaiser liegt man mit 19 Zählern auf Rang 10 und möchte sich schnellstmöglich aller Abstiegssorgen entledigen. In den kommenden Wochen warten mit den Derby-Duellen gegen Hofkirchen/Trkr. und Tabellenführer Schiedlberg zwei besonders emotionale Aufgaben.
Im Gespräch mit Ligaportal fasste Neo-Coach Kaiser die Partie gegen Molln zusammen: „In den ersten 20 bis 25 Minuten haben wir extrem gut gespielt. Wir hätten ohne weiteres führen können.“ Ein schwerer Eigenfehler leitete jedoch den Rückstand ein. Kurz darauf fiel nach einem weiteren unglücklichen Tor das 0:2. „Danach war es natürlich schwierig, und mit der gelb-roten Karte für Eduart Hyseni kam der nächste Nackenschlag“, so Kaiser. In Unterzahl gelang zwar noch der Anschlusstreffer, doch eine Notbremse von Jonas Platzl samt Ausschluss und Elfmeter führte zur Vorentscheidung. „Mit zwei Mann weniger war dann nichts mehr zu machen“, meint Kaiser. Insgesamt sei es bitter verlaufen, aber: „Ich sage immer, gegen Waldneukirchen hatten wir das nötige Glück, diesmal war es halt anders. Es gleicht sich meist alles aus im Laufe einer Saison.“
Trotz der Niederlage sieht Kaiser positive Ansätze: „Die sieben Punkte seit meinem Amtsantritt passen und ich bin grundsätzlich zufrieden mit der Entwicklung. Aber es war natürlich schade, das direkte Duell gegen Molln zu verlieren.“ Ziel bleibt, so schnell wie möglich den Klassenerhalt zu fixieren: „Wir wollen den Abstand nach unten halten und dann frühzeitig für die neue Saison planen. Dafür sind weitere Punkte dringend nötig.“ Am System hat der neue Coach wenig verändert: „Ich habe taktisch leicht angepasst, aber das Grundsystem beibehalten. In unserer Situation in der Meisterschaft war einfach keine Zeit für große Umstellungen.“
Nun warten auf die Union St. Marien zwei richtungsweisende Partien: Zunächst trifft man zuhause auf Hofkirchen/Trkr., dann auswärts auf Ligaprimus Schiedlberg. „Daheim auf unserem kleinen Platz können wir jeden schlagen“, zeigt sich Kaiser zuversichtlich für das Derby gegen Hofkirchen. „Solche Partien sind genau die, wofür man das ganze Jahr trainiert“. Gegen Schiedlberg wird die Aufgabe deutlich schwieriger: „Schiedlberg kann gegen uns schon die Meisterschaft fixieren. Aber wir wollen ihnen das Leben so schwer wie möglich machen.“
Erfreulich: Trotz zweier Sperren aus dem Molln-Spiel kann Kaiser weiterhin auf einen großen Kader zurückgreifen. „Der eine oder andere Verletzte fehlt zwar noch länger, aber wir sind insgesamt gut aufgestellt.“ Die Motivation innerhalb der Mannschaft bleibt hoch: „Wir sind top-motiviert. Wir brauchen jeden Punkt und werden versuchen, auch gegen Hofkirchen voll zu punkten.“