1. Klasse Ost

Union St. Marien unter Neo-Coach Kaiser im Rückrunden-Flow

Die Union Reichl Brot St. Marien schwimmt derzeit in der 1. Klasse Ost auf der Erfolgswelle. Mit einem klaren 4:1-Heimsieg über den ATSV Stein feierte die Mannschaft von Trainer Markus Kaiser bereits den vierten Sieg in Folge. In der Tabelle kletterte man damit auf Rang sieben, in der Rückrundentabelle liegt man mit 22 Punkten sogar auf Platz drei – nur hinter den Spitzenteams aus Schiedlberg und Sierning. Der frühzeitige Trainerwechsel nach dem ersten Spiel der Frühjahrsrunde hat also ganz offensichtlich Wirkung gezeigt.

„Pfeil zeigt klar nach oben“

Im Gespräch mit Ligaportal zeigt sich Markus Kaiser mehr als zufrieden: „Der Pfeil zeigt schon klar nach oben. Wir haben eine gute Mischung zwischen Routiniers und Jungen, und so spielen wir derzeit auch. Die Trainingsbeteiligung ist super, die Stimmung innerhalb der Mannschaft top. Jeder pusht sich gegenseitig – auch wenn es einmal nicht so läuft“, sagt Kaiser. Die Spieler hätten sich alle ein Stück weiterentwickelt, so der Coach: „Jeder hat an den richtigen Schrauben gedreht – und das sieht man jetzt auch am Platz.“

Dass er das Team erst nach dem ersten Frühjahrs-Spiel übernommen hat, spielt in seinen Augen keine große Rolle – im Gegenteil. „Wir hatten das Glück, dass wir die ersten Schnittpartien gewonnen haben. Dadurch sind wir gleich gut reingekommen, haben einen Flow entwickelt. Und wenn man dann merkt, es funktioniert, dann wächst das Selbstvertrauen von Spiel zu Spiel“, erklärt er den Positivlauf.

Heimstärke als Trumpf

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg ist auch die Heimstärke. Kaiser hat dafür eine einfache Erklärung: „Unser Platz ist sehr schmal und hat dadurch seine Eigenheiten. Da kommen viele Gegner einfach nicht gut zurecht. Wir trainieren ständig dort, wir kennen die Verhältnisse genau. Das spielt uns schon auch in die Karten.“
Auch infrastrukturell ist derzeit alles im Lot. „Wir haben perfekte Platzverhältnisse, konnten immer am Hauptfeld trainieren. Auch daran sieht man zum Beispiel, dass im Verein gerade alle an einem Strang ziehen und alle Bereiche motiviert am Werk sind“, so der Coach.

Sieg gegen Stein: Nach schwächerer erster Halbzeit mit starker Reaktion

Das jüngste 4:1 über Stein spiegelt laut Kaiser nicht ganz den Spielverlauf wider. „In der ersten Halbzeit war das sicher unsere schlechteste Vorstellung in den letzten Wochen. Da war wenig Bewegung, wenig Präzision. Zur Pause ist es 1:1 gestanden – da war alles offen.“ Doch in Hälfte zwei zeigte sein Team erneut, was es derzeit auszeichnet: eine körperlich und mental starke Schlussphase. „Wir haben dann in der zweiten Halbzeit wieder einen Gang zugelegt – das ist momentan typisch für uns. Da machen wir extrem viele Tore und entscheiden Spiele. Ich glaube nicht, dass das Zufall ist – die Spieler sind einfach fit und mental stabil.“

Klare Zielsetzung: „Sechs Punkte aus den letzten zwei Spielen“

In den verbleibenden zwei Partien trifft man zuerst auswärts auf Aschach/Steyr, ehe am letzten Spieltag das Derby gegen Neuhofen/Krems auf dem Programm steht. Kaiser ist ambitioniert: „Das Ziel ist ganz klar: sechs Punkte. Alles andere wäre gelogen. Wenn wir das schaffen, könnte es sogar noch für die Top fünf reichen .“

Trainer hört auf

Trotz des Erfolgs wird Markus Kaiser nicht Trainer bleiben. Die Gründe liegen im privaten Bereich. „Das war von Anfang an so ausgemacht. Es geht sich einfach nicht aus, den intensiven Trainerjob mit Familie und Arbeit unter einen Hut zu bekommen. Drei, vier Einheiten pro Woche sind mir auf Dauer zu viel“, sagt er ehrlich. Die Nachfolgefrage dürfte bereits geklärt sein, doch bleibt der Name noch unter Verschluss.

Kader bleibt wohl geschlossen zusammen

Gute Nachrichten hingegen in Sachen Spielerkader: „Soweit ich weiß, bleiben alle Spieler an Bord. Das ist natürlich auch mit ein Verdienst der starken Rückrunde. Da denkt keiner mehr ans Aufhören. Es wird vermutlich ein, zwei neue Spieler geben – aber im Großen und Ganzen bleibt der Kader so bestehen“, so Kaiser. Dass man auch im Hinblick auf einen möglichen Abstieg frühzeitig aus dem Schneider gewesen ist, hat die Planung deutlich erleichtert: „Dass wir uns früh befreit haben, hat sicher geholfen, dass wir jetzt mit Ruhe und Vorfreude in die neue Saison gehen können.“