Das Trainerkarussell in Oberösterreichs Fußballunterhaus dreht sich weiter: Beim SK Gruber ADV Enns hat Trainer Jürgen Krieger nach der 0:6-Schlappe gegen Mitabsteiger Windischgarsten am vergangenen Samstag freiwillig sein Amt als Coach der Ennser zur Verfügung gestellt. "Es haben die Philosophien vom Verein und von mir einfach nicht mehr zusammengepasst. Natürlich spielt da auch der schlechte Start in die neue Saison eine Rolle", sagt der nunmehrige Ex-Coach. Beim Bezirksligaabsteiger hat man aber schnell gehandelt und einen echten Kracher als Nachfolger auf der Trainerbank präsentiert.
Schon in der Vorwoche musste Enns gegen Neuzeug eine bittere 1:2-Heimniederlage einstecken. Mit dem 0:6 vergangenen Samstag auswärts bei Windischgarsten fand der Negativlauf der Blau-Weißen aber seinen Höhepunkt. Nur ein Sieg aus den ersten acht Saisonspielen bewirkt derzeit den dreizehnten und damit vorletzten Tabellenrang. "Ich habe gleich nach dem Match die Entscheidung getroffen. Es hängt nicht nur mit dem Verhältnis mit der Mannschaft zusammen, sondern vor allem mit der Philosophie des Vereines. Die Zielsetzungen sind zu weit auseinander gegangen", sagt Krieger exklusiv gegenüber unterhaus.at. "Es war eine einvernehmliche Trennung und Gott sei Dank haben wir schnell einen guten Nachfolger gefunden", sagt Enns-Sektionsleiter Richard Müller
Gleich am Wochenende konnte sich der Verein mit einem neuen Trainer einigen: Goran Kartalija, ehemaliger Bundesligaspieler für den LASK und vierfacher ÖFB-Teamspieler wird das Traineramt beim krisengeschüttelten Bezirksliga-Absteiger übernehmen. "Eine tolle Aufgabe, ich bin der Meinung, dass die Mannschaft nicht dort hingehört, wo sie jetzt steht. Wichtig wird es sein, der Mannschaft wieder Selbstvertrauen zu geben und dann wird auch der Erfolg wieder kommen", freut sich Kartalija, der im OÖ-Unterhaus zuvor den SK Asten (2003 - 2008) und den SC St. Valentin (2008 - 2011) betreut hat, auf die neue Aufgabe.
Der Verein will einiges umstrukturieren: In Zukunft soll die Mannschaft vorwiegend über den eigenen Nachwuchs aufgebaut werden, hat man doch sehr gute, engagierte Nachwuchsspieler, die durchaus auch Potential für die Kampfmannschaft haben. Kartalija hat diese Woche bereits das Training geleitet und wird am Samstag im Spiel gegen Tabellenführer Schlierbach auf der Bank sitzen. "Ich erwarte eine sehr schwere Partie. Aber es könnte sein, dass die Mannschaft eine Überraschung schafft. Der Ball ist rund und wir beginnen von neu an, das könnte unser Vorteil sein", sieht der neue Coach der Partie entgegen. Auch seitens des Vereins ist man glücklich, mit Kartalija schnell einen kompetenten Übungsleiter gefunden zu haben: "Toll, dass das so schnell geklappt hat. Goran übernimmt unsere Philosophie und wir sind davon überzeugt, dass er sehr gut zum Verein passt", sagt Sektionsleiter Müller.
Lino Heiduck
Foto-Slide: Kolln