Der SV Waldzell befindet sich derzeit in einer schwierigen Phase. In der bisherigen Saison der 1. Klasse Süd-West konnte die Mannschaft lediglich einen Sieg und ein Unentschieden verbuchen. Sechs Mal hingegen musste das Team das Spielfeld als Verlierer verlassen. Ein Blick auf das Torverhältnis verdeutlicht das zentrale Problem: Mit nur 10 erzielten Treffern verfügt der SV Waldzell über die dritt schwächste Offensive, während die Defensive mit 29 Gegentoren die schwächste der Liga bildet. Obmann Markus Bauinger äußerte sich in einem ausführlichen Gespräch zu den aktuellen Schwierigkeiten des Vereins.
„Der bisherige Saisonverlauf ist selbstverständlich alles andere als zufriedenstellend. Nun, da wir auch noch die rote Laterne innehaben, wird die Situation natürlich nicht einfacher. Es gelingt uns derzeit schlichtweg nicht, unsere Stärken auf den Platz zu bringen, was die Lage zusätzlich erschwert.
Wir sind bisher nicht in der Lage, unsere Chancen in Tore umzuwandeln. In jedem Spiel hatten wir zahlreiche Möglichkeiten, konnten diese jedoch entweder gar nicht oder nur sehr selten nutzen. In der Defensive zeigen wir uns leider zu anfällig, wobei man anmerken muss, dass bei unseren Gegnern aktuell fast jeder gefährliche Schuss im Tor landet“, äußerte sich Bauinger zum Saisonstart.
Der Obmann ging auch auf die Qualität des Kaders ein: „Im Sommer haben wir zwei Leistungsträger verloren und versucht, diese durch Eigenbauspieler zu ersetzen. Einige Mannschaften in der Liga hingegen verfügen über erfahrene, etablierte Spieler, und da ist es schwierig, nur mit Spielern aus den eigenen Reihen dagegenzuhalten.“
Trotz der Schwierigkeiten sieht Bauinger ungenutztes Potenzial: „Mit Ausnahme der ersten beiden Spiele haben wir stets eine gute spielerische Leistung gezeigt. Leider konnten wir uns nie für unsere Anstrengungen belohnen, was besonders schmerzt, da sicher sieben bis acht Punkte mehr möglich gewesen wären.“
„Unsere Spielweise beruht eigentlich darauf, über unsere schnellen Außenspieler umzuschalten und unsere Stürmer gezielt ins Spiel einzubinden. Dies gelingt uns auch bis zum letzten Schritt sehr gut – nur das Toreschießen bleibt aus. Vergleicht man die Chancenverwertung mit der letzten Saison, ist die aktuelle Situation ein regelrechter Rückschlag: Aus zehn Chancen machen wir maximal ein Tor“, erläuterte der Obmann zur taktischen Ausrichtung des SV Waldzell.
Ein weiteres Merkmal des Vereins ist, dass alle Spieler ohne finanzielle Vergütung spielen – ein zentraler Aspekt der Vereinsphilosophie, wie Bauinger im Gespräch betonte: „Natürlich wäre meine Arbeit deutlich einfacher, wenn wir Sponsoren hätten, die uns finanzielle Mittel für Spieler bereitstellen würden, aber das ist nicht der Fall und entspricht auch nicht der Philosophie des Vereins. Wir setzen ausschließlich auf Spieler, die in der Gemeinde wohnen, und das soll auch in Zukunft so bleiben.“
Für die kommenden Wochen hat der Verein klare Ziele: „Bis zur Winterpause wollen wir 10 Punkte auf dem Konto haben – das ist unser Ziel. In der Vorbereitung geht es dann ins Trainingslager nach Kroatien, wo wir uns neu formieren und gestärkt zurückkehren wollen, um letztlich den Klassenerhalt zu sichern.“