Trotz starker Offensive läuft es für den FC Genino Pischelsdorf in der 1. Klasse Süd-West derzeit nicht ganz nach Wunsch. Nach dem Auftaktsieg gegen Lochen und dem bitteren 1:6 gegen die TSU Jeging setzte es am vergangenen Wochenende eine besonders schmerzhafte 3:4-Heimniederlage gegen die Union Geretsberg – und das, obwohl man zur Pause noch mit 3:1 geführt hatte. Die Elf von Neo-Trainer Muhamed Mehmedovic hält damit bei 23 Punkten und rangiert aktuell auf Platz 9.
„Die erste Halbzeit gegen Geretsberg war wirklich gut. Wir haben dominiert, 3:1 geführt – eigentlich hat alles gepasst“, zeigte sich Obmann Patrick Staller im Gespräch mit Ligaportal zunächst zufrieden. Umso unverständlicher war dann der zweite Durchgang: „In der zweiten Halbzeit war es dann ein kollektives Versagen der ganzen Mannschaft. Dass wir das Spiel nach so einem Vorsprung noch verlieren, war sehr enttäuschend. Das hat mehr wehgetan als das 1:6 gegen Jeging.“ Gegen die TSU Jeging war die Partie früh entschieden. „Da ist einfach gar nichts zusammengelaufen. Jeging war mindestens eine Klasse besser. Wir hatten einen rabenschwarzen Tag“, analysiert Staller rückblickend nüchtern.
Ein Blick auf die Statistik zeigt das Dilemma der Pischelsdorfer deutlich: Mit 49 Treffern stellt man den aktuell besten Angriff der Liga – gleichzeitig hat man aber auch mit 48 Gegentreffern die meisten kassiert. „Ja, das ist bezeichnend für uns“, bestätigt der Obmann. „Wir haben eine starke Offensive, auch wenn uns mit Philipp Aigner der Toptorjäger verlassen hat. Trotzdem haben wir vorne Qualität. Aber defensiv kriegen wir einfach zu viele Tore. Wir haben eigentlich gute Verteidiger, aber es funktioniert nicht. Unser Trainer kann sich das genauso wenig erklären.“ Eine besondere Ursache sei schwer auszumachen. „Die Gegentreffer passieren meist aus dem Spiel heraus. Es geht oft alles sehr schnell – und wenn wir einmal ein Gegentor bekommen, geraten wir oft komplett aus dem Rhythmus.“
Mit 23 Zählern steht Pischelsdorf im Tabellenmittelfeld – dennoch will man sich so rasch wie möglich absichern. „Wir wollen so schnell wie möglich die 30 Punkte vollmachen, damit wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Es ist jetzt kein Abstiegskampf, aber wir wollen da gar nicht erst in eine gefährliche Situation rutschen.“ Das nächste Ziel ist das Auswärtsderby gegen die SPG Mattighofen/Schalchen 1b. „Das wird schwer. Aber das ist ein Derby – da kann viel passieren. Wir hoffen auf eine Reaktion der Mannschaft.“ Anschließend geht es daheim gegen Riegerting. „Unser Trainer hat gesagt, wir wollen die Heimtabelle gewinnen – also müssen wir da die Punkte machen“, so Staller.
Personell steht Trainer Mehmedovic nicht der gesamte Kader zur Verfügung. „Mit Richard Nagy fehlt uns ein wichtiger Mann im Mittelfeld. Er hat eine tragende Rolle im Mittelfeld und fällt nun mit Bandscheibenproblemen aus. Das wird wohl noch länger dauern“, bedauert der Obmann. Auch Manuel Gerner ist weiterhin außer Gefecht. „Ansonsten sind wir aber vollständig.“
Der FC Genino Pischelsdorf bleibt also weiter eine Wundertüte: Spiele mit vielen Toren sind garantiert – ob mit Happy End, entscheidet meist die zweite Halbzeit. Gegen Mattighofen/Schalchen 1b soll die richtige Antwort auf die jüngste Pleite folgen.