1. Klasse Süd

ASKÖ Gosau: Abstieg nach „Katastrophenjahr“ – Fokus auf Neuaufbau in den nächsten Jahren

Die ASKÖ Raiffeisen Gosau beendete die Saison 2024/25 in der 1. Klasse Süd mit einer 1:4-Derbyniederlage gegen Bad Goisern und muss als Tabellenletzter mit nur neun Punkten den Gang in die 2. Klasse antreten. Der Abstieg stand schon lange Zeit fest – das Team von Trainer Josip Lucic zahlte in einer stark besetzten Liga Lehrgeld – zwischenzeitlich war nicht klar, ob man kommenden Saison noch Mannschaften im Erwachsenenfußball stellt. Nun ist der Blick aber wieder nach vorne gerichtet und hat eine klare Perspektive für die nächsten Jahre.

Saisonverlauf: Schweres Jahr mit Ansage

Walter Elmer, seit wenigen Wochen neuer sportlicher Leiter in Gosau, blickt mit realistischer Einschätzung zurück: „Wir haben gewusst, dass es extrem schwierig wird. Die Liga ist sehr stark und wir haben schon vor der Saison drei Schlüsselspieler verloren. Das haben wir im Kader nicht kompensieren können.“ Die Mannschaft, großteils jung und noch unerfahren, habe über weite Strecken „brav mitgespielt“, aber der Unterschied zu routinierteren Gegnern sei oft deutlich gewesen. Auch das letzte Spiel gegen Bad Goisern bestätigte dieses Bild: „Wir hatten beim Stand von 1:3 eine tausendprozentige Chance auf den Anschlusstreffer – den machen wir nicht, kriegen kurz darauf das 1:4.“

Abgänge schmerzen – Kaderplanung im Gange

Neben der sportlich schwierigen Saison muss Gosau auch personell einige Rückschläge verkraften. Fünf Abgänge stehen derzeit fest, darunter der langjährige Kapitän Lukas Islitzer und Felix Egger. Mit Manuel Althuber hört auch der 40-jährige Tormann auf – bleibt dem Verein aber als stellvertretender Sektionsleiter erhalten. Ein Hoffnungsträger bleibt: Topscorer Miroslav Grom, der 14 der insgesamt 25 Gosauer Treffer erzielte, wird dem Verein erhalten bleiben. „Solange er noch laufen kann, spielt er für Gosau. Er ist unserem Verein ungemein verbunden und hat wieder Top-Angebote ausgeschlagen“, so Elmer.

Zukunft in der 2. Klasse: Kein Schnellschuss, aber klare Vision

„Wir stellen uns jetzt breiter auf – sportlich wie strukturell“, sagt Elmer. Die kommenden Jahre sollen dem behutsamen Neuaufbau gewidmet sein. Das Ziel ist ein nachhaltiges Entwicklungskonzept: „Mit den vielen jungen Spielern wollen wir jetzt drei, vier Jahre kontinuierlich arbeiten. Schritt für Schritt, nicht von heute auf morgen.“ Verstärkungsgespräche laufen – insbesondere mit vier, fünf potenziellen Neuzugängen, „teilweise Topspieler“, wie Elmer betont. „Aber in unserer Region ist es schwierig – nach Gosau haben eben die meisten eine weite Anfahrt vor sich.“

Auch auf der Trainerposition sind kleinere Umstellungen geplant. Coach Josip Lucic bleibt, möglicherweise stößt im Oktober ein Top-Co-Trainer zum Team. „Wir wollen uns auch im Trainerteam breiter aufstellen und intensiver arbeiten – weg vom Überleben, hin zur gezielten Entwicklung“, so der neue sportliche Leiter.

Der Anfang ist gemacht

„Vor zwei Wochen wäre die Frage noch gewesen, ob wir den Erwachsenenbereich überhaupt halten können. Jetzt ist klar: Wir machen weiter, der Kader nimmt Formen an – damit ist das wichtigste Ziel erreicht.“