1. Klasse Süd

Union Bruckmühl in Chelsea-Manier verliert bei ASKÖ Ohlsdorf

altaltEs bleibt abwechslungsreich beim ASKÖ Ohlsdorf. In den letzten Runden wechselten sich stets Sieg und Niederlage ab, folgerichtig konnte man gegen die Union Bruckmühl wieder einen Dreier einfahren. Das 3:1 gegen die Bichl-Elf war allerdings sehr hart erarbeitet, hatten doch die Gäste die weitaus zwingenderen Chancen in diesem Spiel. Nur an der Effektivität fehlte es Mayr und Co., wodurch man verpasste, sich im Abstiegskampf der 1. Klasse Süd OÖ etwas Luft auf Rüstorf und Frankenmarkt zu verschaffen.

Ohlsdorf spielt, Bruckmühl kontert

Wie dieses Spiel verlaufen sollte, sieht man schon in den ersten Minuten. Bruckmühl hat zwei Viererketten aufgestellt, steht mit allen elf Spielern in der eigenen Hälfte und macht die Räume dadurch eng. Ohlsdorf bemüht sich, versucht eine spielerische Lösung zu finden, gerät aber immer wieder in gefährliche Konteraktionen des Gegners. Das Schema ist dabei immer gleich, ein weiter Ball raus auf die Seite zu Lukas Bichl oder Benjamin Leukermoser, und diese versuchen Stürmer Harald Mayr in Szene zu setzen. Das klappt auch ganz gut, immer wieder tauchen die Gäste alleine vor Tormann Jürgen Reisenberger auf. Mayr, Bichl und Leukermoser scheitern dabei an der eigenen Ineffizienz, wollen lupfen, spielen ab statt abzudrücken, umspielen schon den Tormann, schließen aber nicht ab. Auch Ohlsdorf kommt das ein oder andere Mal vor das gegnerische Tor, die Möglichkeiten der Heimischen sind aber bei weitem nicht so zwingend wie jene vom Gegner. Es geht mit 0:0 in die Kabinen.

Zwei Tore in vier Minuten bringen Vorentscheidung

Im zweiten Durchgang zunächst das gleiche Bild, Ohlsdorf in Ballbesitz, Bruckmühl kontert. Als Rainer Atzlinger auf der linken Seite durchmaschiert, dabei vier Gegner stehen lässt und zum 1:0 (61.) trifft, wechselt das Momentum zugunsten der Gastgeber. Bruckmühl hält aber am eigenen System fest und kassiert nur drei Minuten später das 0:2. Nach einer schönen Passstafette und einem Querschläger vom Bruckmühl-Libero kommt der Ball zu Martin Sturm, dieser überlegt nicht lange und netzt ein. Bruckmühl wirkt nun müde, scheint hier nichts mehr bewegen zu können. Mit der Unterstützung des Gegners gibt es nach einem Foul an Bichl aber Elfmeter, den Mayr verwertet, nur noch 1:2 (74.). Gefährlich wird Bruckmühl in der Folge aber nicht mehr, als Sturm in der 85. Minute das 3:1 erzielt, ist das Match auch endgültig gelaufen. Eine ansprechende Leistung der Gäste bleibt unbelohnt, der Ohlsdorfer Sieg ist trotz allem aber nicht unverdient.

 

Stimmen zum Spiel

Christian Auer, Trainer ASKÖ Ohlsdorf
"Es war das erwartet schwere Spiel, Bruckmühl hat sich hinten reingestellt und war auf Konter aus. Wir hatten zwar auch die ein oder andere Möglichkeit, bis zu unserer Führung hatte Bruckmühl aber die zwingenderen Chancen, so ehrlich muss man sein. Der Knackpunkt war dann das 1:0, wobei wir nach dem 2:0 den Gegner durch Unkonzentriertheiten in der Abwehr wieder stärker gemacht haben. Bruckmühl war spielerisch zwar unterlegen, aber Hut ab vor dieser kämpferischen Leistung dieser Mannschaft. Das hatte etwas von der Chelsea-Taktik in der letzten Champions League-Saison, als man am Ende den Pokal in den Händen hielt."

 

Sven Bichl, Trainer Union Bruckmühl
"Wir waren ohne Übertreibung mindestens sechs Mal alleine vor dem Tormann, sind aber jedes Mal gescheitert. Das ist eben diese Qualität oder Coolness, die noch fehlt. Wir haben nicht schlecht gespielt, Punkte haben wir aber wieder keine gemacht. Dennoch war es eine gute Leistung, vor allem da fast die gesamte Abwehr gefehlt hat. Ohlsdorf hat versucht schönen Kombinationsfussball zu spielen, so eine Mannschaft kann man auskontern. Eigentlich wollen wir aber auch dorthin, wo sie sind, wirklich Fußball spielen. Die Jungen werden immer besser, und man sieht bei Oberwang was möglich sein kann. Sie waren in der Vorsaison auch ganz hinten, jetzt spielen sie um den Titel mit. Wir haben jetzt auch die Qualität für die 1. Klasse, im Herbst war das nicht so. Es warten noch sehr schwere Gegner auf uns, unter anderem Schwanenstadt, Vöcklamarkt 1b, Oberwang und Attergau. Wenn wir die Klasse halten können, wäre das sehr schön. Wenn nicht, dann ist das auch in Ordnung."

 

Milan Vidovic