Im Vorjahr war der SK Blau-Weiß Stadl-Paura noch in der Gruppe Mitte-West aktiv und schloss die Saison als Neunter im sicheren Mittelfeld der Tabelle ab. Nach dem Wechsel in die 1. Klasse Süd sind die Stadlinger in der neuen Liga noch nicht wirklich angekommen und überwintern auf einem Abstiegsplatz. "Wir hatten befürchtet, uns in der neuen Liga schwer zu tun, hätten uns jedoch eine Präsenz in Tabellenmittelfeld erwartet. Das Potenzial dazu ist auch vorhanden, aus verschiedenen Gründen ist es im Herbst aber nicht gelaufen", erklärt Obmann Andreas Hammer. Aufgrund der akuten Abstiegsfefahr sehen sich die Blau-Weißen nicht nur nach Verstärkungen um, sondern ist bereits eine Änderung im Trainerstab vorgenommen worden, wird künftig - anstatt wie bisher ein Duo - nur ein Trainer die Mannschaft betreuen.
Mit drei Niederlagen in den ersten drei Spielen legten die Stadlinger in der neuen Liga einen klassischen Fehlstart hin. Nachdem gegen Gosau der erste Saisonsieg gefeiert werden konnte, blieb man in den folgenden acht Runden ohne Erfolgserlebnis. Im letzten Spiel des Jahres gelang der Befreiungsschlag, konnte mit einem 3:2-Erfolg im "Sechs-Punkte-Spiel" gegen Gampern die "Rote Laterne" an die Kicker aus Neukirchen abgegeben werden. "In einigen Partien haben wir wirklich gut gespielt, hatten aber nicht das nötige Glück. So waren wir im Match gegen den Tabellenzweiten aus Lambach lange Zeit die bessere Mannschaft und hätten locker mit 2:0 führen müssen, haben jedoch einen Elfer verschossen und mussten uns gegen zehn Mann letztendlich geschlagen geben. Gegen Attergau hatten wir mit Fehlentscheidungen des Schiedsrichters zu kämpfen, waren zwei der drei Ausschlüsse ungerechtfertigt. Aber grundsätzlich sind wir am schlechten Abschneiden selbst schuld, da wir vor allem in der Offensive zu harmlos waren", spricht der Obmann die bislang nur elf erzielten Treffer an. Der SK Blau-Weiß kassierte zwar jede Menge Gegentore, bei vier Mannschaften schlug es aber noch öfter ein. Während die Stadlinger die beiden bislang einzigen Siege auf eigener Anlage feierten, konnten in sieben sieglosen Auswärtsspielen nur drei Punkte ergattert und lediglich vier Tore erzielt werden.
Die schlechte Performance im Herbst bzw. der vorletzte Tabellenplatz hat Konsequenzen nach sich gezogen, der Verein sich von Coach Esad Mahmutovic getrennt. "Er hat seine Qualitäten und gute Arbeit geleistet, doch aus verschiedenen Gründen hat es nicht gepasst, weshalb wir uns von Mahmutovic getrennt haben und Heinz Nowotny künftig alleine die Verantwortung tragen wird", begründet Andreas Hammer die Änderung im Trainerstab. Aufgrund der Flaute im Angriff sieht sich der Vorletzte intensiv nach Verstärkungen für die Offensive um. "Die Gespräche mit zwei Offensivspielern sind weit fortgeschritten, zu einem Abschluss ist es bislang aber noch nicht gekommen", hofft der Obmann, die Transfers in absehbarer Zeit tätigen zu können. "Auch wenn es für Außenstehende vielleicht nicht nachvollziehbar ist, sind wir der Ansicht, dass wir grundsätzlich keine Verstärkungen brauchen, da wir vom vorhanden Potenzial überzeugt sind. Nur hatten einige Spieler, wie Stürmer Zoltan Korde, mit einem Formtief zu kämpfen." Nach Unstimmigkeiten hat der Ex-Wimsbacher Lukas Heinzlmeier im Herbst das Handtuch geworfen und wird das Blau-Weiß-Trikot nicht mehr überstreifen.
Am 20. Januar beginnt die in dieser Saison besonders wichtige Vorbereitung zur Rückrunde. In der Aufbauzeit steht auch ein Trainingslager im tschechischen Pisek auf dem Programm, das gemeinsam mit dem U17-Team abgehalten wird. Obwohl das Abstiegsgespenst den Stadlingern tief in die Augen blickt, ist noch nichts verloren und im Frühjahr noch einiges möglich, zumal ans rettende Ufer nur ein einziger Punkt fehlt. "Wir sind zuversichtlich, dass uns die Trendwende gelingt und wir die Klasse halten werden. Die Mannschaften im unteren Drittel der Tabelle liegen sehr eng beisammen, weshalb es uns gelingen sollte, zumindest zwei Teams hinter uns zulassen. Nicht zuletzt aufgrund der bevorstehenden Sanierung des Klubheimes ist eine Aufbruchstimmung zu spüren, es gut möglich, dass durch die gemeinsame Arbeit die Spieler näher zusammenrücken", meint Andreas Hammer.
Günter Schlenkrich