Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga kam der FC Altmünster einen Stock tiefer mit Vespätung an. Nach einem katastrophalen Start und dem Rücktritt von Trainer Klaus Preiner gelang unter der interimistischen Leitung durch Sportchef Johann Vorwagner die Trendwende. Aufgrund einer Segesserie in der zweiten Herbsthälfte schafften die Altmünsterer den Sprung auf den sechsten Platz und überwintern in der 1. Klasse Süd im Niemandsland der Tabelle. Seit dem Trainingsauftakt am vergangenen Donnerstag schwingt mit dem Deutschen Joseph Bauer, der im Herbst die Reserve von Bezirksligist Gschwandt betreute, ein in Oberösterreich noch unbeschriebenes Blatt das Zepter.
Nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Spielen und einem Sieg in Oberwang musste der FCA drei Niederlagen in Folge einstecken. Unter Interimstrainer Vorwagner zeigte der Pfeil in der zweiten Herbsthälfte steil nach oben, konnten von sieben Spielen fünf gewonnen werden. "Der Fehlstart hatte verschiedene Gründe. Zum einen steckte der Abstieg noch in den Köpfen, und zum anderen haben die Spieler die 1. Klasse unterschätzt, hat die nötige Einstellung bzw. der Kampfgeist gefehlt. Zudem hatte Ex-Coach Preiner kein glückliches Händchen", weiß Vorwagner und freut sich über die positive Bilanz während seiner Amtszeit. "Wir konnten uns erheblich steigern und haben die Kurve gekratzt. Da wir von den Top-Teams weit weg sind und auch der Abstiegskampf kein Thema ist, erwartet uns eine ruhige Rückrunde, in der der neue Trainer mit der Mannschaft ohne Druck arbeiten kann".
Während die Verpflichtung von Joseph Bauer für Außenstehende überraschend kam, handelt es sich beim über 60-jährigen Übungsleiter aus Bayern um den Wunschtrainer des Sportchefs. "Auch wenn Bauer in unseren Breiten keinen klingenden Namen hat, war er in Bayern viele Jahre als Spieler und Trainer aktiv und verfügt demnach über jede Menge Erfahrung. Zudem haben wir uns bewusst für einen fremden Coach entschieden. Unser neuer Trainer kennt die Mannschaft und das Umfeld nicht, kann somit unbefleckt ans Werk gehen. Somit werden im Kader die Karten neu gemischt, bekommt jeder Spieler eine Chance", meint Johann Vorwagner. Während Jürgen Sperl die Schuhe an den Nagel hängt und der FCA mit Franz Eizinger nicht mehr plant, wechselten im Schlepptau des neuen Trainers mit Christian Weissmann und Martin Rimpf zwei Akteure von Gschwandt nach Altmünster, die beim Bezirksligisten nur zweite Wahl waren und im Herbst unter Coach Bauer in der Reserve zum Einsatz kamen. "Darüberhinaus wird sich nichts mehr tun, sind im Winter keine weiteren Transfers zu erwarten", so Vorwagner.
Aufgrund der Präsenz im Niemandsland der Tabelle wird in Altmünster keine bestimmte Platzierung als Ziel ausgegeben. "Ob wir Fünfter, Sechster oder Siebenter werden, ist nicht entscheidend. Wichtig ist, dass Neo-Coach Bauer eine Mannschaft formt und die Spieler eine gute Entwicklung nehmen. Auch wenn wir nicht auf die Tabelle schauen, sollten im Frühjahr die Ergebnisse stimmen, zumal wir in der kommenden Saison wieder eine bessere Rollen spielen wollen", sagt der Sportchef.